Herrin auf Kimbara
Erben«, fuhr er gequält fort. »Er hat immer so getan, als wäre ich eine große Enttäuschung für ihn. Ally auch. Kannst du dir das vorstellen? Meine schöne, begabte Schwester.
Meine Mutter war auch eine große Enttäuschung für ihn. Sie konnte damit nicht leben. Sie ist weggelaufen.«
Sollte sie ihm jetzt von ihrer Ehe erzählen?
»Manchmal denke ich, dass ein Fluch auf diesem Haus lastet«, sagte Brod und seufzte. »Die erste Braut in der Familie hat den Falschen geheiratet und war gezwungen, damit zu leben. Sie hätte eine Cameron werden sollen.
Bei meiner Mutter war es anders. Nachdem sie ums Leben gekommen war, rief mein Vater mich zu sich in dieses Arbeitszimmer und erzählte mir davon. ,Niemand kommt von mir los’, hat er gesagt.«
Verblüfft sah Rebecca ihn an. »Das hat er zu seinem eigenen Sohn gesagt?«
Er nickte. »Er hat nie mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten. In unserer Ignoranz und unserem Kummer dachten Ally und ich, unsere Mutter hätte uns im Stich gelassen. Der einzige Elternteil, der uns liebte.
Später wussten wir, warum sie es getan hatte. Es wäre mit dir und meinem Vater nicht gut gegangen, Rebecca.«
»Vertrau mir«, bat sie ihn, wohl wissend, dass es Zeit brauchen würde.
»Na ja, jetzt spielt es keine Rolle mehr.« Wieder seufzte er. »Haben die Schmerzen nachgelassen?«
»Ein bisschen.«
»Mal sehen, ob das hilft.« Brod stand auf, stellte sich hinter sie und begann, ihr sanft die Schläfen zu massie-ren.
Er musste ein Zauberkünstler sein, denn fast sofort spürte sie, wie eine angenehme Wärme sie durchflutete.
»Das tut gut. Du hast offenbar heilende Hände.«
»Lass die Augen zu.« Nun massierte er ihr das Gesicht.
»Besser?« fragte er eine ganze Weile später.
»O ja!« erwiderte sie leise.
Dann hob er sie hoch und setzte sich mit ihr in den Armen aufs Sofa. »Ich möchte dich nur halten. Okay?«
Rebecca lehnte den Kopf an seine Schulter. »Ich möchte alles über dich wissen«, flüsterte sie.
Einen Moment lang barg Brod das Gesicht in ihrem Haar, dann begann er: »Eigentlich hat mein Großvater uns großgezogen. Er war ein wunderbarer Mensch.
Manche Leute behaupten, ich sei wie er. Er hat Ally und mich gelehrt, an uns selbst zu glauben…«
»Erzähl weiter.« Rebecca machte es sich noch bequemer, und er legte die Arme um sie. Ihre Kopfschmerzen waren weg. Sie war dort, wo sie sein wollte.
Als er geendet hatte, wusste sie mehr über ihn – und Ally – als jeder andere, wie sie vermutete.
Ihr Kopf lag jetzt an seiner Brust, sie hatte die Hand in sein Hemd gekrallt und atmete seinen Duft ein.
»Du bist eine gute Zuhörerin«, bemerkte Brod mit einem amüsierten Unterton und fragte sich dabei, wie eine so zerbrechliche Frau gleichzeitig so weich und üppig sein konnte. Wenn doch nur…
Rebecca hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Ich wollte nicht, dass du aufhörst.«
»Aber ich möchte wissen, wer du bist.« Brod schob die Hand in ihr Haar und neigte den Kopf. Er wollte sie zu nichts zwingen, doch er verspürte starkes Verlangen.
»Rebecca?« fragte er, den Mund an ihren Lippen.
Unwillkürlich legte sie ihm den Arm um den Nacken und schmiegte sich sehnsüchtig an ihn.
Brod ließ die Hände zu ihren Brüsten gleiten und streichelte sie durch den Stoff. Als er die Knospen mit den Daumen reizte, wurden sie hart. Wie wundervoll das war!
Er hatte sich Hals über Kopf in Rebecca verliebt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Plötzlich verspürte er das Bedürfnis, ihre nackte Haut zu berühren. Er schob die Hand unter ihren Morgenmantel, als sie den Kopf wandte.
»Wir sind verrückt«, flüsterte sie, ließ es jedoch zu, dass er ihre Brüste streichelte. »Jemand könnte reinkommen.«
»Ich glaube nicht. Die Tür ist nämlich abgeschlossen«, erwiderte er leise, während er ihren Rücken streichelte und sie noch dichter an sich zog. An diesem Tag hatte er seinen Vater beerdigt, und nun saß er hier in leidenschaftlicher Umarmung mit Rebecca. Ihr Mund war ihr aufschlussreichstes Merkmal, denn er verriet, wie viel Leidenschaft in ihr steckte.
»Verbring die Nacht mit mir«, sagte Brod rau.
Rebecca schloss die Augen. »Danach wird nichts wieder so sein, wie es war.«
»Nichts ist mehr so, wie es war, seit dem Moment, in dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe«, bemerkte er mit einem spöttischen Ton und küsste sie noch einmal – so leidenschaftlich, dass sie erschauerte. »Ich möchte neben dir aufwachen.«
»Ich kann nicht.« Doch
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