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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Strock . . .«
    »O, das freut mich herzlich, Mr. Ward«, rief ich; »seien
    Sie überzeugt, daß ich nichts vernachlässigen werde, Ihnen
    Aufklärung zu verschaffen.«
    »Das weiß ich, Strock; mir schien es von Anfang ein Auf-
    trag zu sein, der Ihnen genehm sein würde.«
    »Genehm wie kein anderer, Herr Direktor!«
    »Sie werden da eine schöne Gelegenheit haben, sich an
    einer Aufgabe zu versuchen, die ja Ihrem Temperament
    entschieden entspricht.«
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    »Ganz sicher, Mr. Ward.«
    »Übrigens werden Sie ganz unbeschränkt sein, nach ei-
    genem Ermessen zu handeln. Wenn es nötig ist, eine Bestei-
    gung mit Hilfskräften zu veranstalten, dann haben Sie, was
    die Kosten betrifft, völlig freie Hand.«
    »Ich werde mein möglichstes tun, Mr. Ward, darin kön-
    nen Sie auf mich bauen.«
    »Insbesondere, Strock, empfehle ich Ihnen, die größte
    Vorsicht zu bewahren, wenn Sie dort im Land Erkundigun-
    gen einziehen. Die Leute sind begreiflicherweise noch in
    sehr erregtem Zustand. Von dem, was man Ihnen erzählt,
    werden Sie nicht alles für bare Münze ansehen dürfen; vor
    allem aber hüten Sie sich, eine neue Panik hervorzurufen.«
    »Das versteht sich.«
    »Ich werde Ihnen ein Schreiben an den Ortsvorstand
    von Morganton mitgeben, und dieser mag im Verein mit
    Ihnen vorgehen. Doch noch einmal, Strock, handeln Sie
    klug und vorsichtig; ziehen Sie bei der Untersuchung der
    Angelegenheit auch nicht mehr Personen zu Hilfe, als un-
    bedingt dazu nötig sind. Sie haben ja schon so manche Pro-
    ben von Scharfsinn und Geschicklichkeit abgelegt: diesmal
    rechnen wir darauf, aber ganz besonders auf einen glück-
    lichen Erfolg.«
    »Wenn mir ein solcher versagt bliebe, Mr. Ward, kann
    es nur daran liegen, daß mir unüberwindliche Hindernisse
    entgegentreten, denn vielleicht ist es doch unmöglich, ins
    Innere des Great Eyrie einzudringen, und dann . . .«
    »Dann werden wir sehen, was sonst zu tun ist. Ich wie-

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    derhole Ihnen, daß wir Sie für den Mann halten, der nach
    Beruf und natürlicher Anlage für eine schwierige Aufgabe
    am geeignetsten erscheint, und hier bietet sich Ihnen eine
    herrliche Gelegenheit, Ihren Spürsinn zu befriedigen.«
    Der Polizeidirektor hatte entschieden recht.
    Ich fragte also nur noch:
    »Wann soll ich aufbrechen?«
    »Schon morgen.«
    »Morgen werde ich Washington verlassen haben und
    übermorgen in Morganton sein.«
    »Und mich werden Sie durch Briefe oder Telegramme
    auf dem laufenden erhalten.«
    »Das werd’ ich nicht unterlassen, Herr Direktor. Jetzt
    zum Abschied sage ich Ihnen nochmals besten Dank dafür,
    mich mit der Untersuchung der den Great Eyrie betreffen-
    den Frage betraut zu haben.«
    Wie hätte ich jetzt ahnen können, was mir in der nächs-
    ten Zukunft bevorstand?
    Ich begab mich sofort nach Hause, traf die nötigsten
    Vorbereitungen zur Abreise, und früh am nächsten Mor-
    gen brachte mich der Schnellzug nach der Hauptstadt von
    North Carolina.
    Am Abend in Raleigh eingetroffen, übernachtete ich
    dort, und am folgenden Nachmittag brachte mich die Ei-
    senbahn, die nach dem westlichen Teil des Staates führte,
    nach Morganton.
    Morganton ist eigentlich nicht mehr als ein Marktfle-
    cken. Es liegt auf ebenem Boden von Jurakalk, der sehr
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    reich an Steinkohle ist, weshalb hier auch ein recht lebhafter
    Grubenbetrieb stattfindet. Daneben hat die Gegend viele
    reiche Mineralquellen, ein Umstand, der ihr in der schö-
    nen Jahreszeit eine große Menge Kurgäste zuführt. Rings
    um Morganton wird eine ergiebige Landwirtschaft betrie-
    ben, und besonders reichlich ist der Ertrag der Getreidefel-
    der zwischen vielen, mit Schilf und Rohr bedeckten sumpfi-
    gen Tümpeln. Die Wälder enthalten zahlreiche immergrüne
    Bäume. Der Gegend fehlt nur das natürliche Gas, die uner-
    schöpfliche Quelle für Kraft, Licht und Wärme, die in den
    meisten Tälern der Alleghenies so häufig angetroffen wird.
    Infolge der Schätze und der Erzeugnisse des Erdbodens
    hat sich hierzulande eine ziemlich dichte Bevölkerung an-
    gesammelt. Dörfer und Einzelgehöfte erheben sich bis an
    den Fuß der Alleghenykette, hier in den Waldungen mehr
    oder weniger zusammengedrängt und dort wieder verein-
    samt auf den ersten Ausläufern des Gebirgszugs. Man zählt
    in der nächsten Umgebung mehrere tausend Einwohner, die
    freilich sehr bedroht wären, wenn der Great Eyrie den Kra-
    ter eines Vulkans bildete, wenn ein Ausbruch die Gegend
    mit Asche und

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