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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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zu unterdrücken, und begann, ihn wieder zu beleben.
    Irgendwann kam Rebecca zu ihm, aschfahl und völlig durchnässt. Sie sah sehr jung aus.
    »Brod«, sagte sie nach einer Weile sanft, nahm seine Hand und barg das Gesicht an seiner Schulter. »Ihr Vater ist tot.«
    »Wovon reden Sie?« fragte er. »Er lebt, er atmet…«
    »Nein, das tut er nicht.«
    Trotzdem versuchte er es ein letztes Mal, während Rebecca neben ihm saß und weinte. »Er kann nicht tot sein«, sagte er verzweifelt.
    »Es tut mir so Leid…« brachte sie hervor. Dies war der schlimmste Tag ihres Lebens. Es war so schrecklich für Brod. Sie wollte ihn trösten, doch sie war zu erschöpft.
    Jetzt kamen aus allen Richtungen Männer herbei. Brod hielt den Kopf seines toten Vaters im Schoß, während sie zusammengesunken dasaß und stumm betete.
    »Was ist passiert?« rief Ted Holland außer sich. »Rede mit mir, Brod!«
    Langsam blickte Brod auf. »Mein Vater hat eine große Dummheit begangen, Ted. Er ist im Gewitter ausgeritten.
    Ich habe gesehen, wie der Blitz ihn getroffen hat und wie sein Pferd mit ihm gestürzt ist. Sie wurden beide getroffen.«
    »Mein Gott… Und die Lady?« Ted blickte zu Rebecca, die ziemlich ruhig, aber völlig durcheinander wirkte.
    »Ich fürchte, sie steht unter Schock«, erklärte Brod finster. »Wir müssen sie ins Haus bringen. Fee ist da, Ted.
    Nimm den Jeep, und komm dann wieder her. Ich muss meinen Vater nach Hause bringen.«

5. KAPITEL
    Alison Kinross erhielt die Nachricht vom Tod ihres Vaters auf einer Party, die zu Ehren des Besuchs eines amerikanischen Filmstars stattfand.
    »Du kannst im Arbeitszimmer sprechen«, sagte die Gastgeberin leise, nachdem sie sie beiseite genommen hatte. »Dein Bruder ist am Apparat.«
    Ally geriet sofort in Panik, weil sie wusste, dass Brod einen guten Grund haben musste, um ihr hinterher zutelefonieren. Sie telefonierte oft mit ihm, aber wenn sie nicht zu Hause war, hinterließ er immer eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ally eilte ins Arbeitszimmer der Sinclairs und schloss die Tür hinter sich. Sie war eine auffallend schöne junge Frau, denn sie hatte dunkles, lockiges Haar und mandelförmige grüne Augen – wie so viele in der Familie. Auch Fiona Kinross hatte grüne Augen, und sie schlug daraus Kapital.
    »Er ist tot, Ally«, sagte Brod ganz leise, nachdem Ally den Hörer in die Hand genommen und sich gemeldet hatte.
    »Unser Vater wurde heute Nachmittag vom Blitz getroffen.«
    Obwohl es sie schockierte, weinte sie nicht, denn ihr Vater hatte sie zu tief verletzt. Allerdings verspürte sie großen Kummer. »Wo, Brod? Wie ist es passiert?«
    Angespannt hörte Ally zu, während er ihr berichtete, was geschehen war. Dabei ging er jedoch nicht zu sehr ins Detail. Er erzählte ihr, dass ihr Vater Rebecca zu einem Ausritt eingeladen habe, obwohl er es eigentlich besser hätte wissen müssen – es sei denn, er habe etwas vorge-habt. Schließlich hatte ihr Vater immer Geheimnisse vor ihnen gehabt. Dass er in Rebecca Hunt verliebt gewesen war, wusste Ally aber nicht, und er, Brod, würde es ihr auch jetzt nicht sagen. Früher oder später würde sie es natürlich erfahren.
    »Ich komme«, erklärte Ally schließlich. »Ich nehme morgen den ersten Flug.«
    »Buch dir hier einen Charterflug, und komm, so schnell du kannst«, erwiderte er.
    »Ich hab dich lieb, Brod«, sagte sie. Brod, ihr starker großer Bruder. Er hatte immer auf sie aufgepasst und war immer nett zu ihr gewesen.
    »Ich dich auch, Ally.« Er klang bedrückt. »Ich weiß nicht, wie wir das durchstehen sollen, aber wir werden es schaffen.«
    Als sie kurz darauf auflegte, merkte sie, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie würde die Party sofort verlassen. Sie würde sich bei den Gastgebern entschuldigen und dann sofort nach Hause fahren und packen.
    Das Ende einer Ära, dachte sie. Von nun an wird Brod das Sagen haben.
    Als sie zu der hohen Flügeltür ging, schimmerte ihr trägerloses smaragdgrünes Kleid im Licht. Es wird viele Probleme geben, überlegte sie. Unter anderem würde sie Rafe wieder sehen. Es würde eine große Beerdigung werden. Ihr Vater war ein sehr bedeutender Mann gewesen.
    Die meisten Familien, die im Outback lebten, würden vertreten sein, Politiker, Juristen, Geschäftsleute. Rafe und Grant Cameron würden sich als enge Freunde der Familie aus der Masse hervorheben. Der alte Klatsch würde wieder aufblühen. Jeder wusste von ihrer Affäre mit Rafe. War sie nicht glücklich gewesen? Doch

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