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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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gedacht, mit zunehmendem Alter würde er immer charmanter werden.
    Ja, Stewart war wirklich clever.
    Sie hatte getan, was er wollte. Sie hatte Rebecca für ihn in die Falle gelockt. Stewart hatte sich offensichtlich in Rebecca verliebt. Auf den ersten Blick. Mit dem reinen Gesicht und dem gequälten Ausdruck in den Augen war sie genau sein Typ. O ja, der Ausdruck in ihren Augen war gequält. Rebecca hatte eine Vergangenheit. Hinter dem perfekten Äußeren verbarg sich jemand, der auch eine Geschichte zu erzählen hatte. Eine Geschichte, die viel Bitterkeit in sich barg.
    Fee warf die Bettdecke zurück und setzte sich auf. So gern sie ihren Neffen bei sich hatte und sosehr sie sich insgeheim darüber freute, wenn er seinen Vater auf dem Polofeld ausstach, wusste sie, dass es an diesem Wochenende Spannungen und Kummer geben würde.
    Warum hatte Stewart ihn überhaupt eingeladen? Mittlerweile musste er doch wissen, dass Brod viel besser Polo spielte als er. Und dann war da die schöne, ungewöhnliche Rebecca. Welcher Mann mittleren Alters, und sei er noch so reich, würde eine junge Frau umwerben und sie dann mit einem Mann wie Brod zusammenbringen? Es ergab überhaupt keinen Sinn, es sei denn, Stewart wollte Rebecca auf die Probe stellen.
    Stewart war ganz groß darin, andere durch die Mangel zu drehen. Wenn die scheinbar perfekte Rebecca den Test nicht bestand, würde sie vielleicht in Ungnade fallen und gezwungen sein, Kimbara zu verlassen. Sie, Fee, war sich jetzt sicher, dass ihr Bruder heiraten wollte, und selbst nach all den Jahren war das nicht so abwegig. Er hatte von Zeit zu Zeit Affären gehabt, aber offenbar keine Frau gefunden, die er für sich behalten wollte. Lucille hatte für einige Zeit ihm gehört, allerdings irgendwie den Mut aufgebracht, ihn zu verlassen. Die Nächste würde dazu keine Gelegenheit haben.
    Sie, Fee, hoffte, dass es nicht Rebecca sein würde. Möglicherweise war Rebecca einmal so tief verletzt worden, dass sie sich für Sicherheit entschied. Ein älterer Mann, reich, gesellschaftlich angesehen und den Konventionen verhaftet. Es war durchaus möglich, dass sie eine beeindruckende Fassade mit Sicherheit verwechselte.

3. KAPITEL
    Stunden später, in der Nachmittagshitze, verfolgte Rebecca mit klopfendem Herzen das wichtigste Polo-match. Die Spiele am Vormittag hatten ihr auch sehr gefallen, aber das hier war noch um Klassen besser.
    Alle Spieler waren außergewöhnlich schnell und kon-zentriert, die Ponys hervorragend ausgebildet.
    Als Stewart einmal seinen Sohn anging, der aufs Tor zuhielt, dachte sie, er würde vom Pony fallen. Er schaffte es nicht, das Tor zu verhindern, und es war ihrer Meinung nach eine viel zu gefährliche Aktion, denn er war immerhin Mitte fünfzig, und wenn er noch so fit war. Broderick war der beste Spieler auf dem Feld, dicht gefolgt von den Cameron-Brüdern, und er und sein Vater verhielten sich, als würden sie einen Zweikampf austragen.
    »Das war knapp«, sagte Rebecca leise zu Fee, die es sich neben ihr in einem Liegestuhl bequem gemacht hatte. »Ich dachte, Stewart würde aus dem Sattel fallen.«
    Er wollte dich beeindrucken, meine Liebe, dachte Fee.
    »Es ist ein gefährliches Spiel, Schätzchen. Ein guter Freund von mir, Tommy Fairchild, ist beim Polo ums Leben gekommen. Es ist vor einigen Jahren in England passiert, aber ich denke fast jeden Tag an ihn. Brod ist ein Draufgänger. Ich glaube, für ihn ist es wichtig, einige Punkte wettzumachen.«
    »Das heißt?« Rebecca wandte sich zu Fee um, doch diese trug eine teure Sonnenbrille, so dass sie ihre Augen nicht sehen konnte.
    »Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie schlecht Stewart und Brod miteinander auskommen?«
    »Schon möglich.«
    »Sie machen mir nichts vor, Schätzchen. Natürlich haben Sie es gemerkt. Sie waren beide schwierig.«
    »Aber Sie sagten, Brod müsste einige Punkte wettma-chen.«
    Allein wenn sie seinen Namen aussprach, verspürte Rebecca ein erregendes Prickeln.
    »Brod musste lange Zeit alles einstecken«, gestand Fee.
    »Ich hänge sehr an ihm, wie Sie wissen. Und an Alison.
    Nachdem die Mutter der beiden ihn verlassen hatte, wurde Stewart sehr verschlossen. Brod hat die Augen von seiner Mutter geerbt. Vielleicht ist es für Stewart zu schmerzlich, ihm in die Augen zu sehen.«
    »Glauben Sie das wirklich?« fragte Rebecca skeptisch.
    »Nein.« Fee schnitt ein Gesicht. »Die Wahrheit ist, dass Stewart nie zum Vater geeignet war.«
    »Dann haben Brod und seine Schwester also sehr

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