Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
sagte ich noch einmal. »Mit einem Mann.«
»Rick, ich weiß gar nicht, wie ich mich entschuldigen soll. Es war dumm von mir.«
Es war ihm offensichtlich peinlich und er tat mir leid.
»Ist schon okay«, sagte ich. »Ich dachte, wir könnten vielleicht Freude werden, aber wenn du dich nun jedes Mal so fertig machst, wenn ich in der Nähe bin?«
»Das wäre toll. Ich brauche Freunde«, sagte Jerry. »Dringend sogar.«
»Kevin und ich - er ist übrigens mein Partner«, erklärte ich. »Wir haben viele Freunde. Kevin ist übrigens normalerweise mein Trainingspartner. Du wirst ihn kennenlernen, wenn ihr das nächste Mal zur gleichen Zeit hier seid.«
Ich stand auf und kletterte aus dem Pool.
»Ich glaube, ich habe genug heißes Wasser für heute. Bis bald.«
Ich zog mich an und fuhr nach Hause. Unterwegs hielt ich noch für einen kleinen Snack an.
»Hi«, begrüßte ich Kevin und gab ihm einen Kuss. »Du bist früher zuhause als ich dachte.«
Ich war überrascht, ihn zu sehen, weil er länger arbeiten wollte. Eines unserer Hotels hatte eine große Konferenz und er wollte sicherstellen, dass das Personal nach seinen Vorstellungen arbeitete.
»Ja, aber die Leute, die dort arbeiten, sind wirklich gut. Morgen habe ich noch ein Meeting mit ihrer Event-Managerin.«
»Du meinst, du hast nichts gefunden, mit dem du ihnen auf den Keks gehen kannst?«
»Doch, aber das sind alles nur Kleinigkeiten.«
»Wo sind die Jungs?«, fragte ich.
»David und Alex sind heute bei Alex zuhause. Justin hat Unterricht und anschließend wollte er zu Jason fahren, damit sie zusammen lernen können.«
»Ja, klar.«
»Ich glaube, wir wissen beide, was sie unter lernen verstehen.«
Ich ging in unser Zimmer und zog mich um. Dann ging ich ins Wohnzimmer zurück und überflog die Post.
»War heute irgendwas ungewöhnliches auf Arbeit?«, fragte er mich.
»Nein, nicht auf Arbeit. Aber im Studio ist etwas ungewöhnliches passiert.«
»Wenn ich dort bin, passiert nie etwas ungewöhnliches. Außer, dass ich ab und zu alle Übungen schaffe, zu denen du mich zwingst.«
»Sehr witzig«, sagte ich und streckte ihm die Zunge raus.
Wir lachten beide, dann erzählte ich ihm von Jerry.
»Es klingt, als wärst du mit der Situation gut umgegangen.«
»Ich dachte mir, dass wir uns vielleicht mit ihm anfreunden können. Er ist eigentlich wirklich nett.«
»Warten wir es ab«, antwortete Kevin.
Am nächsten Tag kam Kevin gegen 15 Uhr in mein Büro.
»Klopf, klopf«, sagte er, als er die Tür öffnete.
»Hi, Baby. Was gibt‘s?«
Kevin und ich hatten beide ein geräumiges Büro im fünften Stock des Goodwin Building . Es hatte riesige Glasfenster, durch die man den Golf überblicken konnte. Auch wenn unsere Büros direkt gegenüber von einander lagen, hatten wir nicht oft einen Grund, um uns gegenseitig zu besuchen.
Genes Büro lag eine Etage über uns, war schon fast unanständig groß und hatte sogar ein eigenes Zimmer, wo er ein Nickerchen machen konnte. Darüber hinaus hatte er eine Küche und einen Essbereich, der ungefähr für 20 Personen Platz bot.
»Ich brauchte eine Pause«, sagte Kevin und ließ sich in den Sessel fallen.
»Wie war dein Meeting mit der Event-Lady?«
»Großartig. Sie hatte eine größere Liste als ich. Woran arbeitest du?«
»Am Lagersystem natürlich«, antwortete ich und seufzte.
Meine beste Idee bisher hatte mit unserem Lagersystem zu tun, das bis dahin eigentlich gar kein System war. Wir hatten ein Lagerhaus, in dem so ziemlich alles untergebracht war, was in den Geschenkläden verkauft wurde. Ein Problem war allerdings, dass es keine Aufzeichnungen darüber gab, welcher ›Goodwin‹ was mitnahm. Alex, sein Bruder Clay, Rita, Gene, Kevin, die Partner der Jungs und nur Gott weiß wer noch hatten Zugang und konnten sich mitnehmen, was immer sie wollten. Alex versorgte zum Beispiel alle Raucher in unserem Freundeskreis mit Zigaretten und Gene ermutigte die Jungs, ihre ›Einkäufe‹ dort zu erledigen, wenn sie etwas brauchten, was dort auf Lager war. Ich hatte damit absolut kein Problem, wenn es das war, was Gene wollte. Ich hatte aber ein Problem damit, dass es keine Aufzeichnungen gab, wohin die Sachen verschwanden.
Ziemlich schnell stellte ich auch fest, dass uns Diebe das Leben in den Geschäften schwer machten. Das war zum einen ein Inventarproblem und zum anderen ein Sicherheitsproblem. Ich arbeitete daran, beide Probleme zu lösen. Mir war klar, dass ich nicht drumherum kam, ein paar der Manager
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