Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
Ahnung, wie man sich Freunde macht.«
    »Das war sein Pech«, bemerkte Brod ernst. »Ich wollte gern etwas mit dir besprechen, bevor wir nach Hause kommen.« Er befürchtete, dass Ally es sonst von jemand anders erfahren könnte. »Du weißt ja von Rebecca.«
    Ally warf ihm einen scharfen Blick zu. »Was soll das heißen? Ich dachte, Rebecca wäre hier, um an Fees Biografie zu arbeiten. Fee hält sehr viel von ihr. Offenbar verstehen sie sich prächtig.«
    »Das stimmt, aber es steckt mehr dahinter. Du bist bestimmt schockiert, aber Dad war völlig vernarrt in sie.«
    Das musste in den Genen liegen.
    Ally blinzelte verblüfft. »Was? Ich sage es zwar nicht gern, aber ich hatte immer das Gefühl, dass Dad Frauen nicht mag zumindest nachdem unsere Mutter ihn verlassen hatte.«
    »Es hat Frauen in seinem Leben gegeben. Das weißt du.« Er warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu.
    »Stimmt«, räumte sie ein. »Allerdings hat er keine von ihnen geheiratet.«
    »Ich glaube, er wollte Rebecca heiraten«, erklärte er grimmig. »Sie war genau sein Typ – ruhig und beherrscht und wie geschaffen für die Rolle seiner Frau.«
    »Du meine Güte!« Sie wandte sich um und betrachtete sein Gesicht. »Ich dachte, sie wäre in meinem Alter.«
    »Du müsstest eigentlich wissen, dass viele reiche Männer junge Frauen heiraten«, meinte er leise.
    »Aber Fee hat kein Wort gesagt.« Sie konnte es kaum glauben. Ihr Vater hatte mit dem Gedanken gespielt, wieder zu heiraten. Und nun war er tot!
    »Fee möchte nicht darüber nachdenken«, sagte Brod. »Ich sage es dir auch nur, damit du es nicht von jemand anderem erfährst. Das Problem war, dass Dad Rebecca für die Party Cecilias Kette geliehen hatte.«
    »Brod!« Ally wirkte schockiert. »Vielleicht ist sie eine Mitgiftjägerin. Sie muss von der Bedeutung der Kette gewusst haben.«
    Er presste die Lippen zusammen. »Da bin ich mir nicht so sicher. Rebecca behauptet, er hätte es ihr nicht gesagt.
    Fee glaubt ihr.«
    »Und du?«
    Brod fasste sich an die Schläfe. »Ich bin mir nicht sicher.
    Vielleicht liegt die Schuld bei mir. Jedenfalls hat sie die Kette im Lauf des Abends abgenommen. Ich habe sie selbst in den Safe gelegt.«
    »Und das deutet darauf hin, dass Rebecca vielleicht auch eines seiner Opfer war.«
    »Rede mit ihr, und finde es heraus.«
    »Das klingt, als wäre die Antwort dir wichtig.« Ihre Gedanken überschlugen sich. Diese Rebecca Hunt schien nicht nur Eindruck auf ihren Vater, sondern auch auf Brod gemacht zu haben.
    »Sie übt eine starke Wirkung auf Männer aus«, erwiderte Brod und bestätigte damit ihre Vermutung. »Das Problem ist, dass ich aus ihr nicht schlau werde.«
    Als er sie ansah, stellte Ally fest, dass ein gequälter Ausdruck in seinen Augen lag.
    Sie saßen zu viert an dem langen Mahagonitisch, aßen ohne Appetit, und die Unterhaltung verlief schleppend.
    Selbst Fee, sonst sehr extrovertiert, war bedrückt nach der Tragödie, die sich ereignet hatte. Sie, Ally, hatte nicht gewusst, was sie erwarten würde, wenn sie Rebecca Hunt begegnete. Rebecca hatte darauf bestanden, ihr erst beim Abendessen vorgestellt zu werden, weil sie sie nicht stören wollte.
    Ally betrachtete die junge Frau, die schweigend neben Fee saß. Brod hatte Recht: Sie war schlichtweg schön. Sie trug ein dunkelviolettes Shiftkleid, das ihre Figur vorteilhaft zur Geltung brachte, und ihr glattes schwarzes Haar und ihre zarte, helle Haut schimmerten im Licht des Kronleuchters. Sie war zwar ein ganzes Stück kleiner als sie, Ally, mit ihren einssiebzig, wirkte auf Grund ihrer Haltung allerdings größer. Ihre vollen Lippen und vor allem ihre Augen waren das auffälligste Merkmal an ihr. Sie hatte einen kräftigen Händedruck, eine wohlklingende Stimme und eine sehr angenehme Art.
    Rebecca Hunt kam ihr überhaupt nicht wie eine Opportu-nistin oder eine Aufsteigerin vor, sondern vielmehr wie eine typische junge Karrierefrau, wie sie, Ally, es selbst war, die man oft verletzt hatte und die dies hinter einer kühlen Fassade verbarg.
    Im Lauf des Abends fiel Ally außerdem auf, dass eine starke Spannung zwischen Rebecca und Brod herrschte, die ihren Höhepunkt erreichte, als Rebecca um halb neun aufstand.
    »Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie sich ungestört unterhalten können«, erklärte sie mit einem traurigen Lächeln und wandte sich dann direkt an sie. »Ich bin so froh, dass ich Sie endlich kennen gelernt habe, Ally. Jetzt werde ich mir Ihre Serie noch lieber ansehen. Gute Nacht,

Weitere Kostenlose Bücher