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Herbst - Beginn

Herbst - Beginn

Titel: Herbst - Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Gefährten zurück.
    »Na also«, meinte er und grinste wieder. »Ich hab‘s euch ja gesagt. Das sollte sich als hilfreich erweisen.«
    Neugierig spähten Emma und Carl an ihm vorbei. Auf dem kleinen Rasen hinter dem Haus befand sich ein großer, auf einem soliden Betonsockel montierter Gaszylinder.
    »Ich frage mich, was in dem Schuppen dort ist«, murmelte Carl, der den Blick zwischen die Bäume in der linken Ecke des Gartens geheftet hatte.
    »Wahrscheinlich bloß Werkzeug«, mutmaßte Emma. »Du weißt schon, Rasenmäher und solche Sachen.«
    »Und was ist dann das da?«, entgegnete Carl und deutete mit dem Kopf in einen kleinen Lagerraum zu seiner Linken. Emma spähte in die Düsternis und entdeckte darin alles, was sie in dem Schuppen vermutet hätte.
    »Dann gibt es nur eine Möglichkeit herauszufinden, was in dem Schuppen ist«, meinte sie, zwängte sich an Michael vorbei und öffnete die Tür. Sie führte die Gruppe über den Rasen.
    Es schien offensichtlich, dass es sich um mehr als einen gewöhnlichen Gartenschuppen handelte. Das Gebäude war zu groß und stabil für ein Gewächshaus und zu klein, um zur Lagerung der Erzeugnisse des Gehöfts zu dienen. Carl schob die Tür auf und beugte sich hinein.
    »Was ist da drin?«, rief Michael, der seinen Gefährten interessiert beobachtete.
    Carl tauchte wieder auf.
    »Ihr werdet‘s nicht glauben«, stieß er hervor. »Da drin ist ein verfluchter Generator!«
    »Was?! Um Strom zu erzeugen?«, entfuhr Emma eine denkbar dumme Frage.
    »Na, das hoffe ich doch«, seufzte Michael. »Zumindest werden Generatoren für gewöhnlich dafür verwendet.«
    »Wird er auch funktionieren?«, legte sie eine wenig geistreichere Frage nach.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Carl. »Ich werde einfach versuchen müssen, ihn in Gang zu bringen.«
    »Dafür haben wir noch reichlich Zeit«, meinte Michael, der umdrehte und zurück zum Haus ging. »Also, findet ihr nun, wir sollten hier bleiben oder nicht?«, fragte er mit sarkastischem Unterton.
    Carl und Emma sparten sich die Mühe einer Antwort, doch es spielte keine Rolle. Schon in dem Augenblick, als sie eingetroffen waren, hatte jeder für sich entschieden zu bleiben. Die Penn Farm schien der ideale Ort für sie, um der Dinge zu harren, die kommen mochten. Worum es sich dabei handeln würde, wusste niemand.
    17
    Um acht Uhr schlief Michael bereits. Ausgestreckt auf dem Sofa im Wohnzimmer des rustikalen Bauernhauses genoss er den besten und unerwartetsten Schlaf seit Beginn der Katastrophe. Das Schicksal hatte allen in letzter Zeit ein grausames Blatt ausgeteilt, aber zumindest Michael erfuhr eine kurze Erlösung von den Albträumen.
    Abgesehen von seinem leisen Schnarchen und den gedämpften Lauten von Emmas und Carls träger Unterhaltung herrschte Stille im Haus. Obwohl sie beide genauso erschöpft wie Michael waren, fühlten sie sich nicht in der Lage, die Augen auch nur für eine Sekunde zu schließen. So behaglich und friedlich ihre Umgebung auch geworden sein mochte, beide wussten, dass die Welt außerhalb der Mauern des Gebäudes noch genauso feindselig und verheert war wie seit den ersten Minuten der Tragödie.
    »Ich hätte natürlich noch heute Abend versuchen können, das Ding zum Laufen zu bringen«, meinte Carl gähnend, womit er sich auf den Generator im Schuppen hinter dem Haus bezog. »Aber ich konnte mich einfach nicht überwinden. Wir haben ja noch reichlich Zeit. Ich werde es morgen Früh probieren.«
    Beim Gedanken, die Maschine in Gang zu setzen oder zu reparieren, fühlte er sich sonderbar entspannt. Es erinnerte ihn an seine frühere Arbeit. Er freute sich bereits darauf und hoffte, das Schmierfett und der Dreck würden ihm wenigstens kurze Zeit ermöglichen, sich vorzustellen, er wäre wieder bei der Arbeit und die letzten Tage hätten sich nie ereignet.
    Emma und Carl saßen neben dem Kamin und hatten sich in ihre Jacken gehüllt, da im Zimmer eine überraschende Kälte herrschte. Michael hatte zuvor alles für ein Feuer vorbereitet, allerdings hatten sie beschlossen, es nicht anzuzünden, weil sie fürchteten, der Rauch könnte Aufmerksamkeit auf ihren Aufenthaltsort lenken. Ihre Angst war zwar irrational, aber dennoch nicht zu verleugnen. Mit großer Wahrscheinlichkeit verkörperten sie die einzigen lebenden Menschen im Umkreis von mehreren Meilen, dennoch wollten sie kein Risiko eingehen, und sei es noch so gering. Anonymität schien ihrer Sicherheit am dienlichsten.
    Eine angenehme Düsternis erfüllte das

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