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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dich.«
Donal stieß beim Essen zu ihnen, wie auch ein halbes Dutzend TurmArbeiter, die sich ausruhten. Die Aufhebung der Belastung und das seltene Vergnügen, an ihrem isolierten Aufenthaltsort auf Besucher zu stoßen, hatte alle ein wenig euphorisch gemacht. Allarts Kummer und seine wiederbelebte Sehnsucht nach Cassandra wurden auf einer Welle von Scherzen und Gelächter fortgeschwemmt. Die Speisen waren ihm zwar fremd, aber gut: Es gab süßen, weißen Bergwein, auf ein Dutzend verschiedener Arten zubereitete Pilze und Schwämme, weiche, weiße gekochte Knollen oder Wurzeln, zu kleinen Kuchen gebacken und in duftendem Öl geröstet, aber keinerlei Fleisch. Rosaura erklärte ihm, daß man beschlossen hatte, mit einer Diät ohne Tierfleisch zu experimentieren, um zu sehen, ob das ihre Wahrnehmungsfähigkeit sensibilisierte. Allart erschien das merkwürdig und ein wenig dumm, aber er hatte jahrelang mit einer solchen Diät in Nevarsin gelebt.
»Bevor du gehst: Wir haben eine Nachricht für deinen Pflegevater, Donal«, sagte Ian-Mikhail. »Scathfell hat Botschaften nach Sain Scarp, Storn, Ardais, Scaravel und Castamir gesandt. Ich habe keine Ahnung, um was es sich handelt, aber als oberster Lehnsherr von Scathfell sollte Lord Aldaran davon wissen. Scathfell wollte die Botschaften den Verstärkern nicht anvertrauen, daher fürchte ich, daß es um eine geheime Verschwörung geht. Wir haben Gerüchte über einen Bruch zwischen deinem Vater und Lord Scathfell gehört. Lord Aldaran sollte gewarnt werden.«
Donal wirkte besorgt. »Ich danke dir im Namen meines Pflegevaters. Natürlich wußten wir, daß solche Dinge geschehen würden, aber unsere Leronis ist alt und war von meiner Schwester sehr in Anspruch genommen, vielleicht haben wir deswegen so wenig von Scathfells Plänen gehört.«
»Geht es deiner Schwester gut?« fragte Rosaura. »Wir hätten sie gerne zur Untersuchung hier in Tramontana gehabt.«
»Renata Leynier ist von Hali gekommen, um sich um sie zu kümmern«, sagte Donal, und Rosaura lächelte.
»Renata von Hali? Ich kenne sie aus den Verstärkern. Deine Schwester wird bei ihr gut aufgehoben sein, Donal.«
Es wurde Zeit, sich auf die Rückkehr vorzubereiten. Eine der Überwacherinnen brachte sorgfältig verschnürte Pakete mit Chemikalien, die – mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten vermischt – sich beträchtlich ausdehnen und, zu weißem Schaum geworden, eine große Fläche jedweden Feuers bedecken konnten. Sobald ein Landkonvoi zusammengestellt werden konnte, würde man noch mehr schicken. Donal ging den steilen Pfad hinter dem Turm hinauf und musterte von dort aus den Himmel. Als er zurückkam, sah er ernst aus.
»Vor Sonnenuntergang kann es zu Stürmen kommen«, sagte er. »Wir sollten keine Zeit verlieren, Cousin.«
Diesmal zauderte Allart beim Übertreten der Kante nicht. Auf einem steigenden Luftstrom schwebend und die Kraft der Matrix ausnutzend, stieg er auf, höher und höher. Dennoch konnte er sich dem Vergnügen des Erlebnisses nicht völlig hingeben.
Der Kontakt mit Cassandra – so schön er gewesen war – hatte ihn erschöpft und besorgt gemacht. Er versuchte, diese Gedanken beiseitezuschieben. Das Fliegen erforderte die Konzentration auf die Matrix. Die Beschäftigung mit anderen Gedanken war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte. Und doch sah er immer wieder Gesichter, die sein Laran erzeugte: einen großen, freundlichen Mann, der auf merkwürdige Art Dom Mikhail von Aldaran ähnelte; Cassandra, die einsam in ihrem Zimmer in Hali weinte, dann aufstand und sich für die Arbeit in den Verstärkern zusammennahm; Renata, die Dorilys mit zorniger Gebärde gegenüberstand … Mit Willenskraft brachte er sich wieder in die Höhe, die aufsteigende Luft jagte an seinem Gleiter vorbei, die Luftströme zerrten schmerzlich in seinen ausgestreckten Fingerspitzen, als wäre jeder einzelne die Flügelspitze eines auffliegenden Falken. Er jagte, weder Mensch noch Vogel, auf der Luft daher. Allart wußte, daß er in diesem Augenblick an Donals inneren Phantasien teilhatte.
»Vor uns gibt es Stürme«, warnte Donal. »Es tut mir leid, daß ich dich so weit von unserem Kurs abbringen muß, aber wir müssen sie umgehen. Es ist nicht ungefährlich, so nahe an einem Sturm zu fliegen. Folge mir, Cousin.« Er erwischte einen nahen Luftstrom und ließ sich mit Matrixhilfe von dem geraden Kurs nach Aldaran wegtreiben. Allart konnte den Sturm vor ihnen sehen und spürte mehr, als er sie sah, die

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