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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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Gadior könnte unmöglich einen klaren Gedanken fassen, er wäre keine Hilfe. Bren zog die rosenbestreute Decke kurzerhand vom Bett, schob die Arme unter den steifen Körper des Osadro und nahm ihn auf. »Wir werden am schnellsten sein, wenn ich ihn trage.«
    Die Sterblichen neigten das Haupt.
    Die Kutsche war gut vorbereitet, vier Schattenrosse waren angespannt. Menschliche Augen konnten die Tiere nicht fixieren. Selbst Bren blieben ihre Umrisse unklar, wenn sie auch nicht im Nebel lagen. Die Flammen, die aus ihren Augen schlugen, setzten sich an ihren Körpern fort, brannten aber schwarz, als gierten sie danach, ihre Umgebung mit Finsternis zu verbrennen.
    Bren schnallte Gadior auf einer Liege fest. Es würde eine stürmische Fahrt werden. Auch die Truhe mit Kirettas Haken sicherte er durch einen Gurt.
    Üblicherweise ritten Gardisten auf schwarzen Pferden, aber in der Eile hatte man wohl nicht genügend Rappen auftreiben können, sodass sich auch zwei Füchse, drei Braune und sogar ein Apfelschimmel unter den Reittieren fanden. Bren wählte das hellste Pferd und erstickte damit den beginnenden Streit darüber, wer am meisten Anrecht auf schwarzes Fell habe.
    »Kommt Ihr nicht zu uns in die Kutsche, Herr?«, fragte Jittara, die sich mit Ehla und Attego bei Gadior einrichtete. Die Roben des Kults waren nicht für einen Sattel geschneidert.
    »Ich habe mein Schicksal lieber selbst in der Hand, sollte es zu einem Kampf kommen.«
    Dengor grunzte beifällig, Jittara schloss die Tür und verriegelte von innen.
    In Ondrien galt die erste Sorge stets dem Wohl der Schattenherren. Deswegen hatte man auch in Guardaja Fluchttunnel angelegt, die breit genug für die Gefährte waren, die Osadroi für gewöhnlich benutzten. Die Peitsche knallte, lautlos bäumten sich die Schattenrosse auf, dann ruckte die Kutsche an. Eine halbe Meile hallten das Rumpeln der eisenbeschlagenen Räder und der Hufschlag der Pferde von den gewölbten, aus den für ganz Guardaja üblichen Quadern gefügten Wänden des Gangs wider, dann waren sie im Freien. Bren hatte sich darauf eingestellt, dass das Licht der drei Monde ihn hier stärker schmerzen würde, aber das war nicht der Fall. Das Stechen in seinem Kopf war auch so schlimm genug.
    Gadiors Gardisten formierten sich um die Kutsche, während Brens ihren Herrn schützten. Sie waren gute Reiter, Bren brauchte sich nicht zurückzunehmen, als er den Apfelschimmel antrieb. Er genoss den Wind auf seinem Gesicht und das Beben der Muskeln unter ihm, während sie dem Pfad zwischen den nördlich vorgelagerten Festungsanlagen hinab in das Tal folgten. Hier hatte es einmal eine Stadt gegeben, von der jetzt nur noch überwucherte Ruinen zeugten. Am gegenüberliegenden Hang waren sie besonders imposant, dort hatten die Paläste der Reichen gestanden. Jetzt wohnten in diesen Häusern Fledermäuse, die sich nicht am Donnern der Schlacht am Pass störten. Ihre Silhouetten huschten vor den Monden vorbei.
    Während sie sich etwas langsamer vorwärtsbewegten, damit die Pferde nicht auf den Trümmern strauchelten, spürte Bren ein Ziehen in seinem Brustkorb. Erst fürchtete er, in Orgait sei man unzufrieden mit ihm und streiche mit silbernen Klingen über sein Herz. Aber das war unwahrscheinlich. Noch war Guardaja nicht gefallen, und selbst wenn das geschähe, würde man im Palast des S CHATTENKÖNIGS noch nichts davon ahnen, geschweige denn sich eine Meinung dazu gebildet haben, wer für die Niederlage verantwortlich war. Also musste das hier etwas anderes sein.
    Bren zügelte sein Pferd, was ihm einen verwirrten Blick von Dengor eintrug, der aber dennoch sofort die Gardisten in einer Verteidigungsformation ausschwärmen ließ.
    Dieses Ziehen war demjenigen ähnlich, das er in der Kathedrale von Orgait gespürt hatte, während der ersten Übung in Magie. Ein Astralstrom, den er zufällig kreuzte? Er ließ das Pferd langsam weitergehen, aber die Wahrnehmung änderte sich auch nach fünfzig Schritt nicht.
    Das Gefühl hatte etwas mit Magie zu tun, vermutete Bren. Wenn er doch mehr von der dunklen Kunst verstanden hätte! Jemand wie Gadior oder vielleicht sogar Jittara hätte innerhalb von ein paar Wimpernschlägen analysieren können, was hier vorging. Er dagegen hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, während ihm das Licht der drei Monde in den Kopf stach.
    Brens Blick suchte die Kutsche, die noch immer vergleichsweise schnell einen Pfad entlangrumpelte, der am Nordhang anstieg. »Siehst du die Schattenrosse,

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