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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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atemberaubender, als es nur nach schweren Regenfällen eintritt, also höchstens zweimal im Jahr. Meistens gibt es nur blauen Himmel, eine brennende Sonne und heiße, trockene Winde.«
    »Einfach paradiesisch!« flüsterte sie. »Ich würde gern einige Blumen zur Erinnerung pflücken.«
    »Warum nicht?« Er lächelte nachsichtig. »Nimm die Immortellen. Sie halten wochenlang und brauchen auch kein Wasser.«
    »Wie außergewöhnlich!« Sie wirbelte zu ihm herum.
    »Wie kann man so eine Landschaft nur als Wüste bezeich-nen?«
    »Du bist wundervoll.« Plötzlich neigte er den Kopf und küsste sie auf den Mund. »Du bist wie die Samen schlafen-der wilder Blumen, die darauf warten, zum Leben erweckt zu werden.«
    »Das liegt daran, dass du mir den Kopf verdreht hast«, gestand sie.
    »Ich glaube, wir haben uns gegenseitig den Kopf verdreht.« Er zog sie an sich und ließ die Lippen über ihr Gesicht gleiten, bis er ihre berührte. Als er sich schließlich von ihr löste, sagte keiner von ihnen etwas, um den Bann nicht zu brechen.
    »Brod«, sagte Rebecca nach einer Weile. »Broderick.«
    »Ja, das bin ich.« Brod betrachtete sie verlangend. »Wie lautet dein zweiter Vorname? Du hast ihn mir nie gesagt.«
    »Er ist sehr brav.«
    »Obwohl dein Leben so turbulent ist? Amy? Emily? Oder Dorothy?«
    »Ellen.«
    »Eve hätte besser zu dir gepasst.« In seinen Augen lag ein verlangender Ausdruck. Brod nahm ihre Hand und führte sie nach unten, mitten in die Blumen hinein. »Siehst du die Emus links? Sie haben jetzt genug zu fressen, aber sie vertragen auch große Trockenheit.«
    Rebecca folgte seinem Blick. Obwohl sie hier schon viele Emus gesehen hatte, faszinierten diese Vögel, die nicht fliegen konnten, sie immer noch, besonders wenn sie liefen. Die Kängurus, die genauso interessant waren, tauchten erst in der Dämmerung auf. Tagsüber, wenn es heiß war, suchten sie Schutz in Höhlen oder im Unterholz.
    Doch wie immer waren Schwärme von Vögeln in den unterschiedlichsten Farben zu sehen. Selbst als Brod und sie sich ihnen näherten, ließen sich einige Papageien in der Höhlung einer der verkrüppelten Akazien nieder und flogen auch nicht weg.
    Brod ging vor und pflückte ein Büschel weißer Immortellen. Geschickt flocht er daraus einen Kranz, den er Rebecca auf den Kopf setzte. »Lass mal sehen.«
    Rebecca straffte sich. Das Haar fiel ihr ins Gesicht, und sie hob die Hand, um es zurückzustreichen, doch er bat sie: »Nein, tu es nicht.« Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, wurde sie schwach vor Verlangen.
    »Ich stelle mir vor, wie du als Braut aussiehst.«
    Als Braut. Sie hätte weinen mögen.
    Was er wohl denken würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagen würde. Sie war einmal eine Braut gewesen. Sie hatte ein weißes Kleid und einen langen Schleier getragen. Sie hatte verträumt zu ihrem attraktiven Bräutigam aufgeblickt, der vor dem blumengeschmückten Altar gestanden hatte.
    Und sie hatte sich eingebildet, dass der Ausdruck in seinen Augen dieselben Träume verriet. Es war derselbe Mann gewesen, der ihr so viel Kummer und Schmerz bereitet hatte.
    Plötzlich konnte sie diesen wunderschönen Tag nicht mehr genießen. Wie sollte sie Brod je davon erzählen? Sie konnte ihm nicht einmal sagen, dass sie bereits verheiratet gewesen war, obwohl er bestimmt wusste, dass sie keine Jungfrau mehr war.
    »Keine Antwort?« fragte Brod schließlich. »Ich dachte, jede Frau möchte einmal eine Braut sein.«
    »Ja, natürlich!« rief Rebecca. Vielleicht würde er erraten, was hinter ihr lag.
    »Hast du Angst vor der Ehe, Rebecca?« Er wollte sie unbedingt wieder aufmuntern.
    »Die Ehe ist ein großes Risiko, Brod. Jeder weiß das«, erwiderte sie angespannt.
    »Aber wenn sie funktioniert, dann ist sie sehr schön. Die meisten Leute versuchen es. Ich dachte, die Ehe deiner Eltern wäre glücklich gewesen.«
    »Sie haben sich über alles geliebt«, flüsterte sie.
    »Aber du bist über den Tod deiner Mutter nicht hinweggekommen, stimmt’s?«
    »Ich würde alles darum geben, sie wieder bei mir zu haben.« Sie blickte auf den bunten Strauß in ihrer Hand.
    »Genauso ging es Ally und mir mit unserer Mutter«, gestand Brod. »Ich glaube, unsere Erfahrungen sind ein Beweis für unsere unglückliche Kindheit. Ally konnte den Gedanken, Rafe zu heiraten, offenbar nicht ertragen, obwohl sie Rafe sehr geliebt hat und immer noch liebt, wie ich glaube.«
    »Und du?« Nun sah sie zu ihm auf und betrachtete sein wundervolles Gesicht.
    »Ich

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