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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Federbüschel, der Kopf war jedoch nackt und häßlich, das Gefieder lange nicht geputzt, und sogar die Krallen des Vogels sahen schuppig und schmutzig aus. Romilly erinnerte sich nicht, je ein so abstoßendes, wildes Geschöpf gesehen zu haben. Aber in gutem Gesundheitszustand mochten die Vögel die Schönheit aller wilden Tiere besitzen. Im Augenblick schien es ihnen gar nicht gut zu gehen. Einer bog den Hals und stieß einen langen Schrei aus. Dann steckte er den Kopf unter den Flügel und wirkte von neuem sehr jämmerlich.
Romilly gestand: »Ich habe noch nie Vögel dieser Art gesehen.“
Bei sich dachte sie, daß sie eher nach Kyorebni aussahen, den wilden Aasräubern des Hochgebirges, als nach irgendwelchen für die Beize geeigneten Vögeln.
»Trotzdem, ein Vogel ist ein Vogel«, entgegnete Carlo. »Die hier haben wir von einem guten Freund erhalten, und wir möchten sie als Geschenk für Carolins Armee nach Nevarsin mitnehmen. Aber sie werden immer kränker und bleiben so lange vielleicht gar nicht mehr am Leben. Wir finden nicht heraus, was ihnen fehlt. Zwar haben einige von uns Falken trainiert und mit ihnen gejagt, doch keiner weiß, wie man ihre Krankheiten behandelt. Verstehst du dich auf ihre Pflege, Master Rumal?«
»Ein wenig.« Romilly versuchte verzweifelt, sich ihr bißchen Wissen über die Behandlung kranker Tiere ins Gedächtnis zurückzurufen. Und krank waren sie in der Tat! Jeder Vogel, vom Käfigvogel bis zum Verrin-Falken, der sein Gefieder nicht putzt und seine Füße nicht in Ordnung hält, ist krank. Romilly hatte gelernt, eine gebrochene Schwingpenne zu schienen, aber sie wußte wenig von Kuren für kranke Vögel. Und wenn sie an der Räude oder etwas in dieser Art litten, hatte sie nicht die leiseste Ahnung, was sie dagegen tun sollte.
Trotzdem trat sie an die merkwürdigen, unheimlichen Vögel heran, streckte die Hand nach dem aus, den Orain hielt, sah ihm in die Augen und nahm diesen instinktiven Kontakt mit ihm auf. Sie wurde so von Überdruß, Übelkeit und Schmerz erfüllt, daß sie fast erbrechen mußte. Schnell zog sie sich aus dem Rapport zurück und fragte: »Womit habt ihr sie geatzt?“
Die Erinnerung an Preciosa, die sich vor dem nicht mehr frischen Fleisch ekelte, hatte ihr die Frage eingegeben. »Nur mit dem besten und frischsten Futter«, antwortete einer der Männer hinter Orain empört. »Ich habe in einem Großen Haus gelebt, wo Falken gehalten wurden, und weiß, daß sie Fleischfresser sind. Als wir kaum mehr Jagdbeute fanden, mußten wir alle darben, nur damit die verdammten Vögel frisches Fleisch bekamen.« Er sah trübselig den auf seinem Sattelblock hockenden Vogel an und setzte hinzu: »Genützt hat es nicht viel.«
»Nichts als frisches Fleisch?« fragte Romilly. »Davon kommt es, Sir. Vergleicht ihre Schnäbel und Krallen einmal mit denen meines Falken. Das sind Aasvögel, Sir, sie müßten aufgelassen werden, um sich selbst Nahrung zu suchen. Frisches Fleisch können sie nicht zerreißen, dazu ist ihr Schnabel nicht kräftig genug. Und wenn sie ständig auf dem Sattelblock sitzen, können sie keine Steinchen aufpicken, die sie für ihren Kropf brauchen. Sie ernähren sich von halb verwestem Fleisch und sollten auch Fell und Federn bekommen. Aber es war nur das Muskelfleisch, und dazu noch abgehäutet, nicht wahr?«
»Wir haben das für richtig gehalten«, sagte Orain. Romilly schüttelte den Kopf. »Wenn Ihr sie mit Eurer eigenen Jagdbeute atzen müßt, laßt Federn und Fell daran, und gebt ihnen Gelegenheit, Steinchen und kleine Zweige und sogar ein bißchen Grünzeug aufzupicken. Ich bin überzeugt, Ihr habt für diese Vögel Euer Bestes zu tun versucht. Trotzdem sind sie am Verhungern, weil sie das, was Ihr ihnen gegeben habt, nicht verdauen können. Ihr solltet sie für sich selbst jagen lassen, auch wenn Ihr sie an einer Leine fliegen lassen müßt.«
»Zandrus Höllen, das hat Hand und Fuß, Orain«, sagte Dom Carlo. »Ich hätte es erkennen müssen. Na ja, nun wissen wir Bescheid. Was können wir tun?«
Romilly dachte kurz nach. Preciosa war in den Himmel aufgestiegen und kreiste dort. Schnell nahm Romilly Kontakt mit ihr auf, sah eine Weile durch ihre Augen und sagte dann: »Es liegt etwas Totes in dem Dickicht dort drüben. Ich bin mit Euren – wie nennt Ihr sie – Kundschaftervögeln nicht vertraut. Haben sie ein eigenes Territorium, oder kröpfen sie gemeinsam?«
»Wir müssen sie auseinanderhalten«, antwortete Orain, »denn sie streiten sich. Der

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