Herrin auf Kimbara
gelitten?« Rebecca lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
»Und ob. Geld ist eben nicht alles. Nicht, dass es mir je daran gemangelt hätte. Aber Brod hat es nur stärker gemacht. Im Gegensatz zu seiner Mutter. Lucille war sehr zierlich, wie Sie, und bildhübsch.« Unwillkürlich sah Fee Lucille an ihrem Hochzeitstag vor sich – jung, strahlend vor Glück und sehr verliebt. Sie, Fee, war nach Australien geflogen, um als Brautjungfer zu fungieren. Sie war schon in der Schule mit Lucille befreundet gewesen, war jedoch nie da gewesen, um sie zu unterstützen, weil sie viel zu sehr mit ihrer Karriere beschäftigt war.
»Sie hat es nicht lange ausgehalten«, bemerkte Rebecca traurig.
»Nein. Es war furchtbar. Sie können sich nicht vorstellen, wie schockiert ich war, als ich davon gehört habe. Sir Andy hat mich angerufen. So nenne ich meinen Vater immer. Er wurde von der Queen für seine Verdienste um die Landwirtschaft geadelt.«
Das war Rebecca nicht neu. »Stewart hat Sie nicht angerufen?«
»Nein«, erwiderte Fee grimmig und schwieg dann eine Weile.
Taktvoll wechselte Rebecca das Thema. »Ich bin wirklich erleichtert, wenn das Spiel vorbei ist«, gestand sie lachend. Brods Mannschaft hatte gerade wieder ein Tor erzielt. »Ich kann es nicht genießen, wenn ich ständig Angst habe.«
»Sie sind ein zartfühlendes kleines Ding.« Fee tätschelte ihr die Hand. »Allerdings muss ich zugeben, dass Stewart und Brod sich einen harten Kampf liefern. Gleich ist Halbzeit. Wenn Stewart Sie fragt, wie Sie es finden, sollten Sie ihm sagen, dass es sehr aufregend ist.«
»Das ist es ja auch.« Rebecca lächelte Fee an und staunte insgeheim wieder einmal über ihr glamouröses Erscheinungsbild.
»Ich möchte nur nicht, dass jemand verletzt wird.«
»Sehen Sie Brod an«, rief Fee vergnügt. »Ist er nicht ein Prachtkerl?«
Rebecca musste ihr Recht geben. Auf der anderen Seite des Felds zog Broderick Kinross sein Polohemd aus, um es gegen ein sauberes zu wechseln. Sein dichtes, welliges schwarzes Haar glänzte im Sonnenlicht, und das ebenfalls schwarze Haar auf seiner Brust verjüngte sich zum Bund seiner Reithose.
Er war ein unglaublich attraktiver Mann. Sein Anblick weckte Verlangen in ihr, und das alarmierte sie. Nicht, dass Brod seinen prachtvollen Körper zur Schau stellte oder den begehrlichen Blicken der weiblichen Zuschauer Beachtung schenkte, denn er scherzte gerade mit seinem Freund Rafe Cameron.
Einen Moment lang wünschte Rebecca, dieses Bild mit einer Kamera festhalten zu können. Beide Männer ergänzten sich perfekt, denn sie waren beide groß, und im Gegensatz zu Brod mit seinem schwarzen Haar und den strahlend blauen Augen war Rafe goldblond. Grant, sein Bruder, der gerade mit einer hübschen jungen Frau plauderte, hatte dunkelblondes Haar. Als man sie ihr vorgestellt hatte, hatte sie gesehen, dass beide braune Augen mit goldfarbenen Sprenkeln hatten.
»Nicht schlecht, stimmt’s?« rief Fee.
»Sie sind alle drei sehr attraktiv«, bestätigte Rebecca.
»Es überrascht mich, dass sie nicht verheiratet sind.«
Fee schüttelte den Kopf. Bis vor einigen Jahren war sie so dunkelhaarig wie Rebecca gewesen. Nun war sie fast blond.
»Sie wissen doch davon, oder?«
»Wovon?« Starr blickte Rebecca sie an.
»Ich dachte, Stewart hätte es vielleicht erwähnt.« Er hatte jedenfalls oft genug mit Rebecca geplaudert. »Rafe und Alison waren sehr ineinander verliebt, aber irgendwie hat Alison kalte Füße bekommen. Vielleicht lag es an dem kaputten Elternhaus. Genau wie ich nach London geflohen bin, ist sie nach Sydney geflohen. Allerdings habe ich kein gebrochenes Herz zurückgelassen. Er hat sich nichts anmerken lassen, doch ich glaube, Rafe war am Boden zerstört. Jedenfalls will er nichts mehr von Alison wissen.
Brod hatte schon immer Schlag bei den Frauen, aber er wartet auf die Richtige. Grant ist ein paar Jahre jünger als die beiden. Er hat hart gearbeitet, um seinen Flugdienst aufzubauen. Sie sind alle drei eine gute Partie.«
»Darauf wette ich!« meinte Rebecca lächelnd. »Stewart hat mir ein bisschen von Alisons gescheiterter Romanze erzählt.«
»Und, sind Sie interessiert?« Fee setzte sich auf und sah ihr in die Augen.
»Mein Beruf ist mir wichtig, Fee«, erwiderte Rebecca betont lässig.
»Eine Frau kann nicht ohne Liebe leben.«
»Das habe ich aus Ihrer Lebensgeschichte gelernt«, witzelte Rebecca.
»Ganz schön frech.« Fee gab ihr einen spielerischen Klaps auf den Arm. »Warten Sie nur
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