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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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morgen schon wieder zurück sein, und ...«
    »Natürlich müssen wir es ihr erzählen!«, schrie Donna ihn an, die kaum glauben konnte, was sie hörte. »Michael ist der Vater ihres Kindes. Sie hat ein Recht, es zu erfahren.«
    »Hast du mir Kippen mitgebracht, Cooper?«, fragte Jackie.
    »Jede Menge. Warum?«
    »Und Fusel?«
    »Haufenweise, wie bestellt.«
    »Gut, denn ich glaube, ich brauche jetzt einen Drink. Will mir jemand dabei Gesellschaft leisten?«
    »Ich nicht«, sagte Cooper. »Du hast recht, Donna. Ich gehe zu Emma und erzähle ihr, was ...«
    »Du hältst dich gefälligst von ihr fern«, fiel ihm Donna ins Wort, drängte sich an ihm vorbei und bahnte sich einen Weg durch die Menge auf dem Steg. »Lass sie in Ruhe. Ich mache das.«

37
    Es war dunkel und kalt. Der Vollmond erhellte für Michaels Geschmack zu viel von Chadwick und der toten Bevölkerung des Orts. Er stand auf dem Dach des Parkhausdachs, ließ den Blick über das Meer wandern und bemühte sich, nicht auf das zu achten, was sich zwischen ihm und dem Ufer befand.
    »Sind wir soweit?«, fragte Richard, der sich zur Helikoptertür herauslehnte.
    »Legen wir los«, sagte Harry und kletterte auf den Sitz neben dem Piloten. Harte hatte bereits hinten Platz genommen. Michael stieg ein, ließ sich neben ihm nieder und schnallte sich an.
    »Seid ihr euch alle ganz sicher?«, fragte Richard, als er die Startkontrollen durchging und das mächtige Triebwerk anließ. »Ist ein ziemliches Risiko.«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit«, erwiderte Michael, als der Lärm und die Vibrationen zunahmen. »Wir müssen es versuchen.«
    »Na schön.«
    Richard betätigte die Steuerung und hob ab. Rasch stieg der Helikopter in die Nacht empor.
    Binnen kürzester Zeit erreichte der Hubschrauber die Burg. Richard schwenkte herum und spähte auf den Hof hinab. Unten konnte er bereits Leute erkennen, die emporschauten und das kreisende Fluggerät beobachteten. Er schaltete seinen Suchscheinwerfer ein, einerseits, um besser sehen zu können, andererseits, um es den Leuten auf dem Boden zu erschweren, seine Bewegungen zu verfolgen. Es waren nicht so viele Menschen herausgekommen, wie er erwartet hatte. Wo steckte der Rest? Den Versuch, innerhalb der Burgmauern aufzusetzen, hatten sie bereits ausgeschlossen, aber es erwies sich ohnehin als rein theoretische Möglichkeit, denn der Hof präsentierte sich übersät von Geröll und Trümmern. Den Bereich, wo der Helikopter zuvor gelandet war, verstellte der Bus. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte nicht landen können.
    Er kreiste noch einmal, diesmal etwas tiefer, schwebte über die Burg hinweg und versuchte, die Leute unten zu verwirren und abzulenken. Auch auf dem Torhaus erblickte er Gestalten. As er sah, wie eine davon ein Gewehr anhob und damit feuerte, wusste er, dass es an der Zeit war, zu verschwinden. Er änderte den Kurs und flog zurück Richtung Chadwick. Dabei stieg er rasch auf, da er nicht riskieren wollte, getroffen zu werden.
    Michael, Harte und Harry standen auf einem überwucherten Feld etwa zwei Kilometer nördlich und beobachteten, wie die Lichter des Helikopters verschwanden. Sie hatten Bergsteigerausrüstung dabei, die sie in Chadwick erbeutet hatten, bevor sie aufgebrochen waren. Harry hatte bereits einen Großteil davon vorbereitet. Während die meisten Menschen sämtliche Reste ihres früheren Lebens abgestreift hatten, fanden andere neue Einsatzmöglichkeiten für die Fertigkeiten, mit denen sie früher gearbeitet hatten. Viele der Dinge, die Harry als ehemaliger Bergführer Schulklassen oder Firmenmitarbeitern bei Teambuildingseminaren beigebracht hatte, erwiesen sich als nach wie vor nützlich. Segeln beispielsweise. Oder Bergsteigen und Klettern.
    Sie stiegen über eine niedrige Steinmauer hinweg, die rings um das Feld verlief, auf dem sie Richard abgesetzt hatte, bevor er zur Burg geflogen war. Der Mond hob alles mit seinem eisig-weißen Licht hervor, doch Michael wünschte, es würde verschwinden, als sie sich dem äußersten Rand des riesigen Meeres der Toten näherten, das sich rings um die Festung angesammelt hatte. Obwohl die unmittelbare Bedrohung durch die Leichen mittlerweile stark nachgelassen hatte und sie in dieser Nacht durch die sinkenden Temperaturen zusätzlich beeinträchtigt waren, stellte es eine beängstigende Vorstellung dar, sich durch die gewaltige Horde der Verwesung zu kämpfen. Die drei Männer standen auf dem letzten Fleckchen freien Grases, das sie finden

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