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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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unglaublichem Lärm und Überheblichkeit in die Lüfte stieg, ein demütiges und auch seltsam berührendes Gefühl. Als der Helikopter in der Ferne verschwunden war, wurde das Geräusch, das die Leichen erzeugten, die sich blindwütig und wild gegen den Metallzaun warfen, lauter denn je. Die Nähe und der Zorn der Leichen riefen den Überlebenden die stete Gefahr, der jeder von ihnen ausgesetzt war, in das Gedächtnis zurück.
    Ehe sie aufbrachen, besprachen Cooper und Guest mit den anderen Fahrern ein letztes Mal ausführlich die geplante Route. Es war ausschlaggebend, dass jeder von ihnen die Strecke kannte, sowie die möglichen Schwierigkeiten, die während der Fahrt auf sie zukommen konnten. Guest hatte unter Zuhilfenahme von Straßenatlanten, die er im Kaufhaus gefunden hatte, die Anfahrtsbeschreibung hervorgehoben und rasch mit der Hand eine Reihe grober Notizen angefertigt, die in jedem Fahrzeug ausliegen sollten. Er war mit fieberhaftem Eifer darauf bedacht, den anderen die Informationen, die Richard Lawrence ihm zuvor gegeben hatte, mitzuteilen.
    »Man sieht«, sagte er mit noch nie da gewesenem Nachdruck, »dass sie offenkundig nicht viel Zeit auf dem Boden verbracht haben. Daher war es die direkteste Strecke, die ihnen eingefallen ist. Nun ist es so, dass ich mich persönlich nicht recht lange in diesem Teil des Landes aufgehalten habe und daher nicht völlig sicher bin, wo wir ...«
    »Tun Sie mir einen Gefallen«, unterbrach ihn Armitage. »Halten Sie den Mund und geben Sie mir einfach die verdammte Karte, ja?«
    Guest fuhr unbeirrt fort. »Lawrence hat mir erklärt, dass sie zwischen hier und Bigginford keine sonderlich großen Leichenansammlungen gesehen haben.«
    »Was ist mit groß gemeint?«, fragte Cooper. »Fünfundzwanzig von ihnen? Zweitausend? Eine halbe Million?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Guest rasch, da er eifrig darum bemüht war, mit seinem Vortrag fortzufahren. »Wie auch immer, es sieht so aus, als ob wir in der Lage sein dürften, einen Großteil der Fahrt auf den Autobahnen zu bleiben. Sie werden möglicherweise nicht frei sein, aber sie gehen von dem, was sie von der Luft aus gesehen haben davon aus, dass wir dort durchkommen sollten.«
    »Wie sieht es mit Städten aus?«, wollte Jack Baxter beklommen wissen. »Wir werden uns doch so weit wie möglich von den Städten fernhalten, oder?«
    »Wir bevorzugen es«, antwortete Cooper rasch und nahm Guest vorsätzlich die Gelegenheit zu antworten, »aber wir müssen versuchen, Sicherheit und Risiko gegeneinander abzuwägen. Um nach Bigginford zu kommen, müssen wir ziemlich nahe am Zentrum von Rowley vorbei.«
    »Was heißt ziemlich nahe?«, fragte Armitage.
    »Wie ich bereits gesagt habe, wir müssen Sicherheit und Risiko einander gegenüberstellen. Es ist richtig, wenn wir Rowley umfahren, dann vermeiden wir möglicherweise einen Haufen potenzieller Krisenherde. Das Problem ist aber, dass wir dann verdammt viel an Weg und Zeit zur Fahrtdauer dazurechnen müssen. Wir dürften natürlich in einer besseren Lage sein, die endgültige Entscheidung zu treffen, wenn wir erst einmal dort in der Nähe sind. Aber meiner Meinung nach ist es besser, wenn wir dieser Strecke folgen. Ich würde lieber ein Risiko eingehen und die schnellere Alternative nehmen, anstatt zu riskieren, keinen Treibstoff mehr zu haben, nur weil wir weiter als nötig fahren müssen. Wir könnten irgendwo im Nirgendwo steckenbleiben.«
    »Das gefällt mir nicht«, murrte Baxter.
    »Niemandem gefällt irgendwas davon«, seufzte Cooper. »Also peilen wir einfach die Lage, wenn wir dort sind, in Ordnung? Die Möglichkeit besteht, dass seit Wochen niemand mehr in die Nähe von Rowley gekommen ist. Vielleicht hat sich der Großteil der Leichen inzwischen verstreut. Wir haben wahrscheinlich ebenso viel Aussicht, sie mitten in einem Feld vorzufinden wie abwartend in den Städten.«
    »Vermutlich.«
    Guest nützte die darauf folgende Pause in der Unterhaltung, um wieder zu sprechen. »Cooper hat recht, Rowley könnte ein Problem werden, aber wenn wir es erst einmal dort durchgeschafft haben, sollte es den Rest der Fahrt bis zum Flugplatz eine einfache Sache werden.«
    »Einfache Sache?«, knurrte Armitage. »Verdammter Mist! Seit Monaten war schon nichts mehr eine einfache Sache.«
    »Hat Ihnen Lawrence Genaueres über den Flugplatz erzählt?«, erkundigte sich Baxter.
    »Er meinte, es sei ein privater Flugplatz gewesen«, erwiderte Cooper. »Er soll ziemlich klein sein, mit

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