Herrin auf Kimbara
hatte flüchtige Affären…« Er zuckte die Schultern.
»Aber ich habe immer versucht, den Frauen gegenüber ehrlich zu sein. Die Ehe ist etwas ganz anderes als eine Romanze. Wenn ich mir eine Frau suche, dann muss es die richtige sein. Ich werde nicht zulassen, dass mein Leben noch einmal auf den Kopf gestellt wird.«
Ihr ging es genauso.
Auf der Rückfahrt schwiegen sie zunächst. Brod war verblüfft darüber, dass die leidenschaftliche junge Frau, als die er Rebecca mittlerweile kennen gelernt hatte, womöglich Angst vor der Ehe hatte. Vielleicht hatte jemand sie tief verletzt? Jemand, über den sie nicht reden wollte. Er, Brod, musste ihr Zeit geben. Inzwischen war ihm auch klar, was hinter ihrer kühlen Fassade steckte. Es war reiner Selbstschutz.
»Wohin fahren wir?« erkundigte sich Rebecca nach einer Weile. Sie hatten bereits ein ganzes Stück zurückgelegt, doch es blühte immer noch rings um sie her – weißer Mohn und Hibiskus, pussy tails, violette fan flowers, flammend rote Feuerbüsche, Salz und Baumwollbüsche und das sich überall ausbreitende Opomoea. Dies hier war nicht das legendäre Dead Heart, das Tote Herz der Wüste, das so viele Opfer forderte, sondern der größte Garten der Welt.
Brod verließ jetzt die von Blütenteppichen überzogene Ebene und steuerte auf eine dichte Baumreihe zu, die an einem Tümpel liegen musste.
»Ich möchte dir meinen Lieblingsswimmingpool zeigen«, erklärte er. »Wir müssen gleich anhalten und den restlichen Weg zu Fuß gehen. Es ist ein herrlicher Ort. Es gibt dort sogar einen kleinen Wasserfall.«
»Ich glaube, ich höre ihn«, erwiderte Rebecca, und als sie näher kamen, war sie ganz sicher. Es war das Geräusch von herabstürzendem Wasser. Brod parkte den Jeep im Schatten der Bäume und stellte den Motor ab.
»Es geht ein Stück abwärts. Schaffst du es?«
»Natürlich schaffe ich es!« rief Rebecca begeistert.
»Du wirst nicht enttäuscht sein, das verspreche ich dir.«
Er nahm ihre Hand, hielt ihr Zweige aus dem Weg und blieb stehen, wenn sie ein wenig außer Atem war. Und als sie schon fast unten waren, hob er Rebecca hoch und trug sie das letzte Stück.
Tausende von weißen spider lilies wuchsen hier. Schließ-
lich ließ er sie hinunter.
»Das ist… atemberaubend«, sagte sie, begeistert über die stille Schönheit des Tümpels und das angenehmere Klima. Von oben zwischen den Bäumen stürzte das Wasser über die Felsen in den kleinen See, der in der Mitte smaragd-und am Rand jadegrün war. Ein Platz für Liebende, dachte sie. Das Paradies vor dem Sündenfall.
Ein wunderschöner, verschwiegener Ort, an dem der Duft wilder Blumen in der Luft lag.
»Ich wusste, dass es dir gefällt«, bemerkte Brod erfreut.
»Ich finde es herrlich. Kommt außer dir noch jemand hierher?«
»Nein. Als wir klein waren, ist Ally auch hier gewesen.
Auf Kimbara gibt es Dutzende kleiner seichter Stellen im Fluss, in denen man schwimmen kann. Das hier ist mein geheimer Ort. Nicht einmal das Vieh verirrt sich hierher.
Wahrscheinlich weiß niemand davon, und ich werde es auch niemandem sagen.«
»Ich weiß jetzt davon.«
»Du kannst dich also geehrt fühlen.«
Rebecca wandte sich ab, überwältigt von ihren Gefühlen. Sie bückte sich, um eine kleine Blume zu pflücken, die neben einem Felsen wuchs.
»Was ist das für eine Blume?« Rebecca spielte mit der zarten blasslila Blüte.
Brod betrachtete die Blume. »Keine Ahnung. Es gibt so viele schöne namenlose Blumen, die im Verborgenen blühen.«
»Benenn sie nach mir.« Sie blickte zu ihm auf und sah ihm in die Augen.
»Rebecca Lily. Du bist genauso zart.«
»Okay. Rebecca Lily. Von jetzt an wirst du sie so nennen.
Versprochen?«
»Versprochen.«
Rebecca bückte sich und öffnete ihre Schnürsenkel. »Ich werde jetzt durchs Wasser waten.«
Brod beobachtete, wie sie über das sandige Ufer zum kristallklaren Wasser ging. Sie trug pinkfarbene Jeans und eine farblich dazu passende Bluse. Jetzt stand sie bis zu den Knöcheln im Wasser. »Wir hätten unsere Badesachen mitnehmen sollen«, rief sie.
Heftiges Verlangen flammte in ihm auf. Er hatte sie schon begehrt, bevor er ihren schönen Körper erkundet hatte. Nun wurde sein Verlangen mit jedem Tag stärker, und er musste sich beherrschen, um sie nicht zu berühren.
»Brod?« Lachend kam sie wieder zu ihm gelaufen. Sie hatte sich Wasser ins Gesicht gespritzt, und die Tropfen rannen über ihren Hals und auf ihre Bluse. Sie trug keinen BH, und ihre
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