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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Donal ihn dankbar und zugleich flehend an. »Tritt ein, Cousin«, sagte Dom Mikhail. »Jetzt benötigen wir tatsächlich den Rat von Verwandten. Willst du dich nicht setzen?«
Allart wäre lieber stehengeblieben oder wie Donal hin- und hergegangen, aber er nahm Platz. Brütend saß der alte Mann da, das Kinn auf die Hände gestützt. Schließlich sagte er: »Du setzt dich auch, Donal! Du machst mich wahnsinnig, wenn du wie ein von einem tollwütigen Wolf besessener Berserker umherläufst.« Er wartete, bis sein Pflegesohn neben Allart Platz genommen hatte. »Rakhal von Scathfell – die Bezeichnung Bruder gebe ich ihm nicht – hat mir einen Gesandten mit solch schamlosen Forderungen geschickt, daß ich sie nicht länger ruhig hinnehmen kann. Er hält es für richtig, von mir zu verlangen, daß ich ohne Verzögerung, am liebsten noch vor Mittwinter, einen seiner jüngeren Söhne wähle. Ich nehme an, daß ich mich geehrt fühlen soll, daß er mir die Wahl darüber überläßt, welchen seiner verdammten Welpen ich haben will. Er soll formell als mein Erbe adoptiert werden, da ich keinen legitimen Sohn habe und auch, wie Scathfell sagt, in meinem Alter wohl keinen mehr bekommen werde.« Er hob ein Stück Papier auf, das, wie er es fortgeschleudert hatte, auf dem Sitz lag, und zerknüllte es erneut in der Faust. »Er sagt, ich solle alle Männer einladen, Zeuge zu sein, wenn ich einen Sohn Scathfells zu meinem Erben erkläre. Und dann – hört euch die Unverschämtheit dieses Mannes an! – sagt er, dann magst du die wenigen Jahre, die dir noch bleiben, in dem Frieden verleben, den dir deine anderen Taten zugestehen.« Er quetschte den beleidigenden Brief in der Faust, als sei es der Hals seines Bruders.
»Sag mir, Cousin, was soll ich mit diesem Mann anstellen?« Allart starrte ihn bestürzt an. Im Namen aller Götter, dachte er, was meint er damit, mich zu fragen? Glaubt er ernsthaft, ich sei in der Lage, ihm in solch einer Angelegenheit Ratschläge zu erteilen?
Aldaran nickte – freundlicher und auch drängender: »Allart, du bist in Nevarsin geschult worden, du kennst unsere Geschichte und unser Gesetz. Sag mir, Cousin: Gibt es überhaupt keine Möglichkeit, meinen Bruder Scathfell davon abzuhalten, nach meinem Besitz zu greifen, noch ehe mein Körper im Grab erkaltet ist?«
»Mein Fürst, ich verstehe nicht, wie man Euch zwingen könnte, den Sohn Eures Bruders zu adoptieren. Aber ich weiß nicht, wie Ihr Lord Scathfells Söhne davon abhalten wollt, Euch zu beerben. Das Gesetz spricht sich über weibliche Kinder nicht eindeutig aus.« Und wenn es doch so wäre, dachte er beinahe verzweifelt, ist Dorilys wirklich zum Herrschen geeignet? »Wenn einem weiblichen Nachkommen die ErbErlaubnis gegeben wird, dann gewöhnlich deshalb, weil alle Betroffenen meinen, daß ihr Gatte einen geeigneten Großfürsten abgeben wird. Niemand wird Euer Recht bestreiten, Aldaran an Dorilys’ Ehemann zu geben.«
»Aber trotzdem«, sagte Aldaran, der den zerknitterten Brief jetzt sorgfältig glättete. »Sieh nur – die Siegel derer von Storn, Sain Scarp und selbst von Lord Daniel hängen an diesem Brief, als sollten sie diesem…. diesem Ultimatum, das er mir geschickt hat, Kraft verleihen. Kein Wunder, daß Lord Storn mir keine Antwort gab, als ich seinen Sohn für Dorilys aussuchte. Jeder von ihnen fürchtet es, sich mit mir zu verbünden, aus Angst, von allen anderen isoliert zu werden. Jetzt wünschte ich in der Tat, daß die Ridenows nicht in den Krieg gegen deine Familie verwickelt wären, – dann könnte ich Dorilys dort anbieten.« Nachdenklich schwieg er einen Moment. »Ich habe geschworen, Aldaran über meinem eigenen Kopf anzuzünden, ehe es an meinen Bruder geht. Hilf mir, einen Ausweg zu finden, Allart.«
Der erste Gedanke, der durch seinen Kopf zuckte – und später war Allart dankbar, daß er vernünftig genug gewesen war, ihn abzublocken, damit Aldaran ihn nicht lesen konnte –, war dieser: Mein Bruder hat erst vor kurzem seine Frau verloren. Aber allein der Gedanke füllte seinen Geist mit Visionen von Schrecken und Elend. Die Anstrengung, sie zu kontrollieren, ließ ihn schweigen. Gleichzeitig fiel ihm Damon-Rafaels Voraussage ein, die ihn hierher gebracht hatte: »Ich fürchte den Tag, an dem unsere ganze Welt von Dalereuth bis zu den Hellers sich der Macht von Aldaran beugen wird.«
Als er sein Schweigen bemerkte, sagte Dom Mikhail: »Ich bedaure es tausendfach, daß du verheiratet bist, Cousin. Ich würde dir

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