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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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müssen uns für die Kirche fertig machen«, sagte ich und gähnte.
    Alex war nicht katholisch, aber er begleitete uns regelmäßig zur Kirche. Ich schätze, er wollte einfach mit uns zusammen sein. Jason gehörte der Methodistenkirche an, hatte aber kein Problem damit, einen katholischen Kirchendienst zu besuchen. Justin konnte sich nicht erinnern, ob seine Familie zur Kirche ging, aber er glaubte, dass er getauft wurde. Es spielte aber für uns keine Rolle. Adrian und Terry waren keine Kirchgänger, aber Adrian wollte an diesem Abend nicht alleine sein. Also begleitete auch er uns.
    Als wir an der Kirche ankamen, fuhr auch George, Davids Dad, auf den Parkplatz. Wir begrüßten ihn und gingen zusammen in die Kirche. Unsere Gruppe nahm eine ganze Sitzreihe in Beschlag. Wir blätterten durch das Infoblatt, als ob es uns wirklich interessieren würde, wer die Blumen für den Gottesdienst gespendet hatte. Dann bat uns der Lektor, uns zu erheben und den Priester zu begrüßen: Herr Pfarrer Jerry Taylor.
    Jerry sah genauso gut aus, wie Rick ihn mir beschrieben hatte. Er entdeckte Rick sofort und starrte ihn einen Augenblick an. Jerry wandte den Blick schnell wieder ab. Die Jungs, George und Adrian hatten keine Ahnung, was vor sich ging, aber Rick und mir fiel sofort auf, wie verlegen er war.
    Nach der Messe stand Jerry am Eingang zur Kirche, um sich von den Anwesenden zu verabschieden.
    »Hi, Jerry«, sagte Rick, als wir die Kirche verließen.
    »Hallo«, antwortete er.
    Seine Stimme klang völlig neutral, als hätte er Rick noch nie in seinem Leben gesehen.
    »Das ist Kevin«, stellte Rick mich vor. »Kevin Miller. Ich habe dir von ihm erzäht.«
    »Wie geht‘s Ihnen, Kevin?«, fragte er mich. »Ich bin Pfarrer Taylor.«
    »Gut, Herr Pfarrer. Und Ihnen?«
    »Mir geht es auch gut.«
    »Warum verhältst du dich so, Jerry?«, fragte Rick. »Wir sind deine Brüder, Mann. Wir gehen jetzt essen. Warum kommst du nicht mit?«
    »Ich muss die Kirche abschließen«, antwortete Jerry, als wäre damit sein Abend verplant.
    »Wir helfen dir«, sagte Rick und drehte sich zu den Jungs um. »Schließt ab, der Herr Pfarrer kommt mit uns essen.«
    Die Jungs machten sich ans Werk und in wenigen Augenblicken waren die Türen alle abgeschlossen. Jerry nahm Rick ein Stück zur Seite. Es war offensichtlich, dass er verlegen war und sich noch einmal bei Rick für den Zwischenfall im Fitness-Studio entschuldigte. Ricks Körpersprache sagte mir, dass er versuchte, Jerry zu beruhigen. Sie sprachen ein paar Minuten miteinander, dann kam Rick zu unserer Gruppe, die darauf wartete, zum Essen fahren zu können.
    »Kann ich mit dir kurz reden, Baby?«, fragte er mich.
    Wir gingen ein Stück von der Gruppe weg. Die Jungs beäugten uns neugierig, während Adrian mit George sprach. Vermutlich erklärte er ihm, warum Terry nicht da war.
    »Jerry würde wirklich gerne mit uns essen«, sagte Rick. »Aber er fühlt sich bei so einer großen Gruppe unwohl. Er würde allerdings gerne mit uns beiden reden.«
    »Kein Problem. Wir können den anderen sagen, dass sie ohne uns essen sollen und wir treffen sie dann zuhause.«
    »Okay«, stimmte Rick zu.
    Wir gingen zu unserer Gruppe zurück und besprachen mit ihnen die geänderten Pläne. Wir gaben Alex unseren Autoschlüssel, damit er die Jungs fahren konnte, Adrian fuhr mit George und wir würden mit Jerry fahren.
    Nachdem wir eingestiegen waren, schlugen wir ein Restaurant vor, weil wir wussten, wo die Jungs hinfahren würden. Jerry brauchte ein paar Anweisungen, wo es lang ging, aber das war kein Problem. Wir fanden schnell Plätze im Restaurant und Jerry war der erste, der etwas sagte.
    »Kevin, ich möchte noch einmal sagen, wie leid es mir tut, was im Studio passiert ist.«
    »Mach dich nicht verrückt«, antwortete ich.
    »Wir wollen davon nichts mehr hören«, stimmte Rick zu. »Lass uns einfach Freunde sein, okay?«
    »Danke, das wäre toll.«
    Einen Moment lang schwiegen wir, während wir die Karten studierten. Ich bestellte einen Martini, Jerry nahm einen doppelten Scotch auf Eis und Rick begnügte sich mit einem Eistee.
    »Woher kommst du, Jerry?«, fragte ich, nachdem wir bestellt hatten.
    »Boston«, antwortete er. »Aber meine Eltern leben jetzt hier.«
    »Boston?«, fragte Rick. »Und wie kommst du hier her? Das liegt doch sicher nicht nur daran, dass deine Eltern jetzt hier leben, oder?«
    »Nein, das nicht. Ich wollte aus Boston nur noch weg. Vor ungefähr sechs Monaten wurde ich mit einem Kerl

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