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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Island Expedition (namentlich: Adrian Cazar, Ph.D.; Charlotte Malroux; Morley Mann, M.A.; Angela MacMillan, M.A.) und der im Verlauf der Ereignisse hinzugezogene technische Berater, der sich mehrere Stunden auf der Insel aufgehalten hat (namentlich: Hiroshi Kato), haben vor ihrer Rückkehr eine Quarantäne von
    11 (in Worten: elf)
    Tagen durchlaufen. Im Lauf dieser Zeit wurden sie medizinisch auf das Vorhandensein von Fremdkörpern und körperfremden Stoffen im Gewebe untersucht.
    Durchgeführte Untersuchungen:
Computertomografie des gesamten Körpers (mit Ausnahme der Bereiche der Keimdrüsen)
Sonografie des gesamten Körpers
Kernspintomografie des gesamten Körpers
Spektralanalyse sämtlicher Inhaltsstoffe des Blutes, der Lymphe und des Urins
Mikroskopische Untersuchung der Körperflüssigkeiten
Tests auf veränderte Immunglobuline
    Befunde:
Keine Befunde
    GEMEINSAMER UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS
    SARADKOV ISLAND EVENT
    VORSITZ: SENATOR RICHARD COFFEY (USA)
    STELLVERTRETENDER VORSITZ:
    MINISTER ANATOLI MICHAILOW (RUS)
    STATUS DES DOKUMENTS: VERTRAULICH
    AUSZUG AUS DER BEFRAGUNG DES ZEUGEN
    HIROSHI KATO (JAP)
    Vorsitzender: Sie waren also von vornherein der Auffassung, es nicht mit einer außerirdischen Lebensform zu tun zu haben?
    Zeuge: Ja. Es handelte sich in meinen Augen eindeutig um ein technisches Gebilde. Eine Art Roboter, wenn Sie so wollen.
    Vorsitzender: Außerirdischen Ursprungs?
    Zeuge: Zu diesem Schluss musste man kommen.
    Vorsitzender: Was ich gerne verstehen würde, ist, wie es möglich war, dass Sie auf diese Insel im Polarmeer kamen, mit einer Technologie außerirdischen Ursprungs konfrontiert wurden und, anstatt völlig überwältigt zu sein wie alle anderen, sofort verstanden haben, womit Sie es zu tun und mehr noch, wie Sie damit umzugehen hatten. Das verstehe ich nicht. Das ist meines Erachtens in hohem Maße unglaubwürdig.
    Zeuge: Wie ich schon mehrfach erklärt habe, war ich nicht imstande, damit umzugehen. Die Expansion des Gebildes ist von alleine zum Stillstand gekommen. Ich habe nur erkannt, dass es sich tatsächlich um eine auf nanotechnischer Basis funktionierende Maschine handelte.
    Vorsitzender: Wieso waren Sie imstande, das zu erkennen?
    Zeuge: Weil ich seit Jahren in diesem Bereich forsche. Ich habe ein paar Grundprinzipien wiedererkannt. Und übrigens war ich ja nicht der Einzige. Selbst im Beraterstab des amerikanischen Präsidenten sind, wie ich erfahren habe, Fachleute davon ausgegangen, dass man es mit Nanotechnologie zu tun hatte.
    Vorsitzender: Habe ich das richtig verstanden? Sie habenmit Ihren Forschungen die Grundprinzipien einer von außerirdischen, nichtmenschlichen Lebewesen entwickelten Technologie sozusagen vorweggenommen?
    Zeuge: Das ist weniger erstaunlich, als es klingt. Wenn ich das erklären dürfte?
    Vorsitzender: Wir bitten darum.
    Zeuge: Man ist bei Überlegungen, wie sich eine Kommunikation zwischen uns und einer fremden Intelligenz im All gestalten könnte, seit jeher davon ausgegangen, dass man einen solchen Kontakt mit einem Austausch über mathematische Fragen beginnen müsste. Mathematische Grundprinzipien sind abstrakt und an keinerlei spezielle Lebensbedingungen gebunden, dürften also überall im Universum von hinreichend intelligenten Lebewesen in gleicher Weise verstanden werden. Nicht mit denselben Symbolen natürlich, aber die Prinzipien sind dieselben. Eins und eins ist immer zwei, egal, wie man diese Zahlen ausdrückt, egal, welches Zahlensystem man verwendet. Sobald eine intelligente Lebensform überhaupt das Konzept von Zahlen entwickelt, ist die gesamte Mathematik inhärent gegeben.
    Wenn man nun einen Schritt weitergeht und das Vorhandensein von Maschinen voraussetzt – was man bei einer Kommunikation mit extraterrestrischen Zivilisationen mit einiger Berechtigung tun darf –, dann kann man davon ausgehen, dass jede technische Kultur irgendwann auch eine Maschine zur Verarbeitung von Informationen hervorbringt. Also das, was wir einen Computer nennen. Das allgemeinste Konzept für einen Computer ist die Turing-Maschine, die sämtliche Aufgaben auf nur drei Operationen zurückführt – Schreiben, Lesen und Bewegen des Schreib-/Lesekopfes. Das ist das nach unserer Erkenntnis fundamentalste Konzept der Informationsverarbeitung, und auch eine uns völlig fremde Intelligenz müsste das so erkennen. Sie würde natürlich andere Bezeichnungen verwenden, klar, aber das Prinzip wäre dasselbe.
    Geht man nun über die Verarbeitung von Informationen

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