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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Sie war sich fast schon sicher gewesen, daß er der verkleidete Hastur-Prinz war, und jetzt bot er sich dem MacAran als bezahlten Diener im Austausch für ein Pferd an! Sie antwortete höflich: »Wegen des Handels mußt du ihn selbst fragen. Wir haben jedoch ein paar gute Pferde, die nicht schön genug aussehen, um die Aufmerksamkeit der Hochgeborenen auf sich zu lenken, und zu einem niedrigeren Preis verkauft werden müssen. Eins von ihnen mag dir gefallen, wenn es gut ausgebildet ist. Das da zum Beispiel«, sie zeigte auf ein großes, linkisch wirkendes Pferd. Seine Farbe war häßlich, ein ungleichmäßig schwarzgetupftes Braun, Mähne und Schwanz wuchsen etwas ungleichmäßig.
    »Er ist ein häßliches, knochiges Tier. Doch sieh dir seinen Gang und die Art, wie er seinen Schwanz trägt, genau an, und du wirst erkennen, daß er ein gutes, kräftiges Pferd ist und auch Temperament hat. Natürlich ist er weder für eine Lady noch für einen weichhändigen Burschen geeignet, der ein in sanftem Schritt gehendes Pferd möchte; er verlangt feste Hände und sachverständige Behandlung. Sein Vater war unser bester Hengst, seine Mutter zweite Wahl. Deshalb ist zwar sein Blut nicht schlecht, aber schön ist er nicht, und die Farbe ist scheußlich.«
    »Seine Hinterhand sieht in der Tat kräftig aus«, meinte Alderic. Darf ich mir seine Zähne selbst ansehen? Zugeritten ist er doch sicher?«
    »Ja, obwohl Vater anfangs vorhatte, ein Zugpferd aus ihm zu machen; für die meisten Reiter ist er zu groß«, antwortete Romilly. »Für dich ist ein großes Pferd gerade richtig. Ruyven hat ihn an den Zaum gewöhnt, und ich selbst habe ihn geritten. Allerdings«, setzte sie mit schelmischem Lächeln hinzu, »weiß Vater das nicht, und du brauchst es ihm nicht zu erzählen.“
    »Du kannst wirklich mit ihm umgehen, Romilly?« Alderic blickte ungläubig drein.
»Ich werde ihn nicht vor all diesen Leuten reiten, um es zu beweisen«, sagte sie, »aber ich würde mich nicht erniedrigen, dir darüber eine Lüge zu erzählen. Und«, sie begegnete kurz seinem Blick, »ich glaube, du würdest es merken, wenn ich es täte.«
»Das würde ich, Romilly«, sagte er ernst.
»Ich gebe dir mein Wort, das Pferd ist von guter Wesensart, doch es braucht eine feste Hand«, fuhr sie fort. »Ich glaube, er hat vielleicht Sinn für Humor – wenn ein Pferd lachen kann, möchte ich schwören, ich habe ihn über Leute lachen sehen, die meinen, sie brauchten nur auf ein Pferd zu klettern und könnten es die ganze Arbeit tun lassen. Er hatte Darren in zwei Minuten abgeworfen. Mein Vater kann ihn ganz ohne Zügel reiten, nur mit Sattel und Halfter. Denn der MacAran weiß, wie man ihn oder sonst ein Pferd dazu bringt, sich zu benehmen.«
»Aye, und wie ich hörte, hast du die gleiche Gabe«, erwiderte Alderic. »Nun, ich will deinem Vater ein Angebot auf den Hengst machen. Was denkst du, wird er mein Pferd in Tausch nehmen?«
»O ja, er hat ständig Bedarf an billigen Pferden, die er an Bauern und solche Leute verkauft. Männer, die ihre Pferde gut behandeln, aber sich nichts Besonderes an Ställen leisten können. Wir hatten eine Stute, die zu alt war, um junges Volk zu tragen, das den ganzen Tag im Sattel sitzt. Er hat sie für beinahe nichts einem älteren Mann hier in der Nähe gegeben, der zu arm ist, um sich ein gutes Pferd zu kaufen, damit sie ihr Leben in einem guten Heim zu Ende führen kann und nur leichte Arbeit zu verrichten braucht. Bestimmt würde er das gleiche für deine Stute tun – ist sie sehr alt?“
»Nein«, sagte Alderic. »Der Grund ist, daß ich in die Hellers muß, wenn der Sommer kommt, und sogar bei günstigem Wetter hat man auf diesen Wegen ein kräftiges Pferd nötig.“
»In die fernen Hellers?« Romilly hätte gern gewußt, was ihn in die fast unüberwindliche Bergkette führte, aber er wechselte geschickt das Thema, bevor sie fragen konnte. »Ich hätte nie geglaubt, ein junges Mädchen kennenzulernen, das ein so sicheres Urteil über Pferdefleisch hat – wie kommt es, daß du soviel weißt?«
»Ich bin eine MacAran, Sir. Ich habe an meines Vaters Seite gearbeitet, seit ich alt genug war, um ihm in die Ställe nachzulaufen, und als Ruyven wegging-«, sie brach ab, außerstande, einem nicht zur Familie gehörenden Mann zu sagen, daß er durch die Pflichtvergessenheit ihres ältesten Bruders nur noch bezahlte Helfer hatte, mit denen er seine Liebe zu den von ihm gezüchteten und ausgebildeten Tieren teilen konnte. Doch sie

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