Herr des Lichts
Sie werden dich unversehrt auf festen Boden ziehen und werden nicht versuchen, Gewalt gegen dich anzuwenden, denn das ist nicht ihre Art. Ich mag den Gedanken - der Todesgott wird von den Mönchen des Buddha gerettet. Gute Nacht, Yama. Ich werde dich jetzt allein lassen.«
Yama lächelte. »Es kommt ein anderer Tag, o Buddha«, erklärte er. »Ich kann auf diesen Tag warten. Flieh jetzt, so weit und so schnell du kannst. Die Welt ist nicht groß genug, um dich vor meinem Zorn zu verbergen. Ich werde dich verfolgen, und ich werde dir zu einer Erleuchtung verhelfen, die das helle Höllenfeuer ist.«
»Bis es soweit ist«, sagte Sam, »rate ich dir, meine Anhänger um Hilfe zu bitten oder die schwere Kunst des Schlick-Atmens zu lernen.«
Er suchte sich einen Weg über die trügerische Fläche. Yamas Blick brannte auf seinem Rücken.
Als er den Pfad erreicht hatte, wandte er sich um.
»Und vielleicht erwähnst du im Himmel«, sagte er, »daß ich in einer geschäftlichen Angelegenheit aus der Stadt gerufen worden bin.«
Yama gab keine Antwort.
»Ich glaube nämlich, ich werde einen Handel schließen und mir so einige Waffen verschaffen«, schloß der Buddha. »Einige ganz besondere Waffen. Wenn du also meine Verfolgung aufnimmst, dann bring deine Freundin mit. Falls ihr das gefällt, was sie sieht, wird sie dich vielleicht überreden, die Seiten zu wechseln.«
Dann folgte er dem Lauf des Pfads und wanderte pfeifend durch die Nacht, über ihm ein Mond, der weiß, und ein Mond, der golden war.
4
Man erzählt davon, wie der Herr des Lichts in den Schacht der Dämonen hinabgestiegen ist, um dort mit dem Obersten der Rakascha einen Handel zu schließen. Er schloß in gutem Glauben ab, ab er die Rakascha bleiben die Rakascha. Das heißt, sie sind bösartige Kreaturen mit gewaltigen Kräften, einer ungeheuren Lebensspanne und der Fähigkeit, beinahe jede Gestalt anzunehmen. Die Rakascha sind nahezu unverletzlich. Was ihnen vor allem fehlt, ist ein echter Körper; was sie vor allem auszeichnet, ist ihre Spielerehre. Daß der Herr des Lichts überhaupt in den Höllenschacht stieg, zeigt vielleicht nur, daß er sich nicht recht im klaren war über den Zustand der Welt...
Als die Götter und die Dämonen, beide Kinder Prajapatis, mileinander im Kampf lagen, setzten die Götter auf das Lebensprinzip der Udgitha, im Glauben, die Dämonen damit bezwingen zu können.
Sie meditierten über die Udgitha der Nase, aber die Dämonen schwängerten sie mit dem Bösen Deshalb riecht die Atemluft gut und riecht sie zugleich schlecht Das Böse hat an den Atem gerührt
Sie meditierten über die Udgitha der Worte, aber die Dämonen schwängerten sie mit dem Bösen. Deshalb redet man die Wahrheit und redet man zugleich die Lüge. Das Böse hat an die Worte gerührt.
Sie meditierten über die Udgitha des Auges, aber die Dämonen schwängerten es mit dem Bösen. Deshalb sieht man das Schöne und sieht man zugleich das Häßliche Das Böse hat an das Auge gerührt
Sie meditierten über die Udgitha des Ohres, aber die Dämonen schwängerten es mit dem Bösen. Deshalb hört man das Gute und hört man zugleich das Schlechte. Das Böse hat an das Ohr gerührt.
Dann meditierten sie über die Udgitha des Geistes, aber die Dämonen schwängerten ihn mit dem Bösen. Deshalb denkt man das Schickliche, Wahre und Gufe und denkt zugleich das Unschickliche Unwahre und Ungute Das Böse hat an den Geist gerührt.
Chandogya Upanischad (I, ii, 1-6)
H öllenschacht liegt auf dem Dach der Welt, doch reicht er hinunter bis in die tiefsten Tiefen,
Er ist vermutlich so alt wie die Welt selbst; und wenn er es nicht ist, dann sollte er es sein, denn er sieht aus, als wäre er so alt. Vor den Eingang ist das Tor gesetzt - ein enormes blankes Metallportal, schwer wie die Sünde. Zu dreifacher Mannshöhe erhebt es sich und weit über eine Manneslänge reicht es in die Breite. Die Ersten haben es errichtet. Eine ganze Elle dick und mit einem komplizierten Drucktast-Plattenschloß versperrt, trägt es einen kopfgroßen Messingring und eine Inschrift, die barsch auffordert: »Geh weg! Dies ist kein Ort, an dem man sich aufhält. Versuchst Du, hier einzudringen, wirst Du scheitern und zudem verdammt sein. Gelingt der Versuch Dir doch, klage nicht, Du seiest nicht gewarnt worden, und belästige uns nicht mit Deinen Stoßgebeten.« Unterschrift: »Die Götter.«
Dieses Portal steht nahe dem Gipfel eines sehr hohen Berges namens Channa;
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