Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
Teufel ist los?«, schrie ich, während ich zu David rannte.
    Der Wind war so laut, dass man kaum sein eigenes Wort verstand. Die Regentropfen fühlten sich wie Nadeln auf meiner Haut an.
    »Ein Auto ist in den Fluss gestürzt«, schrie David zurück ohne mich anzusehen.
    Seine Augen waren auf das Wasser fixiert. Ich folge seinem Blick und sah, wie Alex einen Augenblick lang auftauchte. Er holte Luft und tauchte wieder unter.
    »Er versucht, den Fahrer heraus zu holen«, erklärte David.
    »Ist sein Handy im Auto?«, fragte ich ihn.
    »Ja«, rief David.
    Ich rannte zu Alex‘ Auto und wählte den Notruf. Ich bekam jedoch nur ein Besetzt-Zeichen.
    »Verdammte Scheiße«, rief ich und versuchte es noch einmal.
    Ich bekam wieder das gleiche Besetzt-Zeichen zu hören. Als ich es noch einmal versuchte, sah ich ein Fahrzeug der Highway Patrol an mir vorbei fahren. Ich drückte auf die Hupe und ließ sie erst wieder los, als der Streifenwagen vor Alex‘ rechts an die Seite fuhr. Ich stieg aus und rannte zu ihm.
    »Officer, da ist ein Auto in den Fluss gestürzt«, sagte ich.
    Ich war aufgeregt, besorgt und ein bisschen außer Atem.
    »Ist noch jemand in dem Wagen?«, fragte er.
    »Ich schätze, der Fahrer ist noch drin. Mein Bruder ist im Wasser und versucht, ihn raus zu holen.«
    »Kann er schwimmen?«
    Meine Frustration erreichte in diesem Moment ihren Höhepunkt.
    »Sir, ich möchte Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie Ihren Job machen sollen, aber halten Sie es für möglich, hinzugehen und nachzusehen, ob er Hilfe braucht?«
    Er sah mich an, als hätte ich ihn gerade darum gebeten, mich persönlich nach Dothan zu fahren oder auf der Straße zu tanzen. Es dauerte einen Augenblick, dann stieg er ganz langsam aus und ging zur Brücke. Wir sahen, wie Alex eine junge Frau durch das Wasser zog. Sie war bei Bewusstsein, aber sie schrie und weinte. Als Alex sie hoch hob, kniete sich David hin, um sie herauf zu ziehen.
    »Kevin, hilf mir«, rief er.
    Ich kniete mich neben ihn und half, die Frau die Brücke herauf zu ziehen. Wir bekamen sie mit Alex‘ Hilfe weit genug herauf, dass sie sich den Rest selbst hinaufziehen konnte. Sie brüllte noch immer hysterisch etwas, das ich nicht verstehen konnte. David verstand es jedoch.
    »Alex, hol ihr Baby«, schrie er die Brücke hinunter.
    Alex nickte kurz und tauchte wieder unter. Nach einer Weile, die sich wie Stunden anfühlte, tauchte er mit einem Baby im Arm wieder auf. Das Kind war höchstens ein Jahr alt und Alex reichte es David. Die Mutter griff nach ihrem Baby.
    »Kevin, halt sie zurück«, schrie David zu mir.
    Ich hielt die junge Frau fest, während David mit dem Baby zum Auto rannte. Er öffnete die Hintertür und legte das Kind auf den Rücksitz. Er begann sofort mit der Reanimation. Der Cop war mittlerweile zu seinem Auto zurück gegangen. Ich hoffte, dass er einen Krankenwagen rief. Alex kletterte die Brücke hinauf und ging zum Auto hinüber. Er übernahm die Herzdruckmassage, während David die Mund-zu-Mund-Beatmung fortsetzte. Beide waren über das Baby gebeugt, sodass ich es nicht sehen konnte. Aber nach einigen Sekunden hörte ich, wie David hustete. Einen Augenblick später fing das Baby an zu weinen. David und Alex hörten mit der Wiederbelebung auf.
    Die Mutter, die in meinen Armen zappelte, um von mir los zu kommen, brüllte, als sie ihr Baby weinen hörte.
    »Sie tun meinem Baby weh«, brüllte sie immer wieder. »Ich bringe sie um, weil sie meinem Baby wehtun.«
    »Lady, diese Jungs haben Ihrem Baby gerade das Leben gerettet«, sagte der Cop, der wieder zu uns gekommen war. »Und sie haben auch Ihr Leben gerettet. Würden Sie sich bitte ein bisschen beruhigen?«
    Die junge Frau schwieg und hörte auch auf zu zappeln.
    Die Macht der Uniform , dachte ich.
    Einen Augenblick später kam ein Rettungswagen bei uns an und zwei Sanitäter stiegen aus. Der junge Mann kümmerte sich um das Baby, während die Sanitäterin zu uns kam, um sich um die Mutter zu kümmern. Sie brachten beide in den Rettungswagen, fuhren jedoch nicht weg. Offensichtlich untersuchten sie beide Patienten erst einmal. Es dauerte nur zwei Minuten, dann stieg der Mann wieder aus und kam zu uns.
    »Ich glaube, es wird beiden bald wieder gut gehen«, sagte er. »Wir überwachen den Puls und den Blutdruck des Kindes und geben ihm etwas Sauerstoff. Die Mutter ist ziemlich aufgebracht. Wir werden sie erst einmal ins Krankenhaus bringen.«
    Seine Worte waren an den Polizisten gerichtet aber wir hörten

Weitere Kostenlose Bücher