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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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tut mir leid, aber das darf ich Ihnen nicht sagen. Warum sind Sie daran interessiert, wenn ich fragen darf?«
    »Für uns und unsere Familie«, antwortete Rick. »Wir haben eine große Familie und sie wird immer größer.«
    Diese Erklärung schien Craig zu alarmieren. Er und Brian tauschten einen Blick aus. Brian zog nur die Augenbraue hoch, als wollte er sagen, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wovon wir sprachen.
    »Das ist definitiv eine familienfreundliche Nachbarschaft. Kirchengruppen oder etwas in der Art wären hier nicht besonders willkommen.«
    »Das wissen wir. Wir wohnen einen Block weiter die Straße runter. Wir haben nur eine Menge Pflegekinder.«
    »Sie sind beide Pflegeeltern?«, fragte Craig.
    Es war nicht zu überhören, dass er nun vollkommen durcheinander war.
    »Ja«, antwortete ich. »Wir haben zwei Pflegekinder, aber es sind im Prinzip noch drei weitere, die zu unserer Familie gehören, plus ihre Freunde.«
    »Und Ihre Frauen?«, fragte er.
    »Keine Frauen«, antwortete Rick. »Nur wir zwei.«
    »Also ... äääh ... habt ... haben Sie sich gerade bei uns geoutet?«
    Ich nickte.
    »Jop«, sagte Rick gelassen.
    Ich konnte ihm ansehen, dass er es genoss.
    »Wenn wir das Haus wollen, was wäre der nächste Schritt?«, fragte Rick.
    Craig sah Brian an und jetzt wurde uns unmissverständlich klar, dass die beiden ein Paar waren.
    »Nun, äääh, also -«, begann Craig.
    »Sie müssen ein Angebot machen«, übernahm Brian. »Sie sagen, was Sie bereit sind zu zahlen, die Eigentümer machen dann ein Gegenangebot. So läuft es dann weiter, bis sich beide Parteien einig werden oder einer von beiden kein anderes Angebot mehr machen möchte und aussteigt.«
    »Hat hier drin schon einmal jemand gewohnt?«
    »Nein, das Haus ist nagelneu«, sagte Craig, der mittlerweile seine Fassung wiedergefunden hatte. »Das Haus steht hier seit acht Monaten, aber seitdem steht es leer.«
    »Wir sollten erst einmal darüber nachdenken. Wie können wir Sie am besten erreichen?«
    »Hier ist meine Karte«, sagte Craig und gab sie uns. »Darauf steht auch meine Handynummer. Auf diesem Ding nicht«, ergänzte er und deutete auf den Raumplan, den Rick noch immer mit sich herum trug.
    Rick und ich gaben ihm ebenfalls eine unserer Visitenkarten, aber Craig schenkte ihnen keine weitere Beachtung.
    »Es war nett, Sie kennenzulernen«, sagte er und verabschiedete sich.
    Wir gaben ihm und Brian die Hand, danach waren die beiden verschwunden.
    »Was denkst du?«, fragte ich Rick, als wir langsam zu unserem Auto zurück gingen.
    »Ich liebe es«, gab er zu. »Was meinst du? Sollten wir Gene anrufen und es ihm zeigen? Vielleicht hat er einen Rat für uns.«
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihm das Haus gehört.«
    »Das dachte ich auch. Ich möchte auch nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, uns das Haus billig verkaufen zu müssen, nur weil wir es sind.«
    »Das geht mir genauso. Was hältst du davon, wenn wir 550.000 bieten und abwarten, was dabei heraus kommt. Oder ist das zu niedrig?«
    »Ja, schon, aber er kann ja ein Gegenangebot machen«, sagte Rick.
    »Ich frage mich, ob Alex von dem Haus weiß.«
    »Warum?«
    »Ich würde es gerne den Jungs zeigen, aber wenn Alex weiß, dass es seinem Vater gehört, wird er versuchen Gene zu überreden, es uns zu geben.«
    »Alex ist ziemlich clever, aber über solche Sachen weiß er nicht Bescheid«, sagte Rick.
    Wir stiegen ins Auto und fuhren nach Hause zurück.

    Die Jungs kamen gegen 15 Uhr nach Hause. Sie waren am Verhungern, müde und rot wie Hummer.
    »Warum habt ihr keine Sonnencreme benutzt?«, fragte ich.
    »Wir dachten nicht, dass man im Winter einen Sonnenbrand bekommen kann«, antwortete David.
    »Offensichtlich doch. Ich möchte, dass ihr alle ein Essigbad nehmt und euch anschließend eincremt, okay?«
    »Ein Essigbad?«, fragte Justin. »Sehe ich aus wie ein Salatkopf?«
    »Du siehst mehr wie eine Frucht aus«, scherzte Alex.
    »Aber keine Banane«, warf Brian ein.
    »Ich zeige deinem Arsch gleich mal meine Banane«, sagte Justin.
    Wir wussten alle, dass er nur scherzte, aber Brian sah aus, als hätte er plötzlich Angst vor Justin. Er wich sogar ein bisschen vor ihm zurück. Jus bemerkte es sofort.
    »Komm mal her, kleiner Bruder«, sagte er zärtlich und legte einen Arm um Brian. »Ich habe nur einen Witz gemacht, Kumpel. Ich würde dir niemals irgendwie wehtun. Ich würde es bei dem oder bei dem machen«, sagte er

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