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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Corin
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Ohio geboren, was den Kellerman-Anhängern gefiel. Amy führte Esme, Tom und Rafe ins Arbeitszimmer, wo Paul einem Publikum aus angeheiterten Geschäftsleuten erläuterte, wie man sich auf Reisen ernähren sollte.
    „Das Geheimnis“, sagte er, „ist Stärke. Stärkehaltiges Essen macht einen schnell satt und absorbiert Alkohol, was einem wiederum erlaubt, mit einem Stadtrat in einer Kneipe einen Schnaps nach dem anderen zu kippen. Am Ende des Abends ist er volltrunken, während man selbst noch aufrecht gehen kann. Der Stadtrat ist beeindruckt, und schon hat man weitere fünfhundert Stimmen eingesackt. Schließlich kann einem niemand vorwerfen, ein elitärer Schnösel zu sein, wenn man den Stadtrat unter den Tisch saufen kann!“
    Die Geschäftsmänner lachten.
    „Paul, das sind meine guten Freunde Rafe und Esme Stuart. Rafe ist Professor an unserem College, und Esme hat mir bei der Organisation geholfen.“
    „Dann stehe ich in Ihrer Schuld“, lächelte Paul, als er ihnen die Hände schüttelte.
    Amy rauschte davon zu ihrem Interview. „Und Sie sind?“, fragte Paul.
    Tom streckte die Hand aus. „Tom Piper.“
    Pauls Lächeln wurde dünner. „Ich glaube, wir haben telefoniert.“
    „Das glaube ich auch.“
    Die Temperatur im Raum fiel um fünf Grad.
    „Ladies und Gentlemen“, rief Paul Ridgely aus. „Wir haben heute Abend einen ganz besonderen Gast! Mr Piper hier ist Special Agent bei unserem Federal Bureau of Investigation. Wie wäre es mit einem kräftigen Applaus?“
    Die Gäste klatschten. Esme sah, wie Tom sein Gewicht verlagerte. Er wusste, wohin das führen würde, und war gar nicht glücklich darüber. Genauso wenig wie sie.
    Rafe klatschte ebenfalls. Das hämische Grinsen in seinem Gesicht hätte aus Platin gemacht sein können.
    „Verraten Sie mir eines, Mr Piper, wie fühlt es sich an, Mitglied einer historisch so wichtigen Organisation zu sein?“
    Tom kaute auf den Innenseiten der Wangen. „Lassen Sie uns unter vier Augen reden.“
    „Ah, verstehe! Bei unserem FBI muss immer alles vertraulich sein. Und undurchsichtig. Wieso nur, Mr Piper?“
    „Sie wissen, warum.“
    „Ich weiß, was Sie für den Grund halten“, versetzte Paul. „Sie denken, der Grund ist die ‚nationale Sicherheit‘. Deswegen hat unser Federal Bureau of Investigation auch Millionen Steuergelder verschleudert, um ‚Feinde des Staates‘ wie Martin Luther King und John Lennon aufzuspüren. Deswegen benutzten Sie Ihre Autorität, um Terroristen wie Charlie Chaplin anzuklagen. Zu schade, dass Sie nicht in der Lage waren, unsere Steuergelder zu verwenden, um Osama bin Laden aufzuhalten, aber ganz bestimmt haben Sie Ihre Gründe dafür. Sie dürfen sie uns eben nur nicht verraten. ‚Nationale Sicherheit‘.“
    „Sind Sie fertig?“
    „Und Sie? Wenn Bob Kellerman gewählt wird, Ladies und Gentlemen, dann wird die Antwort ein klares Ja sein. Der Zustand unserer Nachrichtendienste ist eine Schande. Bob Kellerman wird die Bürokratie abbauen und dafür sorgen, dass ein transparenter, partnerschaftlicher und unabhängiger Apparat installiert wird. Die Betonung liegt vor allem auf dem Wort ‚unabhängig‘. Momentan ist unser FBI der Exekutive verpflichtet. Der Direktor des FBIs wurde aus rein politischen Gründen ernannt. Bob Kellerman will das ändern, Ladies und Gentlemen. Unsere Nachrichtendienste sollen nicht weiterhin von irgendwelchen Lakaien kontrolliert werden. Chef wird nicht, wer in der richtigen Partei ist, sondern wer das Zeug dazu hat. Stellen Sie sich das vor! Wir werden Leute in Washington haben, die tatsächlich für die Jobs qualifiziert sind, die sie ausüben.“
    Dieser letzte Kommentar war direkt an Tom gerichtet. Esme sah, wie Tom tief durchatmete. Schließlich sagte er: „Sie behindern unsere Ermittlungen.“
    „Und schon wieder, Ladies und Gentlemen! Wieder einmal wird die Schuld anderen in die Schuhe geschoben.“
    Tom betrachtete die kleine Menschenansammlung, dann sah er wieder den feixenden Paul Ridgely an. „Kellerman weiß nicht mal was davon, oder? Sie haben all meine Nachrichten abgefangen. Dieser Wahnsinnige rennt herum und bringt Leute um, und der einzige Mann, der ihn aufhalten kann, weiß nicht einmal, dass er irgendetwas damit zu tun hat. Warum haben Sie es ihm nicht gesagt?“
    Mit einem Mal schien sich Paul unbehaglich zu fühlen. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“
    „Aber sicher wissen Sie das! Wie Sie bereits zugegeben haben, haben wir telefoniert. Da Sie hier groß

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