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Herr der zwei Welten

Herr der zwei Welten

Titel: Herr der zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Meyer
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Tief in sich erkannte Julie ihren Fehler. Sie war diesem Ungeheuer ausgeliefert. Trotzdem versuchte sie, wieder auf die Beine zu kommen. Vergeblich. Er gab ihr einen Tritt und zwang sie auf den Rücken.
    „Hab dich nicht so, du kleine Nutte!“ fauchte er. Er stand jetzt direkt über ihr, seine Beine hielten sie fest. Seine Hose hatte er bereits geöffnet und sein erigiertes Glied schien sie auszulachen. Angeekelt drehte Julie den Kopf und versuchte wieder seine Beine beiseitezuschieben. Doch dieser Mistkerl hatte Bärenkräfte! Schon roch sie seinen stinkenden Atem auf ihrem Gesicht. Sie schrie wieder und noch immer versuchte sie verzweifelt alle ihre Kräfte zu mobilisieren, um hier wegzukommen. Doch es nützte nichts. Er hielt sie eisern fest und es schien ihn nicht einmal sonderlich anzustrengen. Seine linke Hand schloss sich brutal um ihren Hals, erstickte ihr Schreien, während er mit der anderen Hand jetzt ihre Hose befummelte. Keuchend warf er sich auf sie. Julie wimmerte und schluchzte, doch die große Hand um ihren Hals ließ keine lauten Töne mehr zu. Die Luft wurde immer knapper. Julie spürte, wie sein ekelhaftes Glied an ihren Beinen rieb. Sie hatte Todesangst. Ihre Finger gruben sich in den Sand. Sie betete. Aber es gab kein Erbarmen- keine Rettung! Dieser Kerl wurde nur noch durch seine abnormen sexuellen Gelüste gelenkt. Julie würgte trocken. Zu mehr war sie nicht mehr fähig. Sein Griff war zu fest. Wenn sie sich jetzt übergeben musste, würde sie an ihrer eigenen Kotze ersticken, dachte sie noch. Lieber Gott hilf mir doch!
    Der Kerl stöhnte, versuchte den Eingang in ihr Heiligtum zu finden. Speichel troff aus seinem vor Geilheit verzogenem Mund. Doch plötzlich geschah etwas Seltsames!
    Julie konnte es nicht begreifen. Der Mann wurde von ihr … gehoben und segelte einige Meter durch die Luft. Nach Atem lechzend, dass blanke Entsetzen in den Augen, setzte sie sich auf und starrte in die Nacht. Doch sie konnte irgendwie nichts erkennen. Es war nicht neblig, trotzdem konnte sie ihren Peiniger nirgends mehr entdecken. Was war geschehen? Doch Julie ließ sich keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie hechtete hoch und stolperte die ersten Schritte, ehe sie, wie von Furien gehetzt, durch den Wald rannte. Schon nach wenigen Schritten schmerzten ihre Füße, da ihre Schuhe ja noch auf dem Baumstamm standen, und der Boden mit Steinen und Fichtenzapfen bedeckt war. Ihre Seiten stachen und der Atem wurde wieder knapper. Trotzdem hielt sie weder an, noch wurde sie langsamer. Die Angst gab ihren Beinen den nötigen Antrieb. Endlich sah sie den Campingplatz vor sich. Schweiß lief in ihre Augen und sie schien dem Erstickungstod nahe zu sein. Endlich hatte sie das Zelt erreicht. Noch niemals war ein Ort ihr schöner vorgekommen! Nie zuvor ein Haus sicherer. Keuchend warf sie sich auf ihr Nachtlager. Erst jetzt kamen die Tränen. Haltlos schluchzte sie ins Inlett ihres Schlafsackes. Plötzlich spürte sie, dass sie beobachtet wurde. Julie unterdrückte den Drang, einfach weiter zu schluchzen. Tina war aufgewacht und Julie fühlte, wie sie nun von ihrer Schwester beobachtet wurde.
    Tina kam in ihre Kabine und kniete sich neben Julie. Sie streichelte ihren Rücken und Julie hörte sie fragen:
    „Hey Kleines, was ist denn mit dir? Denkst du schon wieder an ihn?
    Obwohl Julies Kopf noch immer tief im Schlafsack steckte, war ihr als könne sie das besorgte Gesicht ihrer Schwester vor sich sehen. Tina massierte nun ihren Rücken, das hatte sie immer getan, wenn sie Julie beruhigen wollte. Auch schon damals, als sie noch ein Kind gewesen war und der Kummer, den sie damals verspürte, andere und weit geringere Ursachen kannte. Langsam schaffte Julie es, sich soweit zu beruhigen, dass sie wenigstens sprechen konnte.
    „Ich bin fast … ich bin beinahe vergewaltigt worden.“ heulte sie. Langsam kroch sie unter dem Schlafsack hervor. Sie sah Tina an. Julies Augen waren stark gerötet und sie zitterte am ganzen Körper. Tinas Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    „Was? Was sagst du da?“ Tinas Stimme war fast ein Aufschrei. Julie setzte sich auf und legte ihr schnell ihre Hand auf den Mund.
    „Bitte sei leise. Es ist … ja nichts weiter passiert.“ Julie wollte nicht, dass noch jemand davon erfahren würde. Sie schämte sich. Dann überlegte sie kurz, ob sie noch mehr sagen sollte, und entschied sich dafür.
    „Irgendwas … Oder irgendwer … hat mir geholfen. Oh Tina! Ich glaube, ich habe grade ein Wunder

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