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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wurden, blinzelte Carolin, das sah Romilly im Lampenlicht, seine Tränen weg.
»Wie können wir dich belohnen, Romilly?«
»Ich brauche keine Belohnung«, erklärte sie. Jetzt, wo es vorbei
war, zitterte sie und war froh, daß Alderics Arm sie stützte.
Alderic hielt ihr einen Becher Wein an die Lippen. »Mir ist es
genug, daß mein Lord Orain nun weiß«, sie wußte nicht, was sie hatte sagen wollen, bis sie es sich aussprechen hörte, »daß ich, auch wenn ich nur ein Mädchen bin, nicht weniger Mut
oder Wert habe als irgendein Junge!«
Orain streckte die Arme nach ihr aus und zog sie an sich, wobei
der Verband abriß und sein Blut auf Romilly tropfte. »Mein
Schatz«, flüsterte er, hielt sie fest und sprach liebevoll weiter:
»Ich meinte doch nicht… ich konnte dich nicht auf diese Weise
begehren, aber ich wollte immer dein Freund sein, nur kam ich
mir so dumm vor…«
Auch Romilly weinte. Sie umarmte ihn und küßte seine Wange. Wie ein Kind saß sie auf seinem Schoß, und er streichelte
ihr Haar. Orain reichte Alderic seine freie Hand. »Man hat mir
gesagt, du hättest dich im Austausch für mich angeboten, mein
Sohn. Was habe ich getan, um dessen würdig zu sein? Ich bin
dir nie ein Vater gewesen.«
»Ihr habt mir das Leben gegeben, Sir«, stellte Alderic ruhig
fest. »Das zumindest war ich Euch schuldig, da Ihr von mir
sonst nichts an Liebe und Respekt erhalten habt.«
»Vielleicht hatte ich es nicht verdient«, sagte Orain, und Caryl
kam und umarmte ihn und Romilly, die noch auf seinem Schoß
saß. Carolin bezwang den Klumpen in seiner Kehle und fand
seine Stimme wieder. »Ihr seid alle hier und in Sicherheit. Das
ist genug. Caryl, ich schwöre, daß ich dir ein Vater sein werde,
und du sollst mit meinen eigenen Söhnen erzogen werden.
Und wenn ich eine Möglichkeit finde, werde ich Lyondri nicht
töten. Er mag mir keine andere Wahl lassen, und seinem Eid
oder seiner Ehre kann ich nicht mehr trauen. Aber wenn es
einen Weg gibt, soll er sein Leben im Exil zu Ende leben.«
Caryls Stimme bebte. »Ich weiß, du wirst tun, was ehrenhaft
ist, Onkel.«
»Wenn ihr jetzt alle mit eurem Liebesfest fertig seid«, fiel
Jandria gereizt ein, »möchte ich diesen Mann verbinden, damit
er uns das Frühstück nicht vollblutet!«
Orain grinste sie an. »So schlimm verletzt bin ich nicht. Der
Mann verstand sein Handwerk so gut wie ein Feldscher. Wenigstens hat er es schnell getan. Doch man sagte mir…«, er
erschauerte. »Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen, Romilly.“
Er nahm ihre Hand in seine nicht verbundene. »Ich kann dich nicht heiraten, Kind. Es liegt nicht in meiner Natur. Carolins Erlaubnis vorausgesetzt, werde ich dich jedoch mit meinem Sohn verloben«, und er blickte zu Alderic hoch. »Ich sehe
schon, daß er bereit dazu ist.«
»Und nichts würde mir größere Freude machen.« Ruyven trat
näher und lächelte Alderic an.
»Also abgemacht!« rief Orain. Romilly riß sich entrüstet los.
»Und ich soll dazu gar nichts zu sagen haben?« fragte sie. Ihre
Hand fuhr an das Ohr, von dem der Ohrring losgerissen worden war. »Bis zum Ende des Jahres bin ich noch der Schwesternschaft verpflichtet. Und dann…«, ein bißchen nervös
grinste sie Alderic und Ruyven an. »Ich habe eingesehen, daß
mein Laran, so gut es sein mag, immer noch nicht richtig
ausgebildet ist, sonst wäre ich besser damit zurechtgekommen.
Es ließ mich auf dem Schlachtfeld im Stich, als Sonnenstern
getötet wurde. Ich bin beinahe gestorben, weil ich mein Ich
nicht abzutrennen verstand. Wenn man mich nimmt«, ihr
Blick wanderte von Ruyven zu Alderic, »werde ich in einen
Turm gehen und mein Laran beherrschen lernen, damit es
nicht mich beherrscht. Und dann muß ich Frieden mit meinem
Vater und meiner Stiefmutter schließen. Und dann«, nun
bedachte sie Alderic mit einem zitterigen Lächeln, »dann werde
ich mich vielleicht gut genug kennen, um zu wissen, ob ich dich
heiraten will – oder überhaupt jemanden, mein Lord.«
»Gesprochen wie eine Schwertfrau«, lobte Jandria. Romilly
hörte es kaum. Alderic seufzte. Er nahm ihre Hand.
»Und wenn all das geschehen ist«, sagte er leise, »werde ich
deine Entscheidung erwarten, Romilly.«
Sie drückte seine Hand, nur für einen Augenblick. Sie war sich
nicht sicher, doch sie fürchtete sich nicht mehr.
»Mein Lord«, wandte sie sich an Carolin, »erlaubt Ihr mir,
Euren Verwandten in das Zelt der Schwertfrauen zu bringen
und ihm eine Hose auszuleihen?« Sie sah Caryl an, der verlegen errötete und

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