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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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könnte ich mit Haut und Haar verspeisen.«
    »Ich widerspreche ja gar nicht. Ich weiß, dass du das könntest!« Kurz verstummte er, dann erkundigte er sich, ob sie auf die Insel wollte.
    »Ich hab schon vor, zu gehen«, antwortete sie leise. »Mir gefällt nicht, wie sich die Dinge hier entwickeln.«
    »Warum? Was ist passiert?«
    »Ach, nur der übliche Quatsch, der dabei rauskommt, wenn zu viele dämliche Idioten mit begrenzten Möglichkeiten auf engem Raum zusammenleben. Sie hören auf, vernünftig zu denken, und verbringen die Zeit damit, beschissene Psychospielchen miteinander zu spielen.«
    »Jas und Jackson?«
    »Jackson versucht, Jas im Zaum zu halten, aber aus meiner Sicht ist mittlerweile Jas derjenige mit mehr Einfluss. Du hast doch von Howard gehört, oder?«
    »Ich hab gar nichts gehört. Hab ihn auch nur kurz gesehen. Ich wollte vorher mit ihm reden, aber er war echt übel drauf.«
    »Er hat vergangene Woche seinen Hund verloren.«
    »Scheiße. Was ist passiert? Ist er krank geworden?«
    »Mark Ainsworth ist passiert. Anscheinend hat Jas zu ihm etwas darüber gesagt, dass der Hund Lebensmittel verbraucht, die für uns bestimmt sind. Also hat Ainsworth den Hund rausgeworfen. Mitten in der Nacht hat er einfach das Tor geöffnet und das arme Tier rausgescheucht. Howard war am Boden zerstört, und sie wollten ihn nicht rauslassen, um nach ihm zu suchen.«
    »Leck mich am Arsch.«
    »Und das ist noch nicht das Schlimmste.«
    »Es kommt noch dicker?«
    »Hollis.«
    »Ja, wo steckt er? Ich hab nach ihm gesucht ...«
    »Weg«, antwortete sie und klang bedrückt.
    »Weg wohin?«
    »Keine Ahnung. Ihn haben sie auch rausgeworfen.«
    »Warum?«
    »Warst du noch hier, als er den Unfall hatte?«
    »Mit der Scheißegrube? Als er Steve Morecombe den Arm gebrochen hat? Ach ja, Steve hab ich übrigens auch noch nicht gesehen.«
    »Kannst du auch nicht. Er ist tot.«
    »Tot? Wie das?«
    »Was glaubst du wohl? Sein gebrochener Arm hat sich entzündet. Sue soll ja angeblich Krankenpflegerin sein, aber wenn man mehr braucht als eine beschissene Kopfwehtablette, ist sie so gut wie nutzlos. Ich kann dir sagen, es war genau wie bei Ellies und Anitas Tod. Wir konnten nur dabei zusehen, wie der arme Teufel gestorben ist. Das war letzte Woche. Und es war grauenhaft.«
    »Aber Hollis ... Es war doch bloß ein Unfall. Er hat es doch nicht vorsätzlich getan.«
    »Ich weiß, aber du kennst ihn ja. Er nimmt alles persönlich. Die Toiletten wurden nicht mehr geleert, also wollte er es wieder tun. Jas hat ihn auf dem Bagger erwischt, und es kam zu einem Streit. Praktisch wurde er rausgeworfen. Jas ließ ihm die Wahl, ob er die Zeit ständig im Wohnwagen verbringen will, mehr oder weniger eingesperrt, oder ob er gehen will. Also ist er gegangen.«
    »Scheiße ...«
    »Um ehrlich zu sein, ich glaube, Hollis war sogar glücklich darüber. Und hast du den Zustand der Jauchengrube gesehen, seit du zurück bist?«
    »Ich wollte vorher aufs Klo, konnte es aber nicht ertragen. Der Gestank war entsetzlich. Hab mir stattdessen ein abgelegenes Mauerstück gesucht und dort gepinkelt.«
    »Genau. Die Toiletten quellen über, die Grube stinkt, überall sind Fliegen ... Hollis war der Einzige, der sich um den Dreck gekümmert hat. Jetzt ist er weg, und niemand will sich die Hände schmutzig machen. Da hat sich Jas ein dickes Ei gelegt. Tja, uns allen eigentlich. Glaub mir, Harte, hier wird es allmählich wie im Mittelalter.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte hinter ihnen eine Stimme und erschreckte sie beide. Harte wirbelte herum. Er konnte nicht auf Anhieb erkennen, um wen es sich handelte, Lorna hingegen schon. Es war Mark Ainsworth.
    »Kennst du schon meinen Stalker?«, flüsterte sie, bevor sie die Stimme hob, um Ainsworth zu antworten. »Alles bestens, danke. Wir tratschen nur ein wenig.«
    »Bist du sicher?«
    »Klar bin ich sicher.«
    »Sei nur vorsichtig, worüber ihr tratscht, in Ordnung?«
    »Sicher. Danke, Mark.«
    Harte lauschte aufmerksam, bis er überzeugt davon war, dass Ainsworth wieder gegangen war.
    »Was hat der denn für ein Problem?«, flüsterte er.
    »Wo soll ich anfangen? Schuldgefühle einerseits. Und die Tatsache, dass er wahrscheinlich eifersüchtig ist.«
    »Eifersüchtig worauf?«
    »Darauf, dass wir miteinander reden. Leider hat er sich ziemlich in mich verguckt. Mittlerweile hat er höhere Ziele als eine schnelle Fummelei mit Melanie hinter einem Wohnwagen.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Todernst.«
    »Du hast dich

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