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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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bitte Euch nur: Gebt mir eine Stunde Zeit, um es zu säubern und für Euch herzurichten.«
    »Und um was zu verstecken?«, zischte Attego. »Mach Platz!«
    Als der Schmied nicht gehorchte, trat Attego ihm in den Bauch. Der kniende Mann war viel muskulöser als der Dunkelrufer, der sein Leben in Studierstuben und Tempeln verbracht hatte, aber er wehrte sich nicht. Die Kraft des Kults ragte hinter seinen Besuchern auf. Sein einziger Widerstand bestand darin, dass er noch immer unbewegt in der Tür kniete.
    Mühelos schob Bren ihn zur Seite. Er hörte die Atemzüge von zwei Menschen im nächsten Raum und roch Blut. Die Magie war hier so abwesend wie Dunkelheit in einem Lagerfeuer.
    Eine Frau, etwa so alt wie der Schmied, stand im Nachthemd vor einem Bett, auf dem ein Verwundeter schlief, dessen Brust vollständig mit Leinentüchern umwickelt war. Sein linker Arm fehlte, der Stumpf knapp unterhalb der Schulter war sorgfältig verbunden.
    »Das ist die Arbeit von jemandem, der sich auskennt«, sagte Bren. »Hat einer der Heiler des Heeres die Zeit gefunden, sich um diesen Mann zu kümmern?«
    »Ja, ganz recht!«, rief der Schmied, der nun hinter ihnen in den Raum kam.
    »Und wer ist er?«
    »Unser Sohn!«
    »Er lügt«, sagte Attego verächtlich. »Jeder Adept könnte das erkennen.«
    »Er ist Vattalji, unser Neffe!«, rief die Frau.
    »Ach.« Bren lüpfte eine Braue. »Und wieso sagt dein Mann, er sei euer Sohn?«
    Die beiden tauschten einen schnellen Blick.
    Bren trat an das Lager. Der Mann schlief ruhig, er atmete regelmäßig. »Was habt ihr ihm gegeben?«
    »Nur meine gute Brühe.«
    »Schläfst du auch immer so fest, wenn du deine Brühe gelöffelt hast? Bei dem Lärm, den wir hier veranstalten, müsste er doch längst erwacht sein.«
    »Die Verletzung hat ihn erschöpft.«
    »Wie kam es überhaupt dazu?«
    »Er ist Holzfäller. Nicht immer findet die Axt das rechte Ziel.«
    »Ja. Erstaunlich. Er schlägt sich den eigenen Arm ab.«
    »Es war einer der anderen Arbeiter, dessen Schlag fehlging.«
    »So, so. Und was ist mit der Brust passiert?«
    »Auf die ist ein Baum gefallen.«
    »Nachdem ihn erst die Axt getroffen hat? Muss ein wahrer Pechvogel sein, euer Vassiljew.«
    »Ja, das war er immer schon.« Die Alte nickte heftig. »Schon als Kind.«
    »Und hieß er da auch schon Vassiljew?«, fragte Bren scharf. »Oder doch Vattalji, wie du gerade sagtest?«
    Tränen quollen in ihre Augen, als sie sich abwandte.
    Bren strich mit den Krallen über den Verband am Arm, löste die Schlaufen. »Saubere Arbeit«, sagte er. »Alle Knochensplitter entfernt, die Wunde ausgebrannt, und sie heilt bereits gut.«
    Attego trat neben ihn. »So etwas habe ich noch nie gesehen. Und ich habe viele Verletzungen gesehen.«
    »Nicht wenige davon wirst du selbst verursacht haben.«
    Er schaute gleichmütig. »Der Kult hält es für nützlich, uns den Aufbau des menschlichen Körpers studieren zu lassen.«
    »Diese Taubheit … wenn ich die Wunde berühre, spüre ich meine Hand kaum noch.«
    Attego versuchte es selbst. »Ich merke nichts.«
    »Auch hier«, fuhr Bren fort, als er über den Brustverband strich. »Und hier«, als er die rechte Hand nahm, die ebenfalls in Leinen gewickelt war. Er wandte sich an den Hausherrn. »Wie lange ist dieser Mann schon hier?«
    Wimmernd fiel der Schmied auf die Knie. »Wir haben die Gebote der Schatten gebrochen, Herr! Aber ich weiß, dass ein Osadro sein Wort hält. Ich will alles gestehen, aber bitte macht meine Jeeta und mich nicht zu Ghoulen! Alles, nur das nicht!«
    »Herst!«, rief die Frau. »Sei ruhig!«
    »Nein«, sagte Bren und sah ihr fest in die Augen. »Du bist ruhig. Und dein Mann«, er wandte den Kopf, »redet jetzt besser.«
    »Euer Versprechen, Schattenherr!«
    Attego schnaubte. »Er kann das Wissen aus deinem kümmerlichen Verstand reißen, wie es ihm beliebt!«
    Ich wünschte, ich könnte es, dachte Bren. Aber das hat man mich noch nicht gelehrt.
    »Mag sein, aber es wird seine Zeit dauern, und mit jedem Herzschlag sind sie weiter weg!«
    »Wer?«, grollte Bren. »Wer ist weiter weg?«
    Der Schmied glotzte ihn an. »Ihr wisst es nicht, oder?«
    »Eine Frau, der eine Hand fehlt, war dabei, nicht wahr?«
    Herst nickte mit noch immer offenem Mund.
    »Wohin haben sie sich gewandt?«
    »Ich weiß es«, sagte Herst. »Ein schneller Tod für Jeeta und mich ist mein Preis.«
    »Du sollst ihn haben! Sprich!«
    »Ich warne dich!« Attego trat nah heran. »Du weißt, dass ich merke, wenn du

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