Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
helfen. Ein paar Minuten später saßen wir alle um den Tisch versammelt.
»Wie war dein Lauf heute?«, fragte ich Rick.
»Ich habe heute nur zwölf geschafft«, sagte er. »Mir ist unterwegs eingefallen, dass wir um 9 zum Krankenhaus fahren müssen und ich war heute Morgen spät dran.«
»Wer ist krank?«, fragte David.
»Rick will sich endlich wegen einer Penisverlängerung beraten lassen«, antwortete Alex.
»Sehr witzig, Mister«, sagte Rick. »Wusstest du, dass du der Spender bist?«
»Nein!«, rief David mit gespieltem Entsetzen.
»Doch. Jeder Zentimeter hilft, David.«
»Also hättest du dann zwei Zentimeter?«, stichelte Alex.
Pat lachte laut über unsere Spielerei.
»Nein, einen Meter und einen Zentimeter.«
»Ja? In Kevins Träumen vielleicht.«
Dieses Mal lachten wir alle.
»Los, sag es schon, Bri«, forderte Alex.
»Rick, er hat dich reingelegt.«
»Wer hat dich zum Schiedsrichter gemacht?«
»Alex.«
»Oh, okay.«
Rick hatte aufgegessen und ging in unser Zimmer, um zu duschen.
»Ihr habt noch immer nicht gesagt, wer im Krankenhaus ist«, merkte David an.
»Ein paar Typen haben Jerry verprügelt«, sagte ich. »Wir holen ihn nachher ab. Rick und ich haben uns gestern übrigens noch unterhalten, Pat. Wir wollen, dass ihr zumindest für den Rest des Wochenendes hier bleibt. David und Alex, ihr müsstet heute und morgen Nacht woanders schlafen, okay?«
»Hey, das ist nicht fair«, beschwerte sich David. »Wir können bei Brian schlafen.«
Ich dachte mir, dass ihnen die Idee nicht gefallen würde, aber die Anzahl der Betten war in unserem Haus begrenzt.
»Wir würden auch nichts machen«, sagte Alex schnell. »Ehrenwort. Komm schon, Kev. Wir müssen auch hier bei euch sein.«
»Ist das okay für dich, Brian?«, fragte ich.
Brian sah Alex an. Alex‘ Gesichtsausdruck sagte uns allen unzweifelhaft, dass Brian keine wirkliche Wahl hatte.
»Klar«, antwortete Brian schließlich. »Ich werde sogar zwischen ihnen schlafen:«
»Okay«, sagte ich. »Alex, hilfst du mir bitte beim Aufräumen?«
Alex folgte mir mit den Resten des Frühstücks in die Küche. Wir stellten alles auf der Arbeitsfläche ab, dann sah ich Alex an. Ich legte ihm die Hände auf die Schultern und er spannte sich an. Alex sah sogar ein bisschen ängstlich aus.
»Alex, was ist Regel Nummer 1 in unserem Haus zum Thema Sex?«, fragte ich.
»Was auch immer geschieht, beide müssen es wirklich wollen.«
»Das ist richtig. Und was ist Regel Nummer 2?«
»Was hinter verschlossenen Türen passiert ist Privatsache.«
»Auch das ist richtig. Du musst mir nicht dein Ehrenwort geben, dass nichts passieren würde, wenn ihr bei Brian schlaft und ich befreie dich davon. Das mache ich, weil ich dir und David absolut und vollständig vertraue. Brian hat aber eine sehr unangenehme Zeit hinter sich.«
»Ich weiß. Er hat es uns erzählt.«
»Er ist immer noch sehr verwundbar und er schaut zu dir und David auf. Vor allem aber zu dir. Bitte verletze ihn nicht.«
»Nach all der Zeit solltest du David und mich besser kennen, Kevin.«
Seine Augen füllten sich mit Tränen und ich wusste, dass es keine Freudentränen waren. Wie auch Rick war Alex viel sensibler als es den Anschein machte. Sein Gesicht nahm einen verletzten Ausdruck an.
»Oh, verdammt. Ich habe deine Gefühle verletzt, oder? Es tut mir leid, das war nicht meine Absicht.«
»Ich weiß, dass es nicht deine Absicht war, aber du hast es trotzdem. Du hast gesagt, du vertraust mir und dann haben wir diese Unterhaltung, als würdest du mir nicht wirklich vertrauen. Ich bin vielleicht noch ein Kind, aber ich kann richtig von falsch unterscheiden.«
»Alex, es tut mir wirklich leid. Ich vertraue dir wirklich und ich hätte nicht auch nur eine Minute daran zweifeln sollen.«
Wir umarmten uns und ich konnte spüren, wie Alex‘ Tränen auf meine Schulter tropften.
»Du weißt, dass ich dich liebe, oder?«
»Ich denke schon«, antwortete Alex.
»Bitte zieh dich nicht von mir zurück, Alex. Es würde mir das Herz brechen, wenn du denken würdest, dass ich dich nicht liebe. Ich habe nicht nachgedacht, als ich den Mist gesagt habe.«
Wir hielten uns weiter fest und mittlerweile weinte auch ich.
»Lass uns vergessen, dass das jemals passiert ist, okay?«, fragte Alex nach einer Weile.
»Meinst du, dass du das kannst?«
»Ich werde es nicht vergessen und du auch nicht. Aber ich liebe dich, Kevin. Mehr als ich Clay geliebt habe.«
»Alex, ist dir überhaupt bewusst, dass du
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