Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
unserer Shops zu feuern und ich war dabei, wasserdichte Fälle gegen sie vorzubereiten.
»Was hältst du von einem Kaffee?«, fragte Kevin.
»Klingt gut«, antwortete ich.
Die ersten zwei Stockwerke des Gebäudes waren Geschäfte. Im Erdgeschoss gab es eine Filiale eines großen, international bekannten Coffeeshops. Und dort gingen wir hin. Wir hatten keine Probleme, einen Platz zu finden und wir setzten uns in eine Ecke, von der aus man den Strand und den Golf überblicken konnte. Ein süßer Kellner, vermutlich ein Student, nahm unsere Bestellung auf und brachte uns den Kaffee erstaunlich schnell.
»Adrian hat mich vor einer Weile angerufen«, sagte Kevin.
»Oh, ja? Was gibt‘s denn? Wenn er wissen wollte, ob wir mal wieder mit diesem riesigen Schiff mit raus fahren, dann lautet die Antwort ja.«
»Nein, darum ging es nicht. Terry hat gestern am späten Nachmittag auf Arbeit erfahren, dass er in den Fernen Osten muss. Samstag muss er los.«
»Großer Gott! Was ist da schon wieder los?«, fragte ich.
»Adrian weiß es nicht. Er sagte, dass Terry es ihm auch nicht sagen dürfte, selbst wenn er es wüsste. Es ist jedenfalls irgendein topsecret Regierungskram.«
»Adrian muss am Boden zerstört sein bei so wenig Vorwarnung.«
»Eigentlich war er gefasster als man erwarten sollte. Er sagte, sie wussten, dass es jederzeit passieren konnte. Es hat mich sehr an George erinnert.«
»Wie fühlt sich Terry dabei?«, wollte ich wissen.
»Darüber haben wir nicht gesprochen. Aber Adrian hat uns alle zu einer Art Abschiedsessen morgen Abend eingeladen.«
»Was hast du ihm gesagt?«
»Ich habe ihm gesagt, dass du donnerstags ein Meeting mit deinem Laufclub hast und dass du da normalerweise hin gehst.«
»Kevin!«, rief ich. »Sie sind unsere besten Freunde. Ich würde das Essen niemals wegen eines scheißlangweiligen Meetings des Clubs verpassen.«
»Und dann habe ich ihm gesagt, dass wir da sein werden.«
Er grinste mich teuflisch an.
»Arschloch!«, sagte ich und fing an zu lachen.
»Ich habe morgen Abend Unterricht«, sagte Justin, als wir ihm und den anderen Jungs von dem Abendessen erzählten. »Ihr wollt, dass ich den Unterricht für ein bescheuertes Abendessen verpasse?«
»Adrian und Terry sind unsere besten Freunde«, sagte Kevin.
»Und? Sie sind nicht meine besten Freunde.«
»Aber sie sind deine Freunde«, mischte sich David ein. »Magst du sie denn nicht?«
»Ja, ich weiß, dass sie meine Freunde sind. Und ja, ich mag sie. Aber sie bestimmen nicht mein Leben.«
»Meinst du nicht, dass du es deinen Freunden schuldig bist?«, fragte Kevin.
»Ich weiß nicht. Du erzählst mir, dass ich jeden Abend zum Unterricht muss und jetzt erzählst du mir, dass ich den Unterricht schwänzen soll, um auf eine Party zu gehen. Sag du es mir, Kevin.«
Alex war bis zu diesem Zeitpunkt still, aber jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
»Wieso bist du so ein Arschloch deswegen?«, fragte er.
»Das geht dich einen Scheiß an, Alex. Also halt die Fresse.«
Justin war offensichtlich sauer.
»Es geht mich etwas an, Jus«, antwortete Alex. »Wir sind deine Familie. Wir sind die einzige Familie die du hast, mein Freund. Dich interessiert es doch einen Scheiß, ob du morgen den Unterricht verpasst oder nicht. Das weißt du genauso gut wie ich.«
»Ich habe gesagt, du sollst dich um deinen eigenen Scheiß kümmern. Und das meinte ich ernst.«
»Willst du dich mit mir anlegen?«, fragte Alex. »Komm schon, ich bin bereit. Jetzt sofort.«
»Wer? Du und diese drei Früchtchen?«
»Ich glaube diesen Scheiß nicht. Du und ich, jetzt im Garten. Die anderen bleiben hier.«
Alex stand auf und stürmte in Richtung Garten. Justin war direkt hinter ihm. Ich stand auf und stellte mich ihnen in den Weg.
»Setzt euch hin«, sagte ich. »Alle beide. Was soll diese Scheiße?«
Es herrschte Stille.
»Alex, ich wusste, dass du genau das sagen würdest. Und ich denke, du hast recht damit, dass Jus dabei sein sollte. Aber glaubst du, dass er hingehen will, nur weil du ihn verprügelst? Vorausgesetzt du kannst ihn verprügeln.«
»Nein.«
»Und Justin, was zum Teufel ist los mit dir? Du hast den Unterricht für Konzerte und anderen Scheiß nicht nur einmal sausen lassen. Hierbei geht es nicht um den Unterricht. Also, was ist los?«
Er antwortete nicht.
»Justin?«, sagte ich noch einmal.
»Ich hatte heute einen ziemlich schlechten Tag, okay? Jason hat mir gesagt, dass er nicht länger mit mir zusammen sein will. Er
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