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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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weiß nicht ...«, murmelte Baxter widerwillig.
    »Sehen Sie«, erklärte Harcourt, die über die Unentschlossenheit beider verärgert war. Sie beugte sich über den Tisch und packte Donnas Taschenlampe, um den anderen zeigen zu können, was sie meinte. »Wir können nach links abbiegen, wie Sie vorgeschlagen haben, Jack, dann aber beim nächsten Kreisverkehr links fahren, anstatt geradeaus. Wenn wir auf der richtigen Straße sind, sollten wir nur noch knapp einige Meilen vom Flugplatz entfernt sein.«
    Es folgten gedankenvolle, stille Augenblicke, in denen jeder den Plan der Soldatin abwog. Er schien sinnvoll zu sein und das mussten sie anerkennen. Das Risiko, dem sie entgegensahen, war groß, egal, in welche Richtung sie fuhren. Nachdem sie sich also damit abfinden mussten, dass es in jedem Fall riskant war, würde es mit Sicherheit vernünftiger sein, die Schule zu verlassen und sich statt rückwärts nach vorne zu bewegen.
    »Ich bin mir immer noch nicht sicher«, sagte Baxter. »Ich verstehe, was Sie meinen, aber ich denke nicht ...«
    »Ihr da drüben solltet besser eine Entscheidung treffen«, sagte Clare, die neben dem Fenster stand.
    »Warum?« Donna war alarmiert.
    »Der Hubschrauber!« Clare wies in den Himmel hinauf, in dem die Hecklichter des Fluggerätes hoch über ihnen blinkten.
    Niemand bewegte sich, bis Harcourt schrie: »Vorwärts!«
    Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Baxter zog mit nervöser Energie den Reißverschluss seiner Jacke hoch und begann, den Rest der Karten einzusammeln und zurück in seinen Rucksack zu schieben, während er den über der Stadt kreisenden Helikopter im Auge behielt. Er hob sein Bündel auf und schwang es sich auf die Schultern.
    »Wie werden sie bemerken, dass wir hier sind?«, fragte Clare.
    »Das werden sie nicht«, antwortete Donna, als sie ihre Siebensachen an sich riss und zur Klassenzimmertür rannte. »Wir müssen zurück in den Van und losfahren. Wir werden eine größere Chance haben, wenn sie uns im Van sehen.«
    »Glauben Sie?«, fragte Baxter.
    Achselzuckend warf sie einen kurzen Blick auf die anderen im Raum. »Ich hoffe es.« Sie lief aus dem Zimmer und über die Treppe nach unten, schlängelte sich mit hohem Tempo durch die Dunkelheit, drückte die Vordertür auf und rannte zum Wagen. Die beiden Soldaten, Baxter und Clare folgten dicht hinter ihr. Als Donna, während sie den Transporter öffnete, für einen Augenblick innehielt, um nach dem Helikopter Ausschau zu halten, bemerkte sie umgehend eine gewaltige, wabernde Bewegung rings um sich herum. Es schien, als hätten sich die Leichen aus allen Richtungen versammelt und bewegten sich nun erbittert, mit einer beunruhigenden Schnelligkeit und Zielgenauigkeit, aus den Schatten rasch auf sie zu. Die Düsternis des Abends wirkte desorientierend, und das schwache Licht machte die Wahrnehmung von Entfernungen schwierig. Einer der Kadaver, der sich ihnen am nächsten befand, streckte sich nach Kilgore aus und bekam ihn zu fassen, ehe dieser überhaupt wusste, dass er da war.
    »Holt ihn weg von mir!«, kreischte er. »Holt dieses verdammte Ding von mir runter!«
    Die Leiche hatte ihn von hinten gepackt. Er wirbelte herum und versuchte verzweifelt, die ausgemergelte Kreatur zu vertreiben oder sie zu packen und nach vorne zu ziehen. Durch die schleimige, verrottete Haut der Kreatur war es schwierig für ihn, sie in den Griff zu bekommen.
    »Ich hab sie«, sagte Harcourt ruhig, als sie die aufgebrachte Gestalt mit einem gewaltigen Ruck von ihm herabriss. Sie schloss ihre Hand um den dürren Hals und warf sie zu Boden, doch um sie herum waren bereits viel mehr davon. Kilgore, der durch den jähen Angriff schockiert und nicht fähig war, klar zu denken, begann unverzüglich damit, seinen Anzug nach Beschädigungen abzusuchen, während sich die anderen in den Wagen drängten. Harcourt schob ihn vorwärts, er kletterte nach innen und überließ es ihr, wütend mit ihren schweren Kampfstiefeln auf den Körper zu ihren Füßen zu stampfen. Fleisch, Muskeln und zerschmetterte Knochen wurden in den Boden gequetscht. Donna startete den Motor und der plötzliche Lärm spornte Harcourt an, in den Transporter zu schlüpfen und die Tür zuzuwerfen.
    Der Van brauste mit röhrendem Motor und quietschnden Reifen vom Parkplatz und rammten einen Körper nach dem anderen, als sie in Richtung der Straße fuhren.
    »Da!«, rief Clare, als Donna den Van um die zweite scharfe Kurve warf. Sie zeigte zum Helikopter, der sich rasch

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