Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
mir den Raumplan unter die Nase. »Im dritten Stock gibt es noch einen weiteren Raum. Ich schätze, es ist ein Lagerraum oder so etwas, aber wenn es sein müsste, könnte man daraus auch problemlos ein weiteres Schlafzimmer machen.«
Das Badezimmer im dritten Stock war genau zwischen den beiden Räumen, die als Schlafzimmer bezeichnet waren. Es war aber von keinem der beiden Zimmer begehbar, sondern nur von einem kleinen Flur aus. Auf der Rückseite gab es noch einen Raumplan für ein kleines Gebäude im Garten. Wir sahen es nicht gleich, denn es war von Bäumen und Sträuchern verdeckt. Als wir es entdeckten, hielten wir es für einen Schuppen oder etwas ähnliches. Im Raumplan wurde es als ›Umkleidehäuschen‹ bezeichnet, was auch immer das sein sollte. Im Grunde hatte es einen großen Raum und zwei Badezimmer mit mehreren Duschen. Am anderen Ende gab es einen weiteren Raum, der wie eine kleine Küche aussah. Der letzte Raum wurde im Raumplan als Trainingsraum bezeichnet. Der Hauptraum machte aber auf mich den Eindruck, als wäre er ideal für Partys.
»Lass uns den Makler anrufen und fragen, ob wir uns das Haus ansehen können«, schlug Rick aufgeregt vor.
»Bist du dir sicher?«, fragte ich.
»Es kostet nichts, es uns zumindest anzusehen. Wenn ich mir den Raumplan hier ansehe, wäre es aber perfekt für uns. Meinst du nicht?«
Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte die angegebene Nummer. Ich hatte mit einem Anrufbeantworter gerechnet, aber nach dem zweiten Klingeln nahm ein Mann das Gespräch entgegen. Ich sagte ihm, wer ich war, wo ich war und dass wir uns das Haus ansehen wollten. Er antwortete, dass er und sein Partner in 20 Minuten da sein würden.
»Wir haben Glück«, sagte ich zu Rick. »Der Makler und sein Partner sind in 20 Minuten hier.«
»Sein Partner?«, fragte Rick neugierig.
»Ich bin mir sicher, er meint seinen Geschäftspartner. Und vermutlich ist es eine Frau.«
Rick und ich grinsten uns an. Wir sahen uns noch ein bisschen weiter um und uns fiel auf, dass es einen leicht verlaufenden Abhang zur Lagune gab. Man musste sogar ein paar Treppen steigen, um auf die Terrasse auf der Rückseite des Hauses zu gelangen.
»Das ist gut«, befand Rick. »Wir bräuchten eine Flut, die höher als 10 Meter ist, bevor hier etwas unter Wasser steht.«
»Wovon sprichst du?«
»Siehst du, wie der Hang abfällt?«
Ich nickte.
»Das Haus ist in den Abhang hinein gebaut. Wenn es eine Sturmflut während eines Hurrikans gäbe, bräuchten wir uns keine Sorgen machen. Bevor hier etwas unter Wasser steht, ist der ganze Strand weg. Wer immer dieses Haus gebaut hat, wusste was er tut.«
Der Immobilienmakler war mittlerweile angekommen und kam zu uns. Er sah aus wie Ende 20 oder Anfang 30. Sein Begleiter wirkte in etwa genauso alt. Mir fiel auf, dass die beiden Männer Eheringe trugen, die denen von Rick und mir ähnelten. Ich versuchte oft zu erraten, ob jemand schwul war oder nicht und auch in diesem Fall musste ich mich daran erinnern, dass es zwei verheiratete Männer sein konnten, die nur zusammen arbeiteten. Der Makler hieß Craig und der Name seines Partners war Brian. Sie sagten uns auch ihre Nachnamen, aber die hatte ich nach zwei Minuten schon wieder vergessen.
Sie zeigten uns das Innere des Hauses und es war wirklich großartig. Im Erdgeschoss gab es das Wohnzimmer, ein Esszimmer, ein separates Frühstückszimmer, wie uns Craig erklärte, eine riesige Küche, ein Familienzimmer und das riesige Schlafzimmer mit einem eigenen Badezimmer. Direkt neben der Küche befanden sich ein Waschraum und eine zweite Treppe, die in das obere Stockwerk führte. Dort gab es vier geräumige Schlafzimmer, jeweils mit einem eigenen Badezimmer. Das dritte Stockwerk sah genauso aus, wie wir es uns aufgrund des Raumplans vorgestellt hatten.
»Wem gehört das Haus«, fragte ich, nachdem wir unsere Tour beendet hatten.
»Einem Unternehmen«, antwortete Craig.
»Wie viel wollen die Eigentümer dafür haben?«
»Sie möchten 850.000 Dollar, aber ich habe den Eindruck, dass sie es unbedingt loswerden wollen. Sie haben es für irgendein hohes Tier und seine Familie bauen lassen, das sie verpflichten wollten. Sie wollten es ihm für einen Spottpreis verkaufen. Es war Teil eines Bonus-Paketes, mit dem sie ihn locken wollten. Aber offensichtlich hat er nicht angebissen. Solche Leute bleiben sowieso nie länger als ein paar Jahre an einem Ort.«
»Um welches Unternehmen handelt es sich?«, wollte Rick wissen.
»Es
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