Herbst - Zerfall
Er räusperte sich und brüllte wieder. »Na los, ihr Trottel! Legt einen Zahn zu! Kommt da raus!«
Die ersten beiden Leichen erschienen rasch und kämpften beinahe darum, sich gegenseitig aus der Tür zu drängen. Ein toter Sicherheitsbediensteter versuchte, sich hinter der abscheulichen Masse einer verfaulenden, aber immer noch enorm übergewichtigen Einkäuferin vorbeizudrängen. Die triefende Masse der Ladenbesucherin obsiegte und während sie sich nach vorne auf die Überlebenden zu schob, wurde die kleinere Gestalt von ihr zu Boden geschleudert und überrannt.
»Verdammter Mist«, sagte Stokes, »seht euch mal den Umfang von diesem Ding an!«
Die Gruppe stand schweigend beisammen und beobachtete, wie die Leiche in ihre Richtung watschelte. Ihr enormer, aufgetriebener und verfärbter Bauch hing über den Bund der fleckigen Leggins, während bei jedem der plumpen Schritte kleine Stoßwellen über das schlaffe, merkwürdig klumpige Fleisch jagten. Die gewaltigen Hängebrüste hingen wie Kornsäcke fast bis zur Taille herab. Einen Augenblick lang bewegte sich niemand, da jeder darauf wartete, dass ein anderer die Initiative ergreifen und den gewaltigen Kadaver erledigen würde. Als sich sechs weitere Leichen in rascher Abfolge aus dem Gebäude schälten, wurden alle dazu gezwungen, zu handeln.
»Gebt Acht«, warnte Hollis, als seine Kollegen ihre Waffen hoben und angriffen. Harte war der Erste, der zuschlug und zufrieden knurrte, als er seine Axt in den Hals eines weiblichen Teenagers versenkte, der durch die Wucht des Schlages auf den Asphalt geschleudert wurde. Er wand sich am Boden und schlug nach ihm aus. Harte zog ihn wieder auf die Beine, riss die Axt heraus und ließ sie wieder auf seinen zur Seite hängenden Kopf herabsausen. Dieses Mal gelang es ihm, den Nacken zu treffen und beinahe vollständig durch das Rückenmark zu schneiden. Die Leiche erschlaffte plötzlich, sackte gegen ihn und er schleuderte sie fort, als ob er einen Sack voll Abfällen wegwerfen würde. Er trat einen Schritt zurück und stürzte fast über die Beine der massiven Scheußlichkeit, bei der Stokes sein Bestes tat, um sie zu zerstören. Der andere Mann rammte seine Schaufel mehrmals in ihren grotesk angeschwollenen Magen, schnitt durch schmieriges graues Fleisch und ließ Blut und ranzige Eingeweide überall umherspritzen.
»Konzentriere dich auf den Kopf, du Idiot«, blaffte Harte und blickte sich auf der Suche nach seiner nächsten Beute um. Stokes war zu sehr in seine Arbeit vertieft, um ihn zu hören.
Lorna zog einen weiteren Leichnam mitten auf den Asphalt, wirbelte ihn herum und schmetterte ihn mit dem Rücken auf den Boden. Während sie ihn fest am Nacken gepackt hielt, ließ sie sich auf seinen ungeschützten Brustkasten fallen und fühlte, wie Knochen unter ihren in Leder gehüllten Knien zerbrachen und sich verrottetes Fleisch verschob. Mit ihrer behandschuhten linken Hand packte sie das Kinn der Leiche und stieß sein Gesicht zur Seite, bevor sie den Hammer auf seine Schläfe niedersausen ließ und damit dem verfaulenden Gehirn genügend Schaden zufügte, um es unmittelbar und endgültig außer Gefecht zu setzen.
Aus der Dunkelheit schleppten sich immer noch weitere der höllischen Dinger, die durch den Lärm und von den hektischen Bewegungen aus ihren Verstecken gelockt wurden, ins Freie hinaus. In der Zeitspanne, in der es Harte und Lorna gelungen war, jeweils einen Leichnam bewegungsunfähig zu machen, hatten Jas und Hollis etliche mehr davon entsorgt. Die beiden Männer traten behutsam durch das blutige Massaker, schleppten die zerstückelten Überreste ihrer Metzelei zur Seite und schleuderten sie gegen den rückwärtigen Zaun. Hollis beobachtete gerade Stokes dabei, wie er mit seinem fettleibigen Opfer kämpfte, als seine Aufmerksamkeit durch einen plötzlichen, überraschten Aufschrei von Webb abgelenkt wurde.
»Was ist los?«, brüllte Hollis. Der Idiot hatte es geschafft, sich von zwei Leichen in eine Ecke drängen zu lassen. Er fuchtelte wild mit seinem Baseballschläger umher, konnte aber keine Treffer erzielen. Es schien beinahe so, als würden sie Abstand halten.
»Nichts«, schrie er atemlos zurück. »Mir geht es gut.«
»Wir haben keine Zeit für so was!«, schnappte Jas ärgerlich, als er über die Verladerampe marschierte, die Schulter einer der Leichen packte und sie auf den Asphalt riss. Sie trat und schlug wild um sich. Ohne einen einzigen Funken Gefühl hob er seine Machete und ließ sie
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