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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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langsam gehen, in Bewegung bleiben , wiederholte Donna schweigend immer und immer wieder für sich, während sie mit Paul auf die riesige Masse dunkler Leichen in ihrer Nähe zuging. Der kurze Marsch von der Pizzeria bis an den Rand der Ringstraße hatte etwa eine Dreiviertelstunde in Anspruch genommen, weit mehr Zeit, als es üblicherweise dauern sollte. Und mit jedem Schritt nach vorne war die Nervosität und Besorgnis, die jeder der Überlebenden fühlte, kontinuierlich gewachsen. Sie gingen in die Höhle des Löwen. In ein paar Minuten würden sie auf allen Seiten von verwesenden Leichen umringt sein, und nur eine einzige unvorhergesehene Bewegung oder ein Geräusch konnte ausreichen, um eine Reaktionskette in der Masse auszulösen, die sie gewiss verschlingen und ihnen keine Fluchtmöglichkeit gewähren würde. Auf sich alleine gestellt waren die Leichen schwach und eher lästig als bedrohlich. In einer Ansammlung von dieser Größe war die Gefahr allerdings unbestreitbar vorhanden und es gab keinen anderen Ausweg, als sich umzudrehen und wieder zurück in die Stadt zu laufen. Donna wusste, dass hier wie dort eine ähnliche Anzahl Leichen auf sie warten würde.
    Der Gestank war entsetzlich. Seit sie das Büro verlassen hatten und ins Freie gelangt waren, hatten sie in der Luft einen drückenden, verdorbenen Geruch bemerkt, der stetig zunahm, als sie sich den Massen aus verwesenden Leichen näherten. Es handelte sich dabei um den Gestank nach Tod und Krankheit, der sich wie eine Decke über alles andere legte. Während Donna damit rang, die Nerven zu bewahren, beobachtete sie den Leichnam, der ihr am nächsten war, aus dem Augenwinkel. Er war einmal eine Frau gewesen – möglicherweise von ihrer Größe und in ihrem Alter – doch nun war er kaum noch erkennbar. Es war sogar denkbar, dass sie die erbärmliche Kreatur gekannt hatte, bevor sie von dem, was auch immer es gewesen war, das vor weniger als einer Woche die Welt in Schutt und Asche gelegt hatte, niedergestreckt worden war. Das frühe Morgenlicht war zwar immer noch düster, doch es bot Donna genügend Beleuchtung, um zu erkennen, was von den Gesichtszügen der Frau übrig geblieben war. Ihre ehemals blasse und ebenmäßige Haut war von Krankheit und Verwesung zerfressen und hatte eine unnatürliche blaugrüne Färbung angenommen. Rund um ihren Mund und die Nase hatten sich entzündete, nässende Blasen gebildet. Ihr Kiefer hing schwer nach unten und ein dicker Strom aus blutiger, keimgefüllter Flüssigkeit sickerte ihr auf einer Seite des Gesichtes hinab. Die einst gut sitzenden Kleider raschelten und flatterten in der kalten Morgenbrise um ihr Gerippe. Donna konnte ihre Augen nicht von den Überresten der Frau lösen. Auf seltsame Art und Weise war es einfacher, sich auf nur eine der Leichen zu konzentrieren, statt den Rest der Horde anzusehen. Jedes einzelne Mitglied davon war auf seine Art und Weise widerwärtig und abstoßend. Sie fürchtete sich davor, dass die nächste Leiche, auf die ihr Blick fallen würde, noch grotesker und abstoßender sein würde als die vorherige. Sie fürchtete sich davor, dass sie eine Kreatur sehen könnte, die von der grausamen Krankheit so entsetzlich verfault und beschädigt war, dass sie ihren Ekel nicht im Zaum halten könnte. Sie musste sich selbst daran erinnern, dass ein Ausrutscher, ein einziges unvorhergesehenes Geräusch alles rings um sie herum dazu bringen konnte, sich auf sie zu stürzen.
    Paul war schrittweise immer weiter nach vorne gerückt. Er befand sich nun ein paar Meter vor Donna und es waren etliche Leichen zwischen sie gerückt. Die Horde, von der sie ein Teil waren, überraschte und verängstigte durch ihre schiere Größe. Paul wusste, dass es einen Grund für die unerwartete Versammlung geben musste, und da es nirgendwo anderen Anzeichen dafür gab, dass sie Hilfe oder Schutz finden würden, schien es vernünftiger zu sein, sich in die Bewegung der Masse einzuordnen. Die Sonne ging gerade zu ihrer Rechten auf, und als sich die ersten Strahlen des blendend orangen Lichtes lautlos über die Stadt ergossen, blickte Paul nach oben und war sich für einen Augenblick sicher, dass er Bewegung in den Fenstern eines großen, modernen Gebäudes auf der anderen Seite der Ringstraße sah. Am liebsten hätte er sich umgedreht, um Donna von seiner Entdeckung zu berichten, doch es war ihm klar, dass er es nicht riskieren durfte, in irgendeiner Form mit ihr Kontakt aufzunehmen.
    Hinter ihm ließ Donna ihren

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