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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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damit.«
    »Ich muss aber zugeben, dass es gut aussieht.«
    »Finde ich auch«, stimmte ich zu. »Meinst du, wir könnten so zur Arbeit kommen?«
    »Was meinst du, Alex? Würde es deinem Dad etwas ausmachen, wenn wir mit dem Zeug in den Haaren im Büro auftauchen?«
    »Ach, quatsch. Es würde ihm nicht mal etwas ausmachen, wenn ihr dort nackt auftauchen würdet.«
    Rick und ich grinsten uns an.
    »Ich wünschte, Jeff hätte dieses Wochenende nach Hause kommen können«, sagte Alex. »Das ist die zweite Woche hintereinander, in der wir ihn nicht sehen.«
    »Ist Jeff dein Bruder?«, fragte Brian.
    »So in der Art. Er war der Freund meines Bruders. Mein Bruder ist vor ein paar Wochen gestorben.«
    »Das tut mir wirklich leid, Alex.«
    »Wir sind die einzige Familie, die er noch hat. Jeff ist wie du, Bri. Seine Eltern haben ihn und auch seinen Bruder raus geworfen, nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie schwul sind. Er und Clay haben sich wirklich geliebt.«
    »Was wirst du machen, wenn Jim dich heute küssen will?«, fragte Justin, um das Thema zu wechseln.
    Er legte Alex liebevoll einen Arm um die Schulter.
    »Danke«, flüsterte Alex.
    Justin gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
    »Denk an das, was wir gesagt haben, Bri«, sagte Rick. »Tu nichts, wofür du nicht bereit bist, okay?«
    »Aber was, wenn ich es möchte?«
    »Dann nichts wie ran, Kumpel«, sagte Justin. »Nimmst du die Pille oder soll ich dir ein paar Kondome geben?«
    »Ich nehme die Pille«, antwortete Brian sofort.
    Wir alle lachten, aber Justin schien über Brians prompte Antwort ein bisschen überrascht zu sein.
    »Wir müssen langsam los«, sagte Alex.
    »Wir auch«, stimmte Justin zu. »Wir treffen uns mit ein paar Leuten.«
    Es war das erste Mal, dass er darauf anspielte, dass er auch außerhalb unseres Freundeskreises Freunde hatte.
    »Was habt ihr vor?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Vielleicht ein bisschen Pool spielen.«
    »Oder wir gehen skaten«, fügte Jason hinzu. »Das ist das, was ich lieber machen würde.«
    »Oder wir gehen skaten«, stimmte Justin zu.
    »Wollt ihr mitkommen?«, fragte Jason.
    Rick und ich sahen uns an. Ich wusste, dass er gerne skaten gehen würde, aber ich schüttelte den Kopf.
    »Danke, Jungs, aber wir werden hier rumhängen«, sagte Rick.
    Wir wünschten allen fünf einen schönen Abend und wenige Minuten später waren Rick und ich alleine.
    »Was hältst du davon, wenn wir Jerry anrufen und ihn fragen, ob er nicht rüber kommen will? Wir haben ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen.«
    »Gute Idee«, stimmte Rick zu.
    Ich nahm das Telefon und wählte seine private Nummer im Pfarrhaus.
    »Hallo?«
    »Pfarrer Larson?«
    »Ja.«
    »Hier ist Kevin Miller. Könnte ich mit Pfarrer Jerry sprechen?«
    Es herrschte einen Moment lang Stille.
    »Er ist nicht hier. Ist das ein Notfall?«
    »Nein, wir sind nur Freunde. Ich wollte ihn nur fragen, ob er Lust hat, bei uns vorbei zu kommen. Ich rufe später nochmal an. Bitte entschuldigen Sie die Störung.«
    »Sind Sie einer der beiden Herren mit den vielen Jungs? Ein Freund von George Williams?«
    »Ja, Sir«, sagte ich. »Ich meine ja, Herr Pfarrer.«
    »Kevin, Jerry ist im Krankenhaus. Er lag bis gestern im Koma. Sie haben ihm beide Beine gebrochen und ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht.«
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    Rick erkannte die Sorge in meiner Stimme und sah mich neugierig an.
    »Zwei Männer haben ihn angegriffen«, erklärte Pfarrer Larson. »Ich kenne aber keine Details. Die Polizei hat sich sehr bedeckt gehalten.«
    »In welchem Krankenhaus ist er?«, wollte ich wissen. »Kann er Besucher empfangen?«
    »Er ist im Newport Medical Center und ja, Sie können ihn besuchen. Sein Bruder ist aus Boston gekommen. Wir haben abwechselnd an Jerrys Bett gesessen. Er ist so ein guter Mann.«
    »Ja, das ist er«, stimmte ich zu. »Er ist ein guter Freund.«
    »Ich weiß, Kevin. Jerry hat viel über Sie und ihren Mitbewohner gesprochen. Rick, nicht wahr?«
    »Ja, Herr Pfarrer. Aber er ist nicht nur mein Mitbewohner.«
    »Ich weiß. Ich bin mir sicher, dass Jerry Sie gerne sehen würde, falls Sie Zeit haben. Er ist in Zimmer 432. Er braucht jetzt seine Freunde.«
    Ich bedankte mich und verabschiedete mich. Dann fasste ich für Rick das Gespräch zusammen.
    »Ich fahre«, sagte Rick.
    Wir zogen uns um und stiegen ins Auto. Es war bereits 19:30 Uhr, als wir auf den Parkplatz des Krankenhauses fuhren und es dauerte eine Weile, bevor wir einen freien

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