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Herbst - Beginn

Herbst - Beginn

Titel: Herbst - Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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noch.«
    »Und wie? Verdammte Scheiße, ich sehe nur Bäume. Ich habe keinen Schimmer, wo wir sind. Wahrscheinlich fahren wir in die völlig verkehrte Richtung.«
    »Ich hab‘s!«, rief Carl aus.
    »Was hast du?«, herrschte Michael ihn an.
    Carl hatte über den Seiten eines Straßenatlas‘ gebrütet.
    »Ich glaube, ich habe auf der Karte gefunden, wo wir sind.«
    »Na prima«, gab Michael sarkastisch zurück. »Und kannst du auch dieses verfluchte Haus finden?«
    »Ich versuch‘s gerade«, erwiderte Carl. »Ist nicht so einfach. Ich sehe keine Merkmale, an denen ich mich orientieren könnte.«
    »Gibt es hier in der Gegend überhaupt irgendwelche Gebäude?«
    »Warte mal ...«
    Carl hatte sichtlich Mühe, sich auf die Karte zu konzentrieren, zumal er unablässig von Seite zu Seite gerüttelt wurde, während Michael dem kurvigen Verlauf einer schmalen Straße folgte.
    »Hast du nun was oder nicht?«, drängte Michael ihn ungeduldig.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Carl nach einer Weile. »Hör mal, kannst du etwas langsamer fahren. So ist es wirklich schwierig –«
    »Wenn du auf dieser Straße keine Gebäude finden kannst«, schnitt Michael ihm unwirsch das Wort ab, »könntest du mir dann vielleicht sagen, wie wir auf eine andere Straße kommen, die unter Umständen sogar irgendwohin führt?«
    Eine Pause entstand, während der Carl abermals die Karte studierte.
    »Hier in der Gegend gibt es insgesamt nicht viel ...«
    »Scheiße«, fluchte Michael. »Irgendetwas muss es doch geben.«
    »Jetzt beruhig dich endlich«, forderte Emma ihn von hinten auf. »Wir finden es schon noch.«
    Frustriert schlug Michael auf das Lenkrad, dann lenkte er den Van um eine scharfe Kurve. Er hatte Mühe, den Wagen unter Kontrolle zu halten, dann war er gezwungen, heftig gegenzulenken, um einem anderen Auto auszuweichen, das in eine Hecke gefahren war.
    »Wenn ich das hier richtig sehe, sollten wir bald zu einer weiteren Kurve kommen«, sagte Carl, der spürte, dass sie zumindest definitiv feststellen mussten, wo sie sich befanden. »Gleich nach der Kurve ist eine Kreuzung. Bieg dort rechts ab, dann kommen wir nach ein paar Meilen auf eine Hauptstraße.«
    »Was soll ich auf einer Hauptstraße? Ich will nur eine Straße, an der Gebäude stehen.«
    »Und ich versuche, eine zu finden«, brüllte Carl. »Verdammte Scheiße, willst du die Plätze tauschen? Du nörgelst ohnehin nur an allem herum, was ich versuche!«
    »Da kommt die Kurve«, meldete Emma und unterbrach ihren Streit.
    Ohne zu verlangsamen, raste Michael durch die scharfe Biegung.
    »Okay, hier ist die Kreuzung«, sagte er. »Wie war das noch mal? Links oder rechts?«
    »Rechts ...«, gab Carl zurück. Er war nicht völlig sicher, wagte jedoch nicht, es zuzugeben. Kurz drehte die Karte in den Händen um, dann wieder zurück.
    »Bist du sicher?«
    »Klar bin ich sicher«, schrie er. »Fahr einfach nach rechts, verdammt.«
    Michael konnte vor Wut nicht klar denken; in der Hitze des Augenblicks bog er nach links ab.
    »Scheiße«, zischte er.
    »Du Idiot! Wofür war das denn gut?«, brüllte Carl. »Erst fragst du mich, wohin, ich sag es dir, dann fährst du in die entgegengesetzte Richtung. Wozu fragst du dann überhaupt? Warum schmeiße ich diese verdammte Karte dann nicht gleich aus dem Fenster?«
    »Pass auf, dass ich nicht gleich dich aus dem beschissenen Fenster schmeiße«, drohte Michael. Dann wurde er still, da die Straße sich dramatisch verschmälerte.
    »Fahr weiter«, schlug Emma vor. »Hier kannst du mit dem Van unmöglich wenden.«
    Die Straße wurde geradezu besorgniserregend schmal, der Asphalt unter ihren Rädern löchrig und uneben.
    »Was soll die Scheiße?«, fragte Carl, immer noch erregt. »Du fährst uns einen verkackten Feldweg runter!«
    Statt anzuhalten und sich geschlagen zu geben, trat Michael heftig aufs Gaspedal und zwang den Van eine plötzliche, steile Anhöhe hinauf. Das rechte Vorderrad rumpelte durch ein tiefes Schlagloch voll dunklem Regenwasser, das aufspritzte und auf die Front des Vans klatschte. Michael schaltete die Scheibenwischer ein, um die verdreckte Windschutzscheibe zu reinigen, aber stattdessen bewirkten sie wenig mehr, als den zähen Schlamm zu verschmieren und die ohnehin bereits eingeschränkte Sicht weiter zu beinträchtigen.
    »Da«, sagte er und spähte weiter den Feldweg hinab. »Da vorne ist eine Lichtung. Dort versuche ich umzudrehen.
    Tatsächlich handelte es sich um keine Lichtung, sondern um einen Abschnitt des

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