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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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gibt es einige Menschen, die den Dark Huntern helfen. In New Orleans kümmern sie sich um mehrere Geschäfte. Zweifellos können sie jemanden beauftragen, in der Boutique zu arbeiten. Das hätte einen unschätzbaren Vorteil – wenn ein Angehöriger meines Volks in den Laden kommt, weiß die neue Managerin, wie sie mit ihm umgehen muss.«
    »Also gut. Fangen wir mit unserem Ritual an und warten wir ab, ob es klappt.«
    Vane stand auf, reichte ihr seine Hand, und sie zauderte. Zum ersten Mal in ihrem Leben fürchtete sie die Zukunft.
    Um sich Mut zu machen, holte sie tief Luft. Dann legte sie ihre Hand in seine und ließ sich auf die Beine helfen. Sie nahm an, er würde sie in die Küche führen. Stattdessen beamte er sich mit ihr ins Kinderzimmer.
    »Weißt du …«, stöhnte sie, von dem »Trip« ein bisschen schwindlig. »Die meisten Füße funktionieren sehr gut.«
    » Nun, ich dachte, du willst mich so kennenlernen, wie ich wirklich bin«, erwiderte er grinsend. »Und ich ziehe diese Methode der Fortbewegung vor, das funktioniert viel schneller.«
    Ash saß auf einem antiken weißen Stuhl und wiegte das Baby, das auf seinem Schoß schlief. Neugierig hob er den Kopf. Zwischen seinen Schuhen hielt er eine halb leere Milchflasche fest. In der Geborgenheit seiner Arme, mit einem rosa Pullover bekleidet, nuckelte Marissa an ihrer winzigen Faust. Dieses Bild wirkte so grotesk, dass Bride die beiden verblüfft anstarrte.
    In schwarzem Leder und Ketten, mit langem, schwarzrotem Haar, einen Ohrring in der Form eines kleinen Dolchs am linken Ohr, sah der Mann wirklich nicht so aus, als würde er es genießen, ein Baby zu betreuen. Aber da saß er sichtlich zufrieden in diesem plüschigen rosa Zimmer, Marissa auf den Knien. Obwohl er deplatziert wirken müsste, erweckte er den Eindruck, er würde sich hier heimisch fühlen.
    »Ich habe Jessica Adams angerufen, sie übernimmt die Boutique«, wisperte er. »Nun muss sie nur noch wissen, wo der ganze Papierkram und die Schlüssel verwahrt
    werden und auf welche Bank sie das Geld bringen soll.«
    »Verdammt, du bist gut«, meinte Vane.
    Ash grinste selbstgefällig. »Klar, der Allerbeste.«
    »Also weißt du Bescheid …« Vane trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Hier ist die Adresse.« Acheron hob eine Hand. Auf magische Weise erschien eine Visitenkarte zwischen zwei Fingern. Die hielt er Vane hin, der danach griff. »Dort seid ihr sicher. Glaub mir, der Typ ist paranoider als eine Apollitenkommune, niemand wagt sich in sein Domizil.«
    Vane las den Namen auf der Karte und versteifte sich. »Wird er mit uns zurechtkommen?«
    »Gewiss, das Haus ist groß genug. Geht ihm einfach aus dem Weg.« Ash spähte an Vane vorbei und lächelte Bride an. »Wenn er einem auch auf die Nerven fällt – Valerius ist ein netter Kerl, solange Sie Kyrian nicht erwähnen. Und er wird Sie beschützen.«
    »Valerius?«, wiederholte sie.
    Seufzend wandte Vane sich zu ihr. »Ein Vampir mit merkwürdigen Neigungen.«

10
    Als Bride verlangt hatte, Vane sollte ihr alle seine Wesenszüge, auch die schlimmsten zeigen – den ganzen Mann, äh, Wolf – war ihr nicht bewusst gewesen, worauf sie sich einließ. Nur selten tat er etwas Normales. Sie begann allmählich zu würdigen, welch große Mühe es ihn gekostet haben musste, in der »normalen« Welt zu bleiben, wenn er ihr »Haustier« gespielt hatte.
    Nach dem Abschied von Ash waren sie in die Küche hinuntergegangen, um Fury zu holen. Eben noch hatte sie Amanda versprochen, sie würde anrufen, und eine Sekunde später standen sie in einem anderen Gebäude.
    »Also wirklich, ich wünschte, du würdest mich informieren, bevor du so was machst«, mahnte sie und schaute sich in einem riesigen Wohnzimmer um, das ihr doppelt so groß wie Kyrians Halle erschien.
    Der Raum wirkte wie eine düstere Gruft. Steril. Kalt. An den Wänden schimmerte eine edle dunkle Mahagonitäfelung, auf dem Marmorboden mit kunstvollen Ornamenten im Stil des alten Roms standen zahlreiche Antiquitäten. So viele hatte sie noch nie in einem einzigen Zimmer gesehen. Sie fühlte sich wie bei einer Besichtigungstour in einem europäischen Schloss. Oder in einem Herrschaftshaus. Alles wies auf die aristokratische Herkunft und den erlesenen Geschmack des Besitzers hin.
    Im Gegensatz zu Kyrians Haus gab es hier keinen modernen Komfort, keine bequemen Sofas, keinen Fernseher, keine sichtbaren Telefone oder Computer. Sogar die Bücher in den exquisiten Regalen waren anscheinend kostbare

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