Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
gedruckt war.
    »Bleakdale ... ich hab’s«, murmelte Baxter. Er begann, wieder mit der Taschenlampe über die Seite zu leuchten, als er nach einer Schule in enger Nachbarschaft mit einer Kirche suchte.
    »Da«, sagte Donna, die über seine Schulter spähte und wies auf die Karte. »Da ist die Schule, und hier führt die Anliegerstraße zu ihr. Das ist die Kurve, die wir genommen haben, um hier hereinzukommen.«
    »So ist es. Also, wenn wir den Weg zurückfahren ...« Seine Worte verloren sich allmählich, als er sich darauf konzentrierte, den Weg zurück zur Verkehrsinsel auszuarbeiten, bei der ihnen ursprünglich ihr Fehler unterlaufen war.
    »Wir werden uns beeilen müssen«, sagte Harcourt warnend. Sie stand mit Clare neben dem Fenster und beobachtete den Parkplatz. Zwar langsam, doch wie ein beständiges Rinnsal schleppten sich immer mehr Leichen auf das Schulgebäude zu. Viele von ihnen schienen hinter der Ecke in der Nähe des Klassenzimmers, in dem Baxter zuvor unabsichtlich ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, hervorzukommen. Es war beinahe so, als hätten sie aufgegeben, dort nach den Überlebenden Ausschau zu halten und nun begonnen, sich weiterzubewegen. Derzeit hatten sich ein paar zusammengerottet und bildeten eine kleine, aber gewalttätige Horde um die Vorderseite des Transporters.
    »Was passiert da draußen?«, fragte Donna und drehte sich um.
    »Noch mehr Leichen.« Von ihrem Aussichtspunkt aus dem ersten Stockwerk konnte Harcourt etliche umliegende Straßen des Vororts Bleakdale überblicken. Je länger sie stehen blieb und in die Nacht hinaus starrte, desto mehr der drängelnden, stolpernden Kreaturen konnte sie sehen. Die düsteren Gestalten bewegten sich in der tiefblauen Dunkelheit des Abends wie Insekten, die über die Landschaft krabbelten. Alle stolperten die Straßen und Gassen entlang, wobei sie ungeschickt an Geröll und Trümmer prallten und schleppten sich in Richtung des Geräusches, das nur Minuten zuvor durch die Luft gehallt war. Nun konnte Harcourt mit eigenen Augen das volle Ausmaß dessen sehen, wovon ihr die anderen zuvor berichtet hatten.
    Die ersten Gestalten waren ursprünglich von dem Lärm, der aus der Schule gekommen war, angelockt worden. Diese wenigen Leichen verursachten nun selbst Unruhe, die immer mehr von ihnen an den Schauplatz heranzog. Einige standen ruhig da, ihre Arme hingen an den Seiten herab, während andere unaufhörlich und sinnlos auf die Seiten des Transporters und die Fenster im unteren Stockwerk hämmerten. Die wenigen auf dem Parkplatz störten sie nicht übermäßig. Was Harcourt mehr Sorgen bereitete, war die wachsende Anzahl derjenigen, die durch die Schatten der nahegelegenen Straßen krochen.
    Baxter zwang sich, die sich verschlechternde Situation zu ignorieren und fuhr fort, die Karten zu studieren. »Ich finde, wir sollten umdrehen, den Weg wieder zurückfahren und uns dabei an die Hauptstraßen halten«, schlug er vor. »Wir biegen nach dem Parkplatz links ab und folgen der Straße um die Kurve, bis wir diesen Kreisverkehr hier erreichen, dann geht es gerade hinüber und nach etwa einer Meile sieht es so aus, als würde sie in einer Schlaufe zurück auf die erste Straße führen, auf die wir irrtümlicherweise geraten sind. Der folgen wir wieder zurück und dann ...«
    »... und dann sollten wir wieder auf dem richtigen Weg sein«, nahm Donna seine Worte vorweg und sprach für ihn zu Ende.
    »Warum müssen wir wieder zurückfahren?«, fragte Harcourt, trat vom Fenster weg und ging quer durch den Raum, um mit den anderen die Karten anzusehen. »Warum fahren wir nicht einfach vorwärts?«
    »Das könnten wir«, erwiderte Baxter mit zurückhaltender Stimme. »Aber das würde bedeuten, dass wir tiefer in die Stadt gelangen.«
    »Und? Denken Sie wirklich, dass es jetzt noch darauf ankommt?«, knurrte sie, als sie versuchte, sich die Karten durch ihre sperrige Gesichtsmaske hindurch einzuprägen. »Wenn man von dem hier ausgeht, sind wir ohnehin bereits ziemlich nahe an der Stadt. Ich denke nicht, dass ein paar weitere Meilen noch sehr viel Unterschied machen, nicht wahr?«
    Weder Donna noch Baxter antworteten. Sie waren beide selbstredend davon ausgegangen, dass die vernünftigste vorliegende Möglichkeit für sie darin bestand, umzudrehen und zurück auf den Kurs zu gelangen, dem sie ursprünglich folgen wollten. Als sie nun allerdings innehielten und darüber nachdachten, kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Soldatin nicht Unrecht hatte.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher