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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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ich.
    »Sag es ihm«, forderte Rick Alex auf.
    Alex zögerte einen Augenblick, aber dann stieß ihn Rick leicht gegen die Schulter.
    »Ich weiß jetzt, wie vielleicht der Nachname von einem der Typen war, die Jerry verletzt haben.«
    Ich dachte einen Augenblick lang nach und ließ die Unterhaltung am Tisch noch einmal vor meinem geistigen Auge ablaufen. Dann erkannte ich es.
    »Mein Gott!«, sagte ich.
    »Bitte, Alex. Ich bitte dich wirklich, nichts zu unternehmen.«
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    »Wie kann ich tatenlos dabei zusehen, wie einem meiner Freunde die Kniescheiben zertrümmert werden? Wie soll ich da nichts unternehmen wollen?«
    Mit jedem Wort wurde Alex ein bisschen lauter und er zitterte vor Wut.
    »Was, wenn du verletzt wirst? Was, wenn du dabei getötet wirst?«, fragte Rick.
    »Justin wird bei mir sein.«
    »Lass uns einfach mal annehmen, dass er nur eine Kugel in der Pistole hat und auf ihr steht dein Name, Alex. Lass uns eine Liste an Menschen machen, die am Boden zerstört wären, wenn du sterben würdest, okay?«
    Rick zog drei oder vier Papiertücher aus dem Spender und holte aus der Schublade einen Edding.
    »Zuerst Rita und Gene.«
    Er schrieb ihre Namen auf eines der Papiertücher.
    »Sie haben gerade erst Clay verloren. Und jetzt ist es an der Zeit, dass Sie auch ihren zweiten Sohn verlieren?«
    »Nicht«, sagte Alex.
    »Dann haben wir David. Die Liebe seines Lebens und sein Grund zu leben. Einfach weg.«
    »Hör auf«, sagte Alex.
    Er war den Tränen nahe.
    »Dann haben wir Kevin und Rick. Auch sie würden einen Sohn verlieren und am Boden zerstört sein.«
    »Hör auf. Bitte!«
    Alex brach zum zweiten Mal an diesem Tag in Tränen aus.
    »Ich werde nichts unternehmen. Ich schwöre es. Mein Ehrenwort.«
    Rick umarmte ihn fest und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
    »Ich bin so stolz auf dich, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann«, sagte er. »Ich bin stolz auf dich, weil du dich dafür rächen willst, was sie Jerry angetan haben. Aber ich bin noch viel stolzer auf dich, weil du einsiehst, dass es besser ist, es nicht zu tun.«
    »Das ist heute echt nicht mein Tag«, schluchzte Alex.
    »Doch, das ist er, mein Sohn.«
    »Warum zum Teufel heule ich heute schon zum zweiten Mal?«
    »Das liegt daran, dass der ganze Scheiß, den du da unten hast, künstlich ist und dass du in Wirklichkeit ein Mädchen bist.«
    Alex fing laut an zu lachen.
    »Du träumst wohl?«
    »Nein, ich träume nicht. Ich habe keine Verwendung für ein Mädchen. Und jetzt wasch dein Gesicht und lass uns da raus gehen und noch was essen.«
    Wir gingen zurück und beendeten unser Essen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit weniger anstrengenden Unterhaltungen und wir sahen uns im Fernsehen ein Footballspiel an. Am Abend wurde aus unserem Couchtisch ein Altar und Jerry veranstaltete nur für unsere Gruppe einen eigenen Gottesdienst, direkt in unserem Wohnzimmer.

Kapitel 7: Kevin
    Der Sonntag war eigentlich unsere Zeit, um ein bisschen länger im Bett liegen zu bleiben, aber wir hatten ein volles Haus. Es war Brians erster Sonntag Morgen bei uns und außerdem hatten wir Jerry und Pat noch zu Gast. Rick und ich zogen uns also Boxershorts an, dann gingen wir ins Wohnzimmer hinaus. Wie erwartet waren Pat und Jerry bereits wach. Außerdem saßen Brian, David und Alex bereits im Wohnzimmer. Alex brachte uns einen Kaffee, dann schickten sie Brian nach draußen, um die Zeitung zu holen. Die Jungs trugen wie Rick und ich nur Shorts, Pat und Jerry waren aber schon vollständig angezogen.
    »Wir haben unseren Freunden noch nicht gesagt, was mit Jerry passiert ist«, erinnerte ich Rick.
    Wir hatten am Vortag eine spontane Pool Party veranstaltet und deshalb alles andere vollkommen vergessen.
    »Es ist erst 8:30 Uhr«, sagte Rick. »Meinst du nicht, dass es noch ein bisschen früh ist?«
    »Ihr müsst die 9-und-9-Regel einhalten«, warf Jerry ein.
    »Was ist die 9-und-9-Regel?«, wollte David wissen.
    »Man sollte niemals vor 9 Uhr morgens oder nach 9 Uhr abends anrufen«, erklärte ich. »Es sei denn, es ist ein Notfall.«
    »Wir rufen uns dauernd nach 9 am Abend an«, meldete sich Alex zu Wort.
    »Wann?«, hakte Rick nach. »Ihr seid nie voneinander getrennt.«
    »Manchmal schon«, verteidigte sich Alex.
    »Kommen eure Eltern mit eurer Beziehung klar?«, fragte Pat. »Ich nehme mal an, dass sie nicht rein platonisch ist.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, dass er davon ausgeht, dass ihr Sex habt«, sagte

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