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Herr der zwei Welten

Herr der zwei Welten

Titel: Herr der zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Meyer
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müssen.“ sagte Eugeñio.
    Gaston nickte. Noch immer schmerzten seine Augen höllisch. Aber dann schob er Eugeñios helfende Hände beiseite. Langsam hob er den Kopf und blinzelte vorsichtig wieder ins Licht. Sein Anfangs bestürzter Gesichtsausdruck wich einem glückseligen Lächeln.
    „Schade, dass wir keine Sonnenbrillen mitgebracht haben.“ sagte er.
    Julie beobachtete glücklich seine Reaktion auf das unbekannte Licht.
    Nur schade, dass die Sonnen hier anders aussehen, als auf der Erde , dachte sie.
    Sie hoffte für die Beiden, es wäre anders. Es musste schrecklich sein, so viele Jahre ohne Tageslicht zu sein.
    „Natürlich“, sagte Eugeñio. „Aber glaubst du denn, wir wissen das nicht? Schließlich gibt es doch die Technik. Oder denkst du, wir haben Kinoverbot?“
    „Du liest meine Gedanken. Du hast es schon wieder getan!“ sagte Julie streng.
    „Ich werde mir wirklich Mühe geben, es nicht mehr zu tun.“
    Julie wollte etwas erwidern, doch da tauchte plötzlich Kai auf. Urplötzlich stand er neben ihr.
    Julie war wütend!
    „Du spionierst mir nach? Ich dachte, ich hatte mich klar ausgedrückt. Was machst du also hier?“ giftete sie ihn an. Kais Augen funkelten sie zornig an.
    „Ich habe jemanden schreien gehört.“ antwortete er nur knapp und blickte sich um.
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt, warf aber Eugeñio noch einen undefinierbaren Blick zu.
    Wie viel hatte er mitbekommen? Julie schnaufte vor Wut!
    „Verdammt!“
    *
    D er Dschungel erzitterte unter dem Wutgeschrei des Dämons.
    Dämono, der Uralte, tobte in seinem unterirdischen Verließ. Nein, das war alles nicht so gelaufen, wie er gedacht hatte! Man hatte ihn überlistet! Ihn, den Meister der Vampire! Oh ja, es war nicht seine Schuld gewesen; er hatte es schlau angefangen. Keiner der beiden jüngeren Vampire war ihm auf die Schliche gekommen. Wie auch? Diese Dummköpfe wussten über Tiere nur, dass sie Angst vor ihnen hatten. Dass Tiere sich aber auch benutzen ließen, davon hatten diese Grünschnäbel natürlich keine Ahnung! Das Wissen davon war schon vor sehr langer Zeit verloren gegangen. Er war der Einzige, der dieses Wissen in die Neuzeit hinübergenommen hatte; und er wusste noch immer, wie er es zu benutzen hatte. Und wie er es angewandt hatte! Diese kleine weiße Katze sollte seine Antenne und sein Bildschirm sein. Da sie noch ein Jungtier war, schien alles so leicht zu sein, sie hätte nicht einmal etwas gespürt. So jedenfalls war es geplant gewesen. Anfangs hatte auch alles gut funktioniert. Nachdem er das Jungtier in die Villa gebracht hatte, hatte er alles durch seine Augen sehen können. Durch die Augen der Katze hatte er gesehen, wie diese beiden Trottel doch tatsächlich nach einer mechanischen Tür gesucht hatten. Haha! Doch dann waren sie endlich auf den Gedanken gekommen, dieses ... was war sie nur? Lichtwesen, im Reich des Geistes zu suchen. Dämono hatte Eugeñio beobachten können, als er auf die Reise ging. Er hatte die Ebene des Geistes klar und deutlich vor sich gesehen. Nur schade, dass er nicht alles hatte sehen können, so wie es dieser spanische Vampir gesehen hatte. Die Katze hatte es zwar geschafft, auch in die Astralebene vorzudringen, aber sie war nicht so weit vorgedrungen, wie Dämono es eigentlich gehofft hatte. Aber er hatte nicht einmal die Zeit gefunden, sich darüber zu ärgern. Denn plötzlich sah er eine Höhle vor sich. Er hatte es geschafft! Die andere Welt! Doch dann war irgendetwas schief gelaufen. Der Kontakt war einfach abgebrochen. Verflucht! Dämono hatte nichts weiter sehen können. Das Tier war frei von ihm.
    Doch davon allein hätte er sich nicht abhalten lassen, hätte er den Weg gekannt, der in die andere Welt führte. Doch er hatte keinen Weg gesehen, nur plötzlich diese Höhle. Das hieß wohl, dass die beiden Greenhorns den Weg selbst nicht kannten. Das hieß wiederum, dass es dieses verfluchte Lichtwesen gewesen sein musste. Sie hatte ihnen geholfen! Dämono schnaufte vor Wut. Irgendwie hatte dieses Wesen den beiden geholfen, in die andere Welt zu kommen. Er spürte, dass die Grenzen noch unverletzt waren. Und damit stand er wieder am Anfang! Er hätte kotzen können! Das machte ihn so verdammt wütend! Das und die Tatsache, dass dieses Lichtwesen, mit all seiner Kraft, schließlich seine Anwesenheit gespürt haben musste. Dennoch hatte sie oder es, oder weiß der Teufel, was es mit diesem Wesen auf sich hatte, die beiden Dummköpfe in die andere Welt gebracht, und ihn,

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