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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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und Gayle Spencer vorstellten. Die beiden – die Einwohner der Insel fuhren, seit sie angekommen waren, immer nur paarweise – waren den ganzen Nachmittag in einer Art Aufklärungsmission unterwegs gewesen.
    Sie waren bis zum Außenrand von Danvers Lye gefahren, um die Situation in Hinblick auf die Säuberungsaktion, die unausweichlich irgendwann in den nächsten Tagen stattfinden würde, zu überprüfen. Sie erklärten, dass es ihnen gelungen war, näher als erwartet an das Dorf heranzukommen.
    Michael war verwirrt. »Das verstehe ich nicht«, sagte er und sah zu Hyde und Spencer hin, die ihm gegenüber auf einer verstaubten Couch Platz genommen hatten. »Wie ist es Ihnen gelungen, in die Nähe des Dorfes zu kommen, und warum haben Sie überhaupt Ihr Leben da draußen riskiert? Die Leichen hätten doch mit Sicherheit auf Sie reagiert, wenn Sie so nahe bei ihnen waren ...«
    Spencer schüttelte den Kopf. »Wir hatten gehofft, Sie könnten ein wenig Licht in die Sache bringen. Wir dachten, Sie hätten vielleicht dort, wo Sie gewesen sind, etwas Ähnliches bemerkt.«
    »Etwas Ähnliches wie was?«, fragte Peter Guest, der wieder nervös wurde.
    »Wir nehmen an, dass sich einige der Leichen hier verändern.«
    »Verändern?«, rief Guest besorgt. »Was meinen Sie mit verändern?«
    »Wir bemerkten es gestern. Brigid, Bruce und ich waren die Ersten, die am Samstag hierher kamen. Als wir eintrafen, schien alles mehr oder weniger so zu sein, wie wir es erwartet hatten. Wir mussten nur husten, und der Großteil der Leichen in der Nähe begann, um uns herumzuwuseln.«
    »Also, was hat sich verändert?« Michael befiel ein ungutes Gefühl. »Was ist jetzt anders?«
    »Als wir gestern aufstanden, erwarteten wir wegen des Lärms des Feuers, von Leichen umringt zu werden. Wir entschieden uns, auf diese Art gleich zu versuchen, einige von ihnen loswerden. Und wir stellten uns vor, dass wir ebenso gut versuchen konnten, sie allmählich aus der Reserve zu locken ... verstehen Sie, sie zu uns zu locken, anstatt hinter ihnen herzurennen. Wie auch immer, als wir ins Freie gingen, war draußen nur eine Handvoll von ihnen unterwegs. Wir beseitigten sie rasch und nahmen an, dass es der Rest von ihnen nur noch nicht geschafft hatte, diese Seite der Insel zu erreichen.«
    Hyde griff den Faden auf. »Vormittags fuhren drei von uns zum Dorf hinüber. Wir wollten nur sehen, womit wir es zu tun haben, damit wir eine Vorstellung davon bekommen, was wir tun müssten, um den Ort sicher zu machen. Wir brachten den Wagen am Ende der Hauptstraße zum Stehen und warteten.«
    »Was ist passiert?«
    »Das ist jetzt der bizarre Teil daran«, fuhr Spencer fort. »Die verdammten Dinger reagierten nicht auf uns. Zumindest nicht so, wie wir es von ihnen erwartet hatten. Einige von ihnen kamen geradewegs auf uns zu, aber andere wiederum hielten sich abseits. Es gelang uns, ein wenig näher heranzukommen, damit wir sie sehen konnten. Es war, als warteten sie auf uns.«
    »Was?«
    »Sie haben mich schon verstanden, wir konnten sehen, wie sie in den Schatten und im Inneren der Gebäude, die offenstehend zurückgelassen worden waren, warteten. Sie hielten sich hauptsächlich von uns fern.«
    »Was taten Sie dann?«
    »Nichts«, seufzte Hyde. »Himmel, wir wollten nicht zu nahe heran. Das Letzte, was wir erreichen wollten, war, sie zu verärgern.«
    »Sie zu verärgern? Also glauben Sie nicht, dass diese Dinger kurz davor stehen, umzukippen und aufzugeben?«
    »Was ist mit ihnen passiert?«, wollte Peter Guest wissen.
    »Ich habe viel darüber nachgedacht«, sagte Brigid. Die anderen Leute, die sich im Raum versammelt hatten, hörten ihr mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu. »Ich weiß nicht, was der Rest von Ihnen gesehen hat, aber ich habe beobachtet, wie sich diese Dinger seit dem Tag, an dem sie zum ersten Mal aufstanden und herumzulaufen begannen, verändert haben. Anfangs waren sie nur dazu in der Lage, sich zu bewegen, dann konnten sie hören und sehen, danach wurden sie immer aggressiver und nun sieht es so aus, als ob sie begonnen hätten, zu ...«
    »Denken ...«, griff Michael vor.
    Brigid überlegte einen Augenblick. »Ich nehme an, das ist richtig. Sie haben eine weitere Kontrollebene erreicht. Es ist eine logische Entwicklung, falls irgendetwas daran logisch ist.«
    Michael sah sich im Zimmer um. »Ich habe zuvor bereits mit anderen Leuten darüber gesprochen«, sagte er. »Wir haben beobachtet, wie Ähnliches geschehen ist, wenn auch nicht in

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