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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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schließlich war sie aus Angst vor ihren Gefühlen davongelaufen. Wie ihre Mutter hatte sie die Flucht ergriffen, und Rafe, ihr geliebter Rafe, hatte nichts mehr von ihr wissen wollen. Allein beim Gedanken an ihn konnte die alte Sehnsucht wieder erwachen, doch Ally wusste, dass sie ihn für immer verloren hatte.
    Als Fee ihre Tochter Francesca in London anrief, erklärte diese: »Ich komme, Fee. Ich werde gleich einen Flug buchen. Ich weiß, dass du und Onkel Stewart Differenzen hattet, und ich weiß auch, warum, aber zu mir war er immer sehr nett. Es ist das Mindeste, was ich tun kann. Außerdem möchte ich dich und Brod und Ally gern wieder sehen.« Es erschien ihr unpassend, Grant Cameron zu erwähnen, auch wenn sie ständig an ihn denken musste.
    »Die Beerdigung ist am Freitag«, sagte Fee. »Mein armer Bruder liegt in einem kalten Raum, aber so hat Brod genug Zeit, um alles in die Wege zu leiten. Wir stehen alle unter Schock. Es gibt nicht viele, die Stewart mochten. Viele haben ihn sogar gefürchtet. Aber er war so energiegeladen und vital. Es ist schwer, zu glauben, dass er tot ist.«
    »Ich kann es auch noch nicht fassen«, gestand Francesca traurig und strich sich das Haar aus der Stirn. »Jetzt ist Brod also Herr von Kimbara. Er hat sein Erbe angetreten.«
    »Auf Kimbara wird sich vieles ändern«, erklärte Fee. »Ich sage es zwar nicht gern, aber Stewart hat nur an sich gedacht. Brod ist wie mein liebster Sir Andy. Er wird seinem Erbe dienen.«
    »Ally und Brod tun mir so Leid«, meinte Francesca.
    »Glaubst du, mir ist nicht klar, was dir gefehlt hat, Francesca?« erkundigte Fee sich schuldbewusst. »Ich war eine schreckliche Mutter.«
    Francesca nickte unwillkürlich. »Ich weiß.« Dann lachte sie und wurde wieder ernst. »Aber ich hab dich trotzdem lieb.«
    »Ich weiß, und ich habe es nicht verdient.« Fee räusperte sich. »Es ist ein großer Trost für mich, dass du kommst.
    Dieser lange Flug! Du musst unbedingt Rebecca kennen lernen. Sie ist mit Stewart ausgeritten, als er ums Leben gekommen ist, und es war ein schwerer Schlag für sie. Sie möchte abreisen.«
    »Das verstehe ich«, erwiderte Francesca leise. »Es muss furchtbar für sie gewesen sein.«
    »Es ist typisch für Stewart, auf so dramatische Weise ums Leben zu kommen«, jammerte Fee. »Lass mich wissen, wann du kommst, Liebes. Wir werden dir einen An-schlussflug chartern. Vielleicht kann Grant Cameron, dieser Teufelskerl, dich ja abholen. Bestimmt möchte er dich wieder sehen.«
    Das hoffe ich, dachte Francesca, bevor sie sich von ihr verabschiedete und auflegte. Sie saß auf dem Bett, und als sie aufsah, fiel ihr Blick in den Spiegel. Sie ähnelte ihrer Mutter überhaupt nicht, sondern kam vielmehr nach ihrer Familie väterlicherseits. Sie hatte eine Cousine, Alexandra, die genau wie sie tizianrotes Haar und kornblumenblaue Augen hatte. Man hielt sie oft für Schwestern.
    »Eine typische englische Schönheit« hatte Grant Cameron sie teils amüsiert, teils bewundernd genannt und ihr damit zu verstehen gegeben, dass ihre Schönheit und Stärke in der unwirtlichen Umgebung des Outback schwinden würden.
    Vielleicht kannte er sie nicht gut genug.
    Rebecca, die auf einer Bank in einer schattigen Ecke des Gartens Zuflucht gesucht hatte, blickte auf, als sie Schritte auf dem Kiesweg hörte. Schnell versuchte sie, die Tränenspuren auf ihren Wangen zu beseitigen. Stewarts ebenso plötzlicher wie gewaltsamer Tod war ein schwerer Schock für sie gewesen, und sie hatte sich schuldig gefühlt, als hätte ihre Zurückweisung irgendwie zu seinem Tod geführt. Sie wusste, dass es absurd war, doch das nützte nichts. Stewart war derjenige gewesen, der den verhäng-nisvollen Fehler gemacht hatte, keinen Schutz zu suchen, aber trotzdem fühlte sie sich in gewisser Weise verant-wortlich.
    Fee hatte sie informiert, dass Ally und Francesca zur Beerdigung kommen und eine Weile auf Kimbara bleiben würden. Jetzt war hier kein Platz mehr für sie. Fee hatte sie allerdings gebeten zu bleiben. Die Schritte kamen näher. Es waren die Schritte eines Mannes.
    Brods. Er kam auf sie zu. Er war förmlicher gekleidet als sonst, denn ständig trafen Leute mit dem Flugzeug ein, um ihm ihr Beileid auszusprechen und ihre Hilfe anzubieten.
    Nun kam er unter dem Torbogen hindurch, der mit großen gelben Rosen berankt war. Gleich würde er bei ihr sein.
    Rebecca atmete tief durch. Sie wusste nicht, warum sie so stark auf diesen Mann reagierte. Brod und sie waren sich ganz

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