Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
hier und hielt einen weiteren Mann fest, der seine Schwertspitze den anderen hinzufügen und mehr als nur ein bißchen Blut fließen lassen wollte. Wenigstens waren Basheres Männer zu diszipliniert um ohne den Befehl ihres Generals mehr zu unternehmen. Und wenigstens hielt Bashere den Mund. Rand bewunderte Taims Kaltblütigkeit und fuhr so schnell fort, wie er konnte, ohne daß es erschien, als sei er besonders in Eile.
    »Welche Verbrechen Ihr auch begangen habt, Taim, sie verblassen doch vor denen der Verlorenen. Habt Ihr jemals eine ganze Stadt gefoltert, Tausende von Menschen dazu gezwungen, sich gegenseitig zu quälen, die eigenen geliebten Menschen zu zerbrechen? Semirhage hat das getan, und aus einem einzigen Grund, um nämlich zu beweisen, daß sie es fertigbringt - aus purer Lust am Quälen. Habt Ihr Kinder ermordet? Graendal schon. Sie bezeichnete es als Freundschaftsdienst, damit sie nicht leiden müßten, wenn sie ihre Eltern versklavte und verschleppte.« Er hoffte, die anderen aus Saldaea lauschten wenigstens halb so aufmerksam wie Taim. Der Mann hatte sich tatsächlich interessiert vorgebeugt. Er hoffte aber auch, daß sie ihm nicht zu viele Fragen stellen würden, woher er dieses Wissen bezog. »Habt Ihr den Trollocs Menschen zum Fraß vorgeworfen? Das haben alle Verlorenen getan, denn Gefangene, die sich nicht zum Überlaufen zwingen ließen, wurden grundsätzlich den Trollocs als Futter überlassen, falls man sie nicht schon vorher aus Wut ermordet hatte. Aber Demandred ließ sogar die Bewohner zweier ganzer Städte gefangennehmen, von denen er glaubte, sie hätten ihm Unrecht getan, bevor er zum Schatten überlief, und alle, Männer, Frauen und Kinder, wanderten in die Bäuche der Trollocs. Mesaana hat Schulen in den von ihr beherrschten Gebieten errichten lassen. Schulen, in denen man Kinder und junge Leute darin unterrichtete, wie man dem Dunkeln König am besten diene, und daß man Freunde und Kameraden, die nicht schnell oder willig genug lernten, einfach töten müsse. Ich könnte noch lange so weitermachen. Vom Anfang der Liste, alle dreizehn Namen durch, und dann stünden bei jedem Namen hundert genauso schlimme Verbrechen zu Buche. Was Ihr auch angestellt habt, es kann sich damit wohl kaum messen. Und nun seid Ihr gekommen, um meine Begnadigung zu erhalten, um im Licht zu wandeln und Euch mir zu unterwerfen, und um den Dunklen König mit aller Kraft zu bekämpfen, härter, als Ihr jemals jemanden bekämpft habt. Die Verlorenen beginnen zu wanken. Ich habe vor, sie alle zu jagen und zu töten, sie auszulöschen. Und Ihr werdet mir helfen. Damit verdient Ihr Euch die Begnadigung. Und um Euch die Wahrheit zu sagen: Ihr werdet sie Euch vielleicht Hunderte Male verdienen müssen, bevor die Letzte Schlacht vorüber ist.«
    Endlich spürte er, wie sich Basheres Arm entspannte und sein Schwert zurück in die Scheide glitt. Rand konnte sich gerade noch davon abhalten, erleichtert zu seufzen. »Ich sehe keinen Grund, ihn nun noch so scharf zu bewachen. Nehmt Eure Schwerter weg.«
    Langsam steckten Tumad und die anderen die Schwerter zurück. Langsam, aber immerhin gehorchten sie.
    Dann sagte Taim: »Unterwerfen? Ich dachte eher an ein Bündnis zwischen uns.« Die Soldaten aus Saldaea wirkten augenblicklich wieder kampfbereit, und obwohl sich Bashere hinter Rand befand, fühlte er deutlich, wie sich sein ganzer Körper versteifte. Die Töchter bewegten keinen Muskel, nur Jalanis Hand zuckte ein wenig in Richtung ihres Schleiers. Taim neigte seinen Kopf ein wenig. Er war sich der Reaktion auf seine Worte offensichtlich nicht bewußt. »Natürlich wäre ich der geringere Partner, aber ich habe Euch Jahre voraus, in denen ich den Umgang mit der Macht lernen konnte. Es gibt vieles, das ich Euch beibringen könnte.«
    In Rand stieg Zorn auf, bis ein roter Schleier seine Sicht zu verdecken schien. Er hatte Dinge ausgesprochen, von denen er eigentlich keine Ahnung haben dürfte, hatte damit vielleicht ein Dutzend Gerüchte ausgelöst, was ihn und die Verlorenen betraf, alles, damit die Taten dieses Kerls nicht mehr so schlimm erschienen, und dann besaß der Mann die Unverschämtheit, von einem Bündnis zu sprechen? Lews Therin tobte in seinem Kopf. Töte ihn! Töte ihn jetzt auf der Stelle! Töte ihn! Ausnahmsweise einmal beherrschte Rand sich nicht, als er grollte: »Kein Bündnis! Keine Partner! Ich bin der Wiedergeborene Drache, Taim! Ich! Wenn Ihr Kenntnisse besitzt, die ich brauchen kann, dann werde

Weitere Kostenlose Bücher