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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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ihr Herz raste, und heftiges Verlangen durchflutete sie.
    »Du hast doch keinen Mann, den du betrügen würdest, oder?« Brod blickte ihr in die Augen.
    »Nein«, erwiderte sie nach einer Weile.
    »Dann brauchst du einen Mann, der dir sagt, wie schön du bist.« Er stand mit ihr auf, entschlossen, die kleine Wendeltreppe am Ende der Eingangshalle zu benutzen.
    Nun gab es kein Zurück mehr. Sein Verlangen war zu stark.

7. KAPITEL
    Nachdem Ally und Francesca wieder abgereist waren, fuhren Rebecca und Fee mit der Biografie fort. Sie arbeiteten im Durchschnitt vier bis fünf Stunden am Tag, doch diesmal beschäftigte Rebecca sich noch eingehender mit Fees bewegtem Leben. Obwohl sie in dem Buch nicht sämtliche dunklen Punkte in der Familiengeschichte enthüllen würde, wollte sie nach jener besonderen Nacht, in der Brod ihr von seinem Leben erzählt hatte, mehr von Fee erfahren als die beschönigten Versionen, die diese ihr bisher geliefert hatte.
    »Finden Sie wirklich, dass wir das sagen sollten, Schätzchen?« erkundigte Fee sich oft skeptisch, nachdem sie wieder einmal etwas enthüllt hatte.
    Und sie, Rebecca, erwiderte dann jedes Mal: »Wollen wir außergewöhnliche Memoiren schreiben, eine erstklassige Biografie oder seichte Lektüre?«
    Und da Fee ein außergewöhnlicher Mensch war, wollte sie außergewöhnliche Memoiren. Deswegen fingen sie wieder von vorn an und gingen über Fees Kindheit auf Kimbara hinaus. Fee war die einzige Tochter des legendären Viehbarons Sir Andrew Kinross und der bekannten Reiterin Constance McQuillan Kinross gewesen, die mit zweiundvierzig bei einem Querfeldein-rennen vom Pferd gefallen und tödlich verunglückt war.
    »Ich möchte, dass es vielmehr eine Biografie Ihres Lebens wird, Fee«, erklärte Rebecca. »Sie sollen darin etwas über Ihre Familie aussagen, eine bekannte Großgrundbesitzerfamilie. Über Ehen, angefangen mit Ewan Kinross und Cecilia. Über Einfluss, Erbschaftsan-gelegenheiten und Beziehungen.«
    »Du meine Güte, das sind ja fast hundertfünfzig Jahre«, bemerkte Fee trocken. »Das ist eine lange Zeit in diesem Teil der Welt.«
    »Ich stelle mir einen Überblick über die Familiengeschichte vor, Fee. Wenn Sie erzählen, kann man sich alles lebhaft vorstellen. Brod und Ally besitzen diese Fähigkeit auch. Ally hat mir während ihres Aufenthalts so viel erzählt. Und von Brod habe ich noch mehr erfahren. Ich würde die Erinnerungen der beiden auch gern verwerten.
    Ich betrachte dieses Buch als Einblick in das typische Leben einer Familie, die sich als eine der ersten im Outback niedergelassen hat.«
    Fee lächelte über ihren jugendlichen Überschwang.
    »Einige der Geschichten würden für einen Skandal sorgen, Schätzchen.«
    »Bei mir sind Ihre Geschichten gut aufgehoben, Fee«, versicherte Rebecca ernst. »Wir werden nur so viel preisgeben, wie Sie wollen. Sicher werden die Leser Ihre Offenheit und Ihren Sinn für Humor zu schätzen wissen.«
    »Wahrscheinlich muss ich auch mein Liebesleben erwähnen«, sagte Fee.
    »Na ja, das ist nicht unbedingt ein Geheimnis«, neckte Rebecca sie. »Wir können die Namen der Personen ändern, um ihre Privatsphäre zu schützen.«
    Fee blickte traurig drein. »Die meisten sind inzwischen tot, mein Bruder eingeschlossen. Ich habe wunderschöne alte Fotos von uns beiden gefunden. Die können wir benutzen. Und viele von Lucille, die offenbar jemand versteckt hatte.«
    »Das war Brod.«
    »Du meine Güte!« Fee seufzte tief. »Sein Vater wäre außer sich gewesen, wenn er davon gewusst hätte.« Sie betrachtete sie forschend. »Woher wussten Sie davon, Schätzchen?
    Brod hat mir nie erzählt, dass er die Fotos versteckt hatte.«
    Rebecca hielt ihrem Blick stand. »Wir haben uns neulich Nacht lange unterhalten.«
    Fee neigte den Kopf. Natürlich wusste sie, dass zwischen Rebecca und Brod etwas war. »Warum auch nicht?«
    meinte sie schließlich. »Es freut mich. Sie und Brod scheinen sich in letzter Zeit gut zu verstehen. Er und Ally mussten viel zu viel für sich behalten«, fügte sie hinzu.
    »So, nun lassen Sie uns eine Tasse Tee trinken, und dann fangen wir an. Diese Biografie nimmt eine ganz neue Dimension an.«
    »Dank Brod«, bemerkte Rebecca. Egal, was passierte, sie würde sich immer an jene Nacht erinnern.
    Brod kehrte gegen Mittag zurück und berichtete ihnen amüsiert von einem Streit zwischen Angestellten, den er hatte schlichten müssen. Er trank Kaffee und aß einige Sandwiches in Fees Wohnzimmer, während Fee eine

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