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Herr der Finsternis

Herr der Finsternis

Titel: Herr der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Thron am nächsten steht, wird mit dem höchsten Rang bedacht. Das war Don Joãos Fehler, daß er hier verweilte, nachdem Gouverneur Pereira geflohen war, und zuließ, daß Don Francisco mit dem königlichen Siegel aus Portugal kam. Wir werden zurückkehren, das versichere ich dir, und dann wird es Don Jeronymo nicht gut ergehen.« Ihre Augen blitzten mit der vertrauten Verderbtheit auf. »Und nun komm und nimm mich in deine Arme, Andres!«
    »Das kann ich nicht!« sagte ich.
    »Und warum nicht?«
    Ich deutete auf meinen Schoß und die Schlaffheit meiner Männlichkeit. »All dieses Gerede von deinem Aufbruch hat ihn entmutigt«, sagte ich zu ihr.
    »Hah! Das ist die Sache eines Augenblicks!«
    Und sie beugte sich über mich, so daß ihre Brüste wie schwere Monde über meinen Schenkeln hingen, und schwang sie lachend von einer Seite zur anderen, und ich fühlte ihren heißen Atem auf meinem Bauch und die Spitzen ihrer Brüste auf meinem Glied. Und es erhob sich sofort, wie es in Doña Teresas Nähe immer der Fall war. Und als es sich erhob, bestieg sie mich, setzte sich mit gespreizten Beinen auf mich, ließ sich hinab, bis mein Speer völlig von ihr verschlungen wurde, und schrie jubelnd auf. Ich schrie ebenfalls auf, ergriff mit beiden Händen ihre weichen Hinterbacken und ritt sie meinen Schaft auf und ab, bis der Schweiß in Bächen über uns strömte und die natürlichen Öle ihres Körpers flossen und sich mit den meinen vermischten und sie vor Vergnügen keuchte. Sie war prachtvoll anzusehen, den Kopf zurückgeworfen, das dunkle Haar lang fallend, den Rücken zurückgebogen, die Brüste hochstehend. Nacheinander fanden wir unsere Erleichterung, ruhten, begannen von neuem und brachten uns langsam wieder zur Ekstase, nun in der engen Wärme des Tages nebeneinander liegend und uns in die Augen sehend. So kostbar war sie mir in ihrer fremden Schönheit, ihrer dunkelbraunen, dunkeläugigen Pracht! Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, daß sie sich auf eine so lange Reise fort von mir begeben würde. Ich würde mich die ganze Zeit nach ihr sehnen.
    Ich kann Euch nicht sagen, wie oft wir uns an diesem Nachmittag vereinigten, doch es war eine achtbare Anzahl, dies versichere ich Euch, und ich war nicht der erste, der ermüdete, obwohl ich an Jahren beinahe doppelt so viele zählte wie sie. Schließlich legten wir uns zurück.
    »Oh, und noch etwas«, sagte sie dann. »Wenn wir in Lissabon sind, werden Don João und ich verheiratet werden, von einem Kardinal des römischen Glaubens, mit vollem Pomp und mit großer Pracht. Sei nicht so niedergeschlagen. Ich schwöre dir, die Frau des Gouverneurs wird nicht zu stolz sein, sich einen Engländer als Geliebten zu halten, wenn sie nach São Paulo de Luanda zurückkehrt. Ergeht es mir nicht gut, Andres? Ergeht es mir nicht gut?«
7
    Ihr Schiff brach nach Portugal auf. Gouverneur d’Almeida hielt ein großes öffentliches Schauspiel ab, indem er zum Hafen ging und sich von Don João und Doña Teresa verabschiedete und dabei mehr Schmerz über Don Joãos Aufbruch vortäuschte, als er gezeigt hatte, als sich sein eigener Bruder Don Francisco schamhaft ins Exil verkrochen hatte. Ich sah, daß viele Seemänner der Kolonie wie Pedro Faleiro und Manoel Andrade, die auf meinen beiden Reisen die Küste entlang mit mir gesegelt waren, als Frachtaufseher an Bord des gleichen Schiffes gingen. Es verwirrte mich, Faleiro davonfahren zu sehen, denn wer würde der Kapitän der Pinasse sein, die bald nach São Tomé segeln würde, wenn er nicht da war?
    Die Antwort darauf bekam ich schnell. Denn kurz nach dem Aufbruch des portugiesischen Schiffes schickte Don Jeronymo, der Gouverneur, nach mir, um mich bezüglich der Reise nach São Tomé zu befragen.
    Dieser Don Jeronymo war der jüngere Bruder von Don Francisco d’Almeida und konnte an Jahren nicht mehr als fünfundzwanzig zählen. Nichtsdestotrotz wirkte er wesentlich eindrucksvoller als sein Bruder; er war groß und gebieterisch und hatte ein fürstliches Gehabe an sich. Ich hatte den Eindruck, daß Don João eine beträchtliche Aufgabe bevorstehen würde, diesen Mann von der Macht zu verdrängen, ob er nun eine königliche Bevollmächtigung hatte oder nicht.
    Er stand während unseres gesamten Gesprächs, und obwohl ich ein Mann von mehr als nur mittlerer Größe bin, überragte er mich um ein Stück, so daß ich mich etwas unbehaglich fühlte. Er befragte mich kurz über meine Bereitschaft, seiner Provinz zu dienen: worauf ich

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