Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Sorgen.«
»Meine Güte!«, sagte Brian erstaunt. »Ihr behandelt mich wie euren Bruder.«
»Nun, was zum Teufel denkst du, was du sonst bist?«, fragte Justin.
Brians Augen füllten sich mit Tränen, aber er wischte sie sich schnell aus dem Gesicht.
»Freudentränen, oder?«, fragte Rick.
Brian konnte als Antwort nur nicken.
»Es ist okay zu weinen«, sagte Rick. »Richtig, Alex?«
»Jop, das stimmt. Aber Rick kann Tränen in ein Lachen verwandeln.«
»Werdet ihr in der Schule schikaniert?«, fragte Brian.
»Warum sollten wir schikaniert werden?«
»Weil ihr ... na du weißt schon.«
»Weil wir schwul sind?«, fragte Alex.
»Ja.«
»Nein, werden wir wirklich nicht«, antwortete David. »Die einzigen, die ab und zu ein kleines bisschen drangsaliert werden, sind Chad und Gage. Du erinnerst dich an sie vom Essen?«
»Ja.«
»Sie werden weniger schikaniert, die anderen machen sich mehr über sie lustig. Aber Gage hat immer eine passende Antwort parat. Er macht sich immer einen Spaß daraus.«
»Denken die Leute, dass ihr schwul seid? Also weil ihr mit ihnen rumhängt, meine ich.«
»Ein paar vielleicht. Aber uns ist scheißegal, was die anderen denken. Sie sind unsere Freunde.«
»Was würde passieren, wenn sie jemand angreift?«, wollte Brian wissen.
»Und wir sind in der Nähe? Dann würden wir sie in Grund und Boden stampfen.«
Es klang für mich so, als ob er genau das auch tun würde.
»Also werde ich in der Schule sicher sein?«, fragte er.
»Wir passen auf dich auf«, sagte Alex. »Außer in der ersten Stunde. Davor und danach ist niemand wach genug, um irgendetwas zu machen. Aber seitdem ich an der Schule bin, gab es, soweit ich weiß, nie einen Angriff auf jemanden, der schwul war. Aber wenn dich irgendjemand verprügelt, bringen wir ihn um.«
»Alex, meinst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst?«, fragte ich. »Das würdest du nicht wirklich tun, oder?«
»Naja, vielleicht nicht gleich so etwas Drastisches. Aber er würde sich wünschen, dass er tot wäre.«
Ich war innerlich zerrissen. Zum einen war ich stolz auf ihn aufgrund seiner Einstellung. Auf der anderen Seite machte ich mir Sorgen, ob er wirklich so etwas tun könnte. Ich würde mich vermutlich nicht mit Alex anlegen wollen, aber ich wusste, dass ich direkt an seiner Seite kämpfen würde, wenn jemand einen meiner Jungs verletzen würde.
»Jungs, es ist mittlerweile nach 10«, sagte Rick. »Hat irgendjemand von euch noch Hausaufgaben?«
»Scheiße, ich habe morgen Früh einen Test. Das habe ich ganz vergessen«, sagte Alex.
»Ich habe auch noch was zu erledigen«, stimmte David zu.
Wir wünschten allen eine gute Nacht und gingen auch ins Bett.
Kapitel 5: Kevin
Brians erste Woche bei uns verlief ausgesprochen gut. Er war ein kluger Junge und sehr gewissenhaft, was die Schularbeiten anging. David und Alex hatten Sonntag und Montag bei uns übernachtet. Nachdem sie am Dienstag alles über Brians ersten Schultag gehört hatten, schliefen sie woanders. Sie hatten ihm auch Jim vorgestellt und Brian war beeindruckt.
Freitag Abend setzten David und Alex ihr Vorhaben in die Tat um. Sie nahmen Brian und Jim zu einem Doppeldate mit. Brian, der noch nie zuvor ein Date hatte, war so aufgeregt, dass er nicht still sitzen konnte.
»Was, wenn er mich nicht mag?«, fragte Brian rhetorisch.
»Er mag dich, Bri«, sagte Alex. »Vertrau mir, okay?«
»Er hat in dieser Woche jeden Tag mit uns Mittag gegessen«, meldete sich David zu Wort. »Er hat noch nie mit uns gegessen. Und habt ihr nicht auch nach der Schule ein bisschen Zeit zusammen verbracht?«
»Ja«, stimmte Brian zu. »Wir haben Basketball gespielt, uns unterhalten und so.«
»Siehst du, Bri? Er ist bereits dein Freund.«
»Ist er denn schwul?«, wollte Justin wissen.
»Ja, ist er«, antwortete Brian.
»Habt ihr euch einander geoutet?«, fragte Rick.
»Jop. Er sagte, dass er es sich denken konnte, weil ich hier wohne. Es ist für ihn okay.«
»Die meisten schwulen Typen finden es okay, wenn andere Typen schwul sind«, scherzte Rick. »Sie verstehen, wie es ist.«
Brian schenkte Rick ein wundervoll sarkastisches Grinsen.
»Ohne Scheiß, Sherlock?«, fragte er.
Rick nahm ihn in einen liebevollen Schwitzkasten und verwuschelte Brian die Haare. Er trug sie mittlerweile genauso gegelt wie der Rest der Jungs.
»Gott, der Scheiß, den ihr euch da in die Haare schmiert, ist vielleicht eklig«, beschwerte sich Rick.
»Das ist halt modern«, sagte Alex. »Leb
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