Herr Bofrost, der Apotheker und ich
als es an der Tür klingelte.
Mein Herz schlug eine Kapriole und fiel in rasenden Galopp. Ich ebenfalls – und zwar direkt zum Kleiderschrank. Ich riss Slip, T-Shirt, Jeans heraus und streifte sie über.
Es klingelte wieder. Ich tanzte von einem Bein auf das andere, starrte auf die Tür, riss sie auf und brach – innerlich, nur innerlich! – zusammen, als ein dürrer, rothaariger, verpickelter Typ vor mir stand.
Äußerlich bewahrte ich Würde: »Was wollen Sie denn?!«
Er reichte mir einen Briefumschlag. »Ich soll auf Antwort warten.«
Ich riss den Umschlag auf. Darin steckte eine weiße Karte:
Gutschein
für eine Taxifahrt
–– auch eine Möglichkeit im Leben
stand da in Steffens geschwungener, weiter Schrift.
Ich sah den Pickel-Jüngling fragend an. »Sind Sie Taxifahrer?«
Er nickte. »Logo.«
»Und Sie wissen, wohin Sie mich fahren sollen?«
Er grinste. »Logo.«
Na, hoffentlich übertraf sein Orientierungssinn seine Sprachkompetenz! Ich raffte meine Handtasche vom Garderobenständer, schnappte den Wohnungsschlüssel von der Kommode, zog die Tür hinter mir zu und stürmte die Treppe hinunter.
Pickel folgte mir gemächlich.
»Los doch, nun machen Sie schon! Es geht um Leben und Tod!«, rief ich und hielt ihm die Haustür auf.
»Logo«, sagte er und öffnete mir mit enervierender Lahmarschigkeit die Beifahrertür.
Na gut, dass er nicht mit hundert Sachen durch die Stadt bretterte und rote Ampeln überfuhr, sah ich ja ein. Er könnte sich trotzdem ein bisschen beeilen. Ich war verdammt froh, dass es eine kurze Fahrt war.
Er hielt auf dem Parkplatz an den Alsterwiesen und deutete mit dem Kopfunbestimmt in Richtung Süden. »Sie soll'n da rübergehen. Bezahlt is'.«
»Logo.« Ich riss die Wagentür auf, ging da rüber, staksig und unsicher. Am Rand des Herztods.
Und dann sah ich ihn.
Er stand neben einer kackbraunen Wolldecke, zu seinen Füßen ein Sektkühler und ein überdimensionaler Picknickkorb. Wie ein Installationskünstler, der sich keineswegs sicher ist, ob sein Objekt Gefallen finden würde.
Fand es. Trotz der kackbraunen Decke.
Ich rannte, flog auf ihn zu, längst klinisch tot.
Ich landete hart an seiner Brust, und diesmal war die Ordnung der Welt komplett erschüttert. Segelmasten knickten ab, die Alster schwappte über die Ufer, die umliegenden Gebäude stürzten ein. Und ich wirbelte direkt in den Himmel. Den siebten. Aus dieser Perspektive sah die Welt absolut okay aus.
Irgendwann ließ Steffen mich los und sah mit braunem Blick auf mich herab. Die grünen Pünktchen tanzten. »Ich liebe dir«, sagte er mit dieser Stimme, bei der sich alle meine Härchen aufstellten. »Ich dir, du mir – wir?«
Ich nickte. Die Glutenkiste hatte sich geöffnet, offene Flammen loderten, nahmen mir die Luft.
Steffen zog mich auf die Decke, holte zwei Sektgläser aus dem Picknickkorb und ließ den Champagnerkorken knallen.
»Auf dich, schöne Helena.«
»Auf uns«, krächzte ich.
* * *
Einfach (weiter)lesen:
Für jede Stimmung das richtige Buch
bei dotbooks
Natascha Schwarz
Tausche Wechseljahre gegen Mann im Bett
Roman
„Männer sind darauf konditioniert, schwachen, hilflosen Frauen als Retter in der Not oder edler Ritter zu begegnen. Das gibt Pluspunkte, denken sie. Und manchmal haben sie mit dieser Vermutung sogar recht.“
Als Nina die Frage ausspricht: „Wann hattest du eigentlich deinen letzten Mann im Bett?“, läuft es Rosa kalt den Rücken hinunter. Denn sie weiß genau, was ihre Freundin plant: Sie will sie verkuppeln. Und schon wartet beim nächsten gemeinsamen Abendessen ein Kollege von Ninas schnarchnasigem Mann. Der ist nun wirklich nicht Rosas Typ. Dann schon eher der knackige Surfer, den Rosa im Urlaub kennenlernt. Wenn er nur nicht so ein Sportfanatiker wäre. Doch manchmal ist das Leben einfach nicht berechenbar, und den Traummann erkennt man nicht immer auf den ersten Blick.
Eine charmante Komödie über die Irrungen und Wirrungen der Gefühle!
www.dotbooks.de
Einfach (weiter)lesen:
Für jede Stimmung das richtige Buch
bei dotbooks
Annemarie Schoenle
Frauen lügen besser
Roman
»Ich habe gelesen, dass das männliche Gehirn unserer modernen Informationsgesellschaft nicht mehr gewachsen sei. Weil Männer linear denken, jetzt aber vernetztes Denken gefragt ist.«
Drei Frauen, eine streitbare Journalistin, eine Lektorin und eine bildschöne Verkäuferin, wollen mit ihren vermeintlich so fortschrittlichen Geschlechtsgenossinnen, aber auch mit der
Weitere Kostenlose Bücher