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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Verstehe einer die Frauen.
    »Taubenexkrement?«, versuchte er es noch einmal.
    »Du bist unmöglich«, meinte sie. »Ich geh jetzt die Küche in die Luft sprengen.« Und rums, zu die Tür.
    Die beiden Mädchen sahen ihren Vater entgeistert an. Allerliebst sahen sie aus in ihren blauen Kleidern. Allerliebst, bis auf ihre Wischmopphaare. »Was macht Mummy jetzt?«, fragte Mia, die ängstlichere der beiden.
    »Sie probiert nur ein neues Rezept aus«, erklärte Adamson. »Weil doch Onkel Mitch heute Geburtstag hat und nachher zum Essen kommt. Es ist wohl ein schwierigeres Rezept, als Mummy gedacht hat.« Und da kam er, der Geistesblitz. »Aber ich glaube, wenn ihr euch ganz brav die Haare kämmen lasst, dann können wir die Explosion der Küche gerade noch mal verhindern.«
    Mitch kam zwanzig Minuten zu spät, wie üblich, und wirkte trotzdem, als habe er sich weiß Gott wie abgehetzt. Anders als seine Schwester, die zunehmend zur Rundlichkeit neigte, zeigte der CIA-Analyst mit den Jahren immer mehr Ähnlichkeit mit einem ausgehungerten Raubvogel.
    »Und? Was gibt’s Neues?«, fragte Adamson, nachdem sie alle Mitch gratuliert und ihm ihre Geschenke überreicht hatten.
    »Kein Geheimdienstkram an meinem Esstisch!«, mahnte Rhonda sofort.
    Also besprachen sie das nach dem Essen hinten auf der Terrasse, als Adamson seinem Schwager bei dessen Verdauungszigarette Gesellschaft leistete.
    »Dass Larry Gu gestorben ist, hast du mitgekriegt?«, fragte Mitch.
    Adamson nickte. »Kam in den Nachrichten. In solchen Dingen ist Google Alerts mein Freund.«
    »Okay.« Mitch beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Terrassenbrüstung und reckte seine Hakennase in die kühle Abendluft. »Wie es aussieht, hat Peking seinen Konzern verstaatlicht. Natürlich nennen sie das nicht mehr so; die sind ja nicht blöd. Aber es läuft auf dasselbe raus – ein volkseigener Betrieb. Mit anderen Worten, er gehört jetzt der Partei.« Er lachte humorlos auf. »Weißt du eigentlich, dass die kommunistische Partei Chinas der größte Kapitalist der Welt ist? Niemand auf Erden hat mehr Geld als die. Überhaupt die ganzen staatseigenen Konzerne – Gazprom, Saudi Aramco … Das sind alles Giganten, das glaubt man gar nicht. Wenn die an der Börse gehandelt würden, dann wären daneben so böse kapitalistische Firmenwie Google, Microsoft, Exxon und so weiter ganz kleine Lichter. Das ist auch so was, was sich diese bescheuerten Linken mal klarmachen sollten.«
    Adamson hüstelte. Es war nicht ratsam, auf diese Argumente einzugehen, wenn er sich heute Abend hier draußen keine Lungenentzündung holen wollte. »Weiß man, warum sie das gemacht haben? Oder machen die so was aus Prinzip?«
    »Im Gegenteil, normalerweise lassen sie die Hongkonger Firmen absolut in Ruhe. Sonderverwaltungszone eben. Da sind die Chinesen völlig pragmatisch. Nein, wie es aussieht, suchen sie etwas, von dem sie den Verdacht haben, dass die Firma es versteckt hält.« Mitch warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Eine Maschine, die unser spezieller Freund entwickelt hat.«
    »Na so was«, meinte Adamson unüberrascht.
    »Wobei wir auch keine Ahnung haben, wo das Ding sein könnte. Wir wissen ja nicht mal, was für eine Maschine das war. Die haben es unseren Agenten immer verdammt schwer gemacht, alles, was recht ist.«
    »Und … weiß man was Neues von unserem speziellen Freund?«
    Mitch schüttelte den Kopf, spähte wieder hinaus in den nächtlichen Garten. »Alles wie gehabt. Er hockt in seinem Haus in den kalifornischen Bergen, scheffelt Geld mit Erfindungen auf dem Gebiet der Nanotechnologie und spendet es dubiosen Organisationen, die nach Aliens im All suchen. Obwohl, neuerdings kriegen auch Atlantisspinner Geld von ihm.« Er zog ein letztes Mal an seinem Glimmstängel und schleuderte ihn dann in die Dunkelheit. »Und wir haben immer noch keine Erlaubnis, ihn abzuhören. Es ist zum Kotzen.«
    Es tat gut, Brendas Stimme zu hören. Auch wenn es nur über das Telefon war, reduzierte es Charlottes Nervosität um mindestens fünfzig Prozent.
    »Alles in allem ist es toll hier«, antwortete sie bereitwillig auf Brendas Frage, wie es ihr denn in Mexiko auf ihrem dubiosenSpinner-Kongress gehe. »Die Sonne scheint, ich kann mal wieder ausgiebig Spanisch sprechen …«
    »Wird der Kongress nicht auf Englisch abgehalten?«
    »Doch, Englisch ist offizielle Konferenzsprache, klar. Aber ich geh ja auch mal aus dem Kongresszentrum raus. So oft wie möglich eigentlich.«
    Das

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