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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Corin
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schon ihre Tür.
    „Soll ich Sie an Land tragen, Madam?“
    Sie zwinkerte ihm zu. „Später.“
    „Ooh.“
    Sie stieg aus. Rafe zog die Einladung aus der Tasche, ohne die sie nicht eingelassen werden würden. Tatsächlich versuchte gerade jemand, ohne Einladung ins Haus zu gelangen, was für einigen Tumult an der Tür sorgte. Die Schaulustige blockierten Esmes Blick. Auf einmal flog ein Handy über die Menge und krachte direkt vor ihren Füßen auf den Boden. Die Menge teilte sich, als der ungeladene Gast zu seinem kaputten Handy lief, um es aufzuheben. Doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne und starrte sie an.
    „Hallo, Esmeralda“, sagte Tom.

23. KAPITEL
    Dieses Arschloch Tom Piper!
    Allein beim Anblick des Mannes hätte Rafe am liebsten Feuer gespuckt. Er konnte sich noch gut an ihr letztes Zusammentreffen in Amarillo erinnern, vor allem an die Schmerzen im Unterleib. Und jetzt war dieser Typ hier, gerade mal ein paar Schritte von ihm entfernt, und trug noch immer diese abgewetzte schwarze Lederjacke – in der er wahrscheinlich auch schlief. Als Soziologe konnte Rafe diesen Motorrad-Kult durchaus verstehen, auch wenn es nicht sein Ding war. Manche Leute wollten einfach immer noch am liebsten Cowboys sein, doch da die Prärien allesamt asphaltiert waren, mussten sie sich statt auf Pferde auf Harleys schwingen. Auf diese Weise wurde die Fantasie eines Kindes durch das Bankkonto eines Erwachsenen erfüllt. Wie hatte Esme diesen Idioten nur jemals bewundern können?
    Und was zum Geier hatte er auf Long Island nur zu suchen?
    „Was zum Geier haben Sie auf Long Island zu suchen?“, fragte er.
    „Hallo, Rafe.“
    Tom steckte sein kaputtes Handy ein und streckte ihm die Hand hin.
    Rafe starrte sie nur an.
    Tom drehte sich zu Esme. „Ich habe dich angerufen.“
    Nun drehte Rafe sich ebenfalls zu Esme. Er hatte sie angerufen?
    „Und als ich dich auch beim sechzehntausendsten Mal nicht zurückgerufen habe“, entgegnete Esme, „dachtest du da vielleicht, dass das etwas bedeuten könnte?“
    „Wie soll ich wissen, was es bedeuten könnte, wenn du mich nicht zurückrufst?“
    „Wir haben doch darüber gesprochen. Ich habe dir gesagt, was ich denke. Und was für mich am wichtigsten ist.“
    „Ob du es glaubst oder nicht, ich bin aus demselben Grund hier wie alle anderen auch. Ich muss mit dem Gouverneur sprechen.“
    „Wenn du mit dem Gouverneur sprechen musst, warum rufst du ihn dann nicht sechzehntausendmal an? Ist doch deine Lieblingsbeschäftigung.“
    Esme starrte Tom böse an. Tom starrte zurück. Rafe sah sich um und bemerkte, dass alle anderen in dem Vorgarten – Kollegen, Nachbarn, Bedienstete – zu ihnen herübergafften, als ob sie sich im Zoo befänden.
    Tom musste sie auch entdeckt haben, denn er beugte sich zu Esmes Ohr. „Bitte, Liebes“, wisperte er, „lass uns nicht vor diesen Snobs streiten.“
    Er schob sie in einen weniger bevölkerten Teil des Gartens. Rafe war hin und her gerissen. Sollte er seinen Freunden die Situation erklären oder seiner Frau und deren Exboss folgen? Er entschied sich für Letzteres, wobei er die elegante Einladungskarte fester und fester in der Hand zerquetschte. Als er sie erreichte, sagte Esme gerade: „… mir egal, wenn ich dich enttäusche, Tom …“
    „Ich habe nie gesagt, dass ich enttäuscht von dir bin. So etwas Offensichtliches muss gar nicht erst ausgesprochen werden.“
    „Du hast kein Recht, mich zu verurteilen. Ich bin fast für dich gestorben!“
    „Siehst du, und ich dachte, das war für dein Land. Schönes Kleid, übrigens. Ich schätze, es kostet mehr als mein Haus.“
    „Wie dringend wollen Sie zu der Veranstaltung?“, fragte Rafe.
    Esme und Tom sahen ihn an.
    Deswegen fuhr Rafe fort: „Sie sagten, Sie müssten mit Gouverneur Kellerman sprechen. Nun, er ist in diesem Haus. Esme und ich haben Zutritt zu diesem Haus. Wir stehen auf der Liste. Wir könnten vielleicht sogar in der Lage sein, Sie mit reinzunehmen. Also, wie sehr brauchen Sie unsere Hilfe?“
    „Es stehen Leben auf dem Spiel“, sagte Tom.
    „Leben stehen immer auf dem Spiel. Als der Türsteher Ihr Handy weggeschmissen hat, hätte er jemanden am Kopf treffen und ein Aneurysma verursachen und denjenigen töten können. Man sollte doch meinen, dass der Secret Service etwas freundlicher mit einem angesehenen Mitarbeiter des FBIs umgehen würde. Oder war es etwas Persönliches?“
    Tom schüttelte empört den Kopf. „Die sind nicht vom Secret Service! Machen Sie Witze?

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