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Herr der Daemmerung

Herr der Daemmerung

Titel: Herr der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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aufgestanden war und sie mit offenem Mund anstarrte. Jez nickte ihr beruhigend zu.
    Dann sah sie die Wölfin wieder an. Jetzt, da der Kampf vorüber war, fragte sie sich, was eigentlich los war. Es gab vielleicht jede Menge Leute, die den Wunsch hatten, sie zu töten. Aber ihr fiel kein Grund ein, warum sie Claire angreifen sollten. Und sie hatten es auf sie abgesehen gehabt; davon war Jez überzeugt.
    Das hier war kein Zufall. Hier waren zwei Werwölfe, die in der Öffentlichkeit und vor Zeugen einen
    Menschen angriffen, als kümmerte es sie nicht, wer sie sah. Dies war genau geplant. Dies war etwas Bedeutsames.
    Sie verdrehte dem Mädchen den Arm, und das Mädchen knurrte wild und funkelte Jez mit rötlichen Augen an, erfüllt von animalischem Zorn und Hass.
    »Okay, du weißt, was ich will«, sagte Jez. »Ich brauche Antworten, und ich habe nicht viel Zeit. Was tut ihr hier? Wer hat euch geschickt? Und warum wollt ihr sie?« Sie machte eine ruckartige Kopfbewegung in Claires Richtung.
    Das Mädchen funkelte sie nur weiter an. Jez übte mehr Druck aus.
    »Hör mal, ich kann mir auch Zeit dafür nehmen, wenn es sein muss. Ich kann den ganzen Tag so weitermachen. Nachdem ich dir diesen Ellbogen gebrochen habe, werde ich mir den anderen vornehmen. Und dann werde ich dir die Rippen brechen und dann die Kniescheiben ...«
    »Dreckiger Halbblutabschaum«, knurrte die Werwölfin.
    Jez’ Herz machte einen seltsamen Satz.
    Sie versuchte, es zu beruhigen. Nun, das war interessant. Jemand kannte offensichtlich ihr Geheimnis. Und da sie es auf Claire abgesehen hatten, wussten sie, dass Claire mit ihr verbunden war ...
    Sie wussten von ihrer Familie.
    Jez sah weißes Licht. Plötzlich übte sie erneuten Druck auf das Ellbogengelenk der Wölfin aus. Das Mädchen schrie, ein Laut, der mehr von Wut als von Schmerz zeugte.
    »Wer hat euch beauftragt?«, fragte Jez leise, und jedes Wort kam wie ein Eissplitter heraus. »Wer hat euch auf meine Cousine angesetzt?«
    Sie starrte in die rötlichen Augen und versuchte, in die Seele des Mädchens hineinzugreifen und eine Antwort aus ihr herauszureißen.
    »Niemand greift meine Familie an«, flüsterte sie. »Wer immer euch geschickt hat, es wird ihm leid tun.«
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals so wütend gewesen zu sein. Sie war so auf das Mädchen konzentriert, dass sie erst, als Claire aufschrie, begriff, dass sich jemand von hinten näherte.
    »Jez, pass auf!«
    Der Schrei schreckte Jez auf. Ohne den Griff zu lockern, mit dem sie die Wölfin festhielt, drehte sie sich um - gerade rechtzeitig, um einen männlichen Vampir zu sehen, der sich an sie heranpirschte. Er musste mit dem Aufzug heraufgekommen sein.
    Und hinter ihm war unglaublicherweise Claire; sie rannte und machte sich bereit, ihn mit einem Hechtsprung aufzuhalten.
    »Claire, tu das nicht!«, brüllte Jez. Sie versetzte der Wölfin mit tödlicher Präzision einen Kinnhaken, um sie bewusstlos zu schlagen. Dann sprang sie auf den Vampir los.
    Aber Claire hatte ihn bereits gepackt - was natürlich vollkommen nutzlos war. Er fuhr herum und
    krallte eine Hand in ihr dunkles Haar, und dann hielt er Claire im Würgegriff und schob sie zwischen sich und Jez.
    »Noch einen Schritt, und ich werde ihr das Genick brechen«, warnte er.
    Jez kam schlitternd zum Stehen.
    »Lass meine Cousine los«, fauchte sie.
    »Nein, ich denke wirklich, wir sollten uns zuerst ein wenig unterhalten«, erwiderte er, und auf seinem Gesicht zeichnete sich der Anflug eines hässlichen Grinsens ab. »Und du bist diejenige, die Antworten geben wird ...«
    Da verpasste Jez ihm einen Tritt.
    Einen Roundhouse-Kick gegen seine Knie. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe dafür zu sorgen, dass ihr Angriff tödlich war. Sie interessierte sich nur dafür, Claire aus seinem Griff zu befreien.
    Es funktionierte.
    Er ließ sie los und stolperte zur Seite. Jez packte Claire, stieß sie aus dem Weg und rief: »Lauf! Der Aufzug ist gleich dort drüben!«
    Aber Claire lief nicht. »Ich will dir helfen.«
    »Idiotin!« Jez hatte keine Zeit mehr zu erklären, dass Claire ihr nicht helfen konnte; dass sie sich nur weh tun konnte. Der Vampir hatte sich erholt und kam in Kampfhaltung auf sie zu.
    Er war massiv und wog wahrscheinlich über hundert Kilo. Und er war ein vollständiger Vampir, was ihm den Vorteil von Stärke und Schnelligkeit bescherte. Außerdem war er klüger als die Wölfe; er würde nicht einfach losspringen. Und Jez hatte keine Waffe.
    »Bleib

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