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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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nicht gemerkt.« Fee eilte auf den Balkon. »Du meine Güte!« rief sie beim Anblick des dunklen Himmels. »Selbst für hiesige Verhältnisse sieht das gar nicht gut aus.« Sie blickte zu Brod auf, der ihr gefolgt war. »Bestimmt sind sie in Sicherheit. Ich schätze, dass sie in den Höhlen Zuflucht gesucht haben.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Nur ein Idiot wäre an so einem Tag in die Richtung geritten. Ich glaube vielmehr, dass sie den anderen Weg genommen haben. Ich fahre ihnen hinterher.«
    Fee legte ihm die Hand auf den Arm. »Pass auf dich auf, mein Lieber. Es wird deinem Vater nicht gefallen.«
    »Zu schade!« erwiderte er schroff. »Dad führt sich auf wie ein Idiot.«
    »Er ist auch nur ein Mensch, Brod«, sagte sie leise, obwohl sie schon oft daran gezweifelt hatte.
    »Er hat mir heute Morgen erzählt, dass er Rebecca alles über die Kette gesagt habe. Und trotzdem hat sie sie getragen.«
    Er klang so wütend und enttäuscht, dass sie mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg hielt. »Hast du mal überlegt, ob dein Vater gelogen haben könnte, Brod? Ich kenne Rebecca.«
    Abrupt wandte er sich ab. »Vielleicht hält sie uns alle zum Narren. Ich weiß es nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich ratlos. Aber ich werde ihr folgen, denn ich kenne Dad. Wenn etwas schief läuft, wird sie ihm nicht gewachsen sein.«
    In hohem Tempo fuhr Brod durchs Tal und fluchte leise, als die Blitze immer näher kamen, dicht gefolgt von ohrenbetäubendem Donnern. Das Gewitter konnte nur noch wenige Meilen entfernt sein. Was war bloß in seinen Vater gefahren, bei so einem Wetter einen Ausritt zu machen? Hatte er gehofft, Rebecca von der Ernsthaftig-keit seiner Gefühle überzeugen zu können, wenn er allein mit ihr war? Davon, dass auch sie irgendwann etwas für ihn empfinden würde? War er doch in Richtung der Höhlen geritten, wohl wissend, dass sie irgendwann dort Schutz suchen mussten? Dazu hat er kein Recht, überlegte Brod wütend. Oder hatte Rebecca die ganze Zeit darauf gewartet?
    Er kannte die Wahrheit nicht. Er konnte nur raten.
    Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel, und Brod fuhr erschrocken zusammen. Als er die Augen wieder öffnete, sah er ein Pferd mit Reiter, dicht gefolgt von einem anderen Pferd mit Reiter, in hohem Tempo durchs Tal galoppieren. Bei dem ersten Reiter handelte es sich um eine Frau. Sie hatte ihren Hut verloren, und ihr langes Haar wehte im Wind.
    Rebecca! Brod war erleichtert, ob sie nun schuldig war oder nicht. Er lenkte den Jeep in ihre Richtung. Sie schien auf die tiefe Senke zuzuhalten, die wie ein Graben um den nächsten Hügel verlief. Wenigstens hatte sie Grips, weil sie nicht unter einem Baum Schutz suchte. Die ersten Tropfen fielen jetzt. Dies war der gefährlichste Zeitpunkt.
    Im selben Moment, in dem Brod das dachte, zuckte ein weiterer Blitz über den Himmel und traf den zweiten Reiter. Er war so grell, dass es in den Augen wehtat.
    Vorübergehend fast blind, empfand Brod ein solches Entsetzen, einen solchen Schmerz, dass er das Gefühl hatte, ihm wäre das Herz stehen geblieben. Sein Vater war vor seinen Augen vom Blitz getroffen worden. Auch das Pferd war zu Boden gegangen. Jetzt folgte das Donnern, wie das Grollen eines übel wollenden Gottes. Brod sah, dass Rebecca hinuntergefallen war und auf dem Boden lag, während Jeeba sich aufzurappeln versuchte.
    Er fühlte sich verpflichtet, zuerst zu Rebecca zu fahren und sie in den Jeep zu ziehen, wo sie sicher war. Dann musste er zu seinem Vater. Er wusste, dass der Blitz mehr als einmal an derselben Stelle einschlagen konnte, doch er musste zu ihm. Seine Augen brannten, und sein ganzes Leben schien wie ein Film vor ihm abzulaufen. In dem Moment wurde ihm bewusst, wie unwirklich dieser Tag war.
    Rebecca war bei Bewusstsein und stöhnte leise. Nachdem Brod sich vergewissert hatte, dass sie sich nichts gebrochen hatte, hob er sie hoch und verfrachtete sie in den Wagen.
    »Brod? Meine Güte, was ist passiert?«
    »Der Blitz hat eingeschlagen«, rief er. »Bleiben Sie im Jeep. Rühren Sie sich nicht von der Stelle.« Er knallte die Tür zu und stellte wütend und traurig zugleich fest, dass Jeeba taumelte. Wenn sie sich ein Bein gebrochen hatte, musste sie ruhig gestellt werden. Unerklärlicherweise hatte das Unwetter inzwischen nachgelassen und schien in Richtung der Hügel mit den Höhlen zu ziehen.
    Er fand seinen Vater auf dem mittlerweile nassen Boden, den toten Wallach neben ihm. Verzweifelt versuchte er, seine Gefühle

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